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Charta 2017 – Gegen Willkür auf der Frank­furter Buchmesse

Nachdem die Leitung der Frank­furter Buch­messe unter genauer Posi­ti­ons­angabe zu Pro­testen gegen „rechte“ Verlage auf­ge­fordert hat, war die Antifa gern bereit, die nötige „Hand­arbeit“ zu leisten.

Wenn extre­mis­tische Grup­pie­rungen, noch dazu aus einem Regie­rungs­pro­gramm finan­zierte, bestimmen sollen, wer in unserem Land noch Bücher aus­stellen darf, ist die Gesin­nungs­dik­tatur schon unter uns . Wer etwas dagegen tun möchte, sollte diese Charta unter­zeichnen, hier:

https://www.openpetition.de/petition/online/charta-2017-zu-den-vorkommnissen-auf-der-frankfurter-buchmesse-2017

Und nun der Text und die Erstunterzeichner:

Charta 2017

Die Vor­komm­nisse auf der dies­jäh­rigen Frank­furter Buch­messe machen deutlich, wie wider­sprüchlich es in unserem Land zugeht: wie unter dem Begriff der Toleranz Into­leranz gelebt, wie zum schein­baren Schutz der Demo­kratie die Mei­nungs­freiheit aus­ge­höhlt wird. Wenn ein Branchen-Dach­verband wie der Bör­sen­verein des Deut­schen Buch­handels, der Buch­hand­lungen und Verlage vereint, darüber befindet, was als Meinung innerhalb des Gesin­nungs­kor­ridors akzep­tiert wird und was nicht, wenn gar zu »aktiver Aus­ein­an­der­setzung« mit miss­lie­bigen Ver­lagen unter Nennung ihrer Stand­nummer auf­ge­rufen wird und diese

dann im »Kampf gegen Rechts« beschädigt und aus­ge­räumt werden –

dann ist unsere Gesell­schaft nicht mehr weit von einer Gesin­nungs­dik­tatur entfernt.

Die Vor­komm­nisse auf der Frank­furter Buch­messe, auf der Stände von Ver­lagen, deren pro­gram­ma­tische Aus­richtung der Bör­sen­verein vorab als nicht gut­zu­hei­ßendes »Gedan­kengut« dekla­rierte, zer­stört wurden, passen nicht zu einer offenen und tole­ranten Gesell­schaft und
sind eines freien Geis­tes­lebens unwürdig. Die Erst­un­ter­zeichner der Charta 2017 wehren sich ent­schieden gegen jede ideo­lo­gische Ein­fluss­nahme, mit der die Freiheit der Kunst beschnitten wird.

Wehret den Anfängen – für gelebte Mei­nungs­freiheit, für ein demo­kra­ti­sches Mit­ein­ander, für respekt­volle Auseinandersetzungen!

Dresden, den 14. Oktober 2017

Erst­un­ter­zeichner Charta 2017:

Amoghli, Parviz, Autor
Baranj, Robert, Buchhändler
Beiss­wenger, Kai, Autor
Bernig, Jörg, Autor
Bormann, Michael, Buchhändler
Dagen, Susanne, Buchhändlerin
Drie­selmann, Kristina, Sta­si­museum Berlin
Drie­selmann, Jörg, Sta­si­museum Berlin
Drechsler, Wolfgang, Publizist
Friedrich, Jörg, Autor
Gerlach, Sieg­fried, Autor
Gruber, Bettina, Autorin
Hennig, Sebastian, Publizist
Hoercher, Jan, Kritiker
Klo­novsky, Michael, Autor
Krause, Axel, Maler und Grafiker
Kulke, Ulli, Publizist
Lengsfeld, Vera, Publizistin
Letsch, Roger, Publizist
Maaz, Hans-Joachim, Publizist
Matussek, Mat­thias, Publizist
Meschnig, Alex­ander, Publizist
Mohr, Volker, Autor
Rachowski, Utz, Autor
Schacht, Ulrich, Autor
Schwilk, Heimo, Publizist
Stephan, Cora, Autorin
Straub, Eberhard, Autor
Tellkamp, Uwe, Autor
Vah­lefeld, Markus, Autor
Wawr­zinek, Bert, Antiquar
Wendt, Alex­ander, Autor

 

vera-lengsfeld.de

 

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