Pau­ken­schlag nach TV-Duell: Union und SPD ver­lieren – AfD steigt auf höchsten Wert seit Monaten

Dieser Schuss ging für beide nach hinten los. Über 95 Minuten räumte man Merkel und Schulz ein, für sich und ihre Partei in den vier wich­tigsten TV-Sendern gleich­zeitig zu werben. Und was kam dabei heraus? Beide ver­lieren an Zustimmung. Die AfD aber, die seit langem kaum noch ein­ge­laden wird, steigt auf ihren höchsten Wert seit über fünf Monaten.

Der Schuss ging für beide nach hinten los

Das hatte man sich anders vor­ge­stellt bei CDU/CSU, SPD und auch den alt­par­tei­en­hö­rigen TV-Sendern ARD, ZDF, RTL und Sat1. Da lädt man extra nur die beiden Kan­di­daten der Union und der SPD ein, gibt ihnen die aller­beste Sen­dezeit, um sich und ihr Pro­gramm vor­zu­stellen, räumt den beiden Spit­zen­po­li­tikern mehr als 95 Minuten exklusive Sen­dezeit in den vier füh­renden TV-Pro­grammen ein und dann das.

Am Montag hatte das ZDF auch noch die Kan­di­daten von drei klei­neren Par­teien (CSU, Links­partei und Grüne) für 45 Minuten zu Wort kommen lassen, aber weder die FDP noch die AfD ein­ge­laden. Offi­zielle Begründung dürfte sein, weil sie bisher nicht im Bun­destag ver­treten waren. Nur in der ARD wurden dann am Mon­tag­abend auch FDP und AfD zusammen mit CSU, Links­partei und Grüne zu einem Fünf­kampf ein­ge­laden mit 75 Minuten für alle zusammen, wobei Alice Weidel von der AfD kaum mehr als 10 Minuten zu Wort kam. Und was ist nun das Ergebnis von Alledem?

CDU/CSU und SPD fallen, FDP und AfD steigen

Sowohl die Union als auch die SPD können in der neu­esten Umfrage von INSA-Mei­nungs­trend kein bisschen zulegen. Im Gegenteil, beide ver­lieren sogar jeweils einen halben Punkt. Das hatte man sich gerade bei der SPD ganz anders vor­ge­stellt. Sah man hier doch nochmals eine letzte Chance, dass der rede­ge­wandtere Schulz in der direkten Kon­fron­tation mit der wenig elo­quenten CDU-Vor­sit­zenden deutlich punkten könnte. Dass dem nicht so war, zeigten schon erste Umfragen noch während der Sendung respektive direkt danach.

Einige merkten bereits am Sonn­tag­abend an, dass der große Gewinner dieses TV-Duells, das nicht wenige eher als Duett emp­funden hatten, die AfD sein könnte, da weder Merkel noch Schulz wirklich über­zeugen konnten oder gar das Gefühl zu ver­mitteln ver­mochten, Ant­worten zu haben auf die gewal­tigen, in dieser Dimension ein­zig­ar­tigen Pro­bleme, die auf Deutschland zukommen: Mas­sen­im­mi­gration von Mil­lionen über Mil­lionen Kul­tur­fremder, der völlige Untergang Afrikas mit 1,1 bald schon 2 Mil­li­arden Men­schen, Krieg in Syrien, Bekämpfung des Isla­mi­schen Staates, dro­hendes Weg­brechen der Türkei als Bünd­nis­partner, staat­liche Über­schuldung, Mas­sen­ent­eignung der Bürger durch Null­zins­po­litik, eine Grie­chen­land­krise nach der anderen, Euro­krise, Digi­ta­li­sierung der Wirt­schaft mit Verlust von hun­dert­tau­senden Arbeits­plätzen, Die­sel­pro­ble­matik und Image­schaden der deut­schen Auto­mo­bil­in­dustrie, Frank­reich­krise, Brexit, mus­li­mische Ter­ror­an­schläge in nie gekanntem Ausmaße, explo­die­rende Ver­bre­chens­raten usw.

AfD jetzt allei­niger Dritter

Fast schon logische Folge dieses völ­ligen Ver­sagens der Alt­par­teien, adäquate Ant­worten auf die drän­genden Fragen der Zeit zu finden: Sie ver­lieren trotz nahezu völ­liger Kon­trolle der TV-Sender, der Mas­sen­print­medien und zunehmend auch des Internets (Stichwort: Zensur) immer mehr an Zustimmung. Hier nun die Werte, die INSA-Mei­nungs­trend aktuell (2.048 Befragte im Zeitraum 01. bis 04.09, also zum grö­ßeren Teil noch vor dem TV-Duell am 03.09.) ermittelt hat:

  1. CDU/CSU: 36,5 % (– 0,5)
  2. SPD: 23,5 % (– 0,5)
  3. AfD: 10,5 % (+ 0,5)
  4. LINKE: 10 %
  5. FDP: 8,5 % (+ 0,5)
  6. GRÜNE: 6,5 %
  7. Sonstige: 4,5 %

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors Jürgen Fritz