By Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres (Treffen Vizepremier Babis) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Wahlen in Tsche­chien: Euro­skep­tiker legen massiv zu

Dieses Wochenende wird in Tsche­chien ein neues Par­lament gewählt. Zum Ent­setzen von Brüssel zeichnet sich auch hier ein deut­licher Gewinn der Euro­skep­tiker ab.

Pro­gnosen zufolge liegt die Bewegung „Aktion unzu­frie­dener Bürger“ kurz ANO genannt, in Führung. Sie bringt es unter ihrem Spit­zen­kan­di­daten, dem Mil­li­ardär Andrej Babiš, in den letzten Umfragen auf 25 Prozent.

Andrej Babiš hat sich die Bekämpfung der Kor­ruption auf die Fahnen geschrieben und stellt sich gegen die „Ein­mi­schung“ der EU in die tsche­chische Politik. Der tsche­chi­schen Wirt­schaft geht es gut, mit einem pro­gnos­ti­zierten Wachstum von 3,1 Prozent in 2017 gehört das Land zu den dyna­mischsten Volks­wirt­schaften Europas. Die Arbeits­lo­sen­quote liegt in diesem und im nächsten Jahr vor­aus­sichtlich bei gerade einmal 2,9 Prozent.

Wird Andrej Babiš der nächste tsche­chische Prä­sident, heißt das für Brüssel, es gibt ein wei­teres euro­skep­ti­sches Land, dass die Bemü­hungen der Euro­kraten, Europa den Anschein der Einigkeit zu geben, torpediert.

Euro- Nein, Danke!

Es könnte den Druck auf die EU erhöhen ein Europa der Zwei-Geschwin­dig­keiten zu errichten, womit Andrej Babiš kein Problem hätte, wie er in der Ver­gan­genheit betonte.

Der Mil­li­ardär Babiš lehnt die Ein­führung des Euro ab. Mit dem Bei­tritt zur EU ist Tsche­chien zwar die Ver­pflichtung ein­ge­gangen, die Währung zu über­nehmen, doch das Land ist skep­tisch und ver­zögert die Ein­führung immer wieder. Als nächsten Termin hat die jetzige Regierung das Jahr 2020 genannt. Das könnte unter einem neuen euro­kri­ti­schen Prä­si­denten noch schwie­riger werden.

MS / Journalistenwatch.de