Bitte, bitte rettet uns vor der Windkraft!

Schier sprachlos ist man über die Lethargie unserer Gesell­schaft ange­sichts des Grö­ßen­wahns unserer Polit-Klasse. Merkels Ener­gie­wende zer­stört riesige, dringend benö­tigte Natur- und Erho­lungs­räume. Der Flä­chen­bedarf von Wind­kraft­an­lagen über­trifft schon heute jedes ver­nünftige Maß. Doch damit nicht genug: Von momentan 2,5 Gigawatt soll die Kapa­zität deut­scher Wind­kraft­an­lagen nun auf 25 Gigawatt jährlich auf­ge­rüstet werden. Dabei ist eine Wirkung von Wind­kraft aufs Klima nach­weislich nicht vorhanden.
(Von Robert Niebach)
Bei­spiel Uckermark, vor den Toren Berlins: Die Website des Land­kreises wirbt mit unver­brauchten Natur­land­schaften, Natur­schutz, Arten­vielfalt, kleinen Dörfern und einem eigenen Men­schen­schlag. Ange­sichts der land­schaft­lichen Zer­störung, die die Wind­kraft­an­lagen der Region ange­richtet haben sind dies zunehmend Wunsch­träume. Doch wenn man als Bürger den Zustän­digen seine berech­tigten Sorgen vor­trägt, erntet man nichts als Schweigen im Walde. Region Prenzlau: Im Laufe von 10 Jahren ist hier auf einer Fläche von etwa 30 mal 40 km ein alle Dimen­sionen spren­gender Windpark ent­standen. Die Profite streichen einige wenige Ver­mö­gende ein.
Den Preis hin­gegen zahlt die All­ge­meinheit. Die Anlage wird nun beständig weiter ver­dichtet. Die Men­schen hat man dabei ver­gessen. Schon heute findet man in der Region kaum einen Hügel ohne Wind­kraft­anlage. Eine dre­hende unruhige Land­schaft wurde künstlich aus dem Boden gestampft. Am Tag blinken die Räder weiß; des nachts sieht man tau­sende geis­terhaft blin­kender, roter Pylone, Reih an Reih. Das Bild gleicht einem End­zeit­sze­nario. Hinzu kommt der ständig pul­sie­rende, kör­perlich wahr­nehmbare Infra­schall. 365 Tage, das 24 Stunden, ohne Pause.
Diese Form der Welt­ver­bes­serung bleibt nicht ohne Wir­kungen auf die Ansäs­sigen. Die äußern sich in hohen Kran­ken­ständen, Schlaf­lo­sigkeit, Depres­sionen und dro­hendem wirt­schaft­lichen Nie­dergang. Anwohner ver­lassen ihre Häuser nur noch ungern. Man freut sich auf trübe Tage, an denen der Nebel den Schall der Anlagen dämpft. Es steht zu erwarten, dass 350 000 der ärmsten Bürger durch die soge­nannte Ener­gie­wende wegen unbe­zahl­barer Ener­gie­preise vom Stromnetz getrennt werden. Ver­größert wird die soziale Kata­strophe durch die weiter explo­die­renden Strom­kosten, die in Deutschland schon heute höher liegen, als in jedem anderen Land Europas. Die Armen werden sich zunehmend nicht mehr in der Lage finden, am all­ge­meinen Leben teil­zu­nehmen. Es ist ein ein­ziges Trau­er­spiel und die einzige Rolle des Lan­desamts für Umwelt darin ist, die berech­tigten Ein­wände der Bürger abzuwehren.
Vor 20 Jahren war die Region noch unbe­rührt vom Wind­kraft-Wahn. Man erinnert sich an einen ein­malig schönen Ster­nen­himmel, der den Blick auf die Milch­straße freigab. Der Komet Hale-Bopp zog seinen Schweif durch das nächt­liche Fir­mament. Heute hin­gegen ist die Land­schaft ein ein­ziger Alp­traum. Von einst 20 Rot­mi­lanen ist kein ein­ziger geblieben. Nur noch ein paar Meisen und wenige Schmet­ter­linge haben sich halten können. Schmerzlich ver­misst man den schönen Dom­pfaff, die Nach­tigall, das Rot­kehlchen und die Fle­dermaus. Die Vogel- und Fle­der­maus­be­stände sind zu Gunsten eines trü­ge­ri­schen Fort­schritts dezi­miert. Zum Ausbau der Wind­räder walzen tau­sende Schwer­laster durch Schlagloch-übersäte Straßen und der Ver­wahr­losung preis­ge­ge­benen Dörfer. Mit ihrem Fein­staub und ihren Die­sel­ab­gasen rui­nieren sie auch noch das letzte Reinluftgebiet.
Viele der Wind­kraft­an­lagen erreichen vor­zeitig ihren Lebens­abend. Die Trieb­köpfe ver­schleudern Öle und Fette auf die dar­unter lie­genden Acker­böden. Kon­ta­mi­nierte Trink­was­ser­brunnen sind keine Sel­tenheit mehr.
Die Zustän­digen in Rat­häusern, Gemein­de­räten und Umwelt­ämtern müssen sich in Erin­nerung rufen, dass ihre Ver­ant­wortung dem Volk gegenüber bleibt. Sie können sich nicht einfach davon­stehlen. Wenn sie einmal in Rente gehen, werden sie ein rie­siges Umwelt­de­saster hin­ter­lassen. Bewusst steuern sie in eine Zukunft von unwie­der­bringlich ver­nich­teten Land­schaften gesäumt von tau­senden still­ge­legten Windrädern.
Um es mit Heine zu sagen: Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.
Wallmow/Uckermark
Nachtrag: Die Daten der Staat­lichen Vogel­schutz­warte des Lan­desamts für Umwelt Bran­denburg sind erschre­ckend. Ihnen zufolge haben deutsche Wind­räder bis zum März 2016 fast drei­tausend Fle­der­mäuse getötet – Dun­kel­ziffer unbe­kannt. Damit lag die Zahl in Deutschland fast genauso hoch wie in allen anderen Ländern Europas zusammengenommen.
 
Robert Niebach / vera-lengsfeld.de