Mit der GroKo steigen die Strom­preise weiter

Die Kapitel über Energie und Umwelt des aus­ge­han­delten Koali­ti­ons­ver­trages zwi­schen der CDU, CSU und der SPD sind ein Zeugnis über die Unwis­senheit der Ver­trags­partner auf diesem Gebiet. Er strotzt vor gegen­sätz­lichen Absichts­er­klä­rungen und uner­füll­baren ideo­lo­gi­schen Zukunfts­hoff­nungen. Strom­kosten und Mieten werden weiter steigen und unsere Umwelt wird weiter zer­stört. Neue Behörden werden zusätzlich die Steu­erlast ver­größern. [1]

Umwelt­po­litik

Es soll eine intakte Natur bewahrt werden und gleich­zeitig der soge­nannte Kli­ma­schutz durch Ausbau der Erneu­er­baren Energien (EE) vor­an­ge­trieben werden, um die Koh­len­stoff­dioxid-Emis­sionen aus Brenn­stoffen zu mindern. Niemand fragt, welche Kon­zen­tration von Koh­len­stoff­dioxid in der Luft für ein opti­males Pflan­zen­wachstum not­wendig ist. Solche ein­sei­tigen Bewer­tungen sind immer wieder zu finden. Eine Gesamt­be­wertung fehlt. Von der Bewahrung der Umwelt und dem Schutz der Wälder kann keine Rede sein, wenn Wind­ge­ne­ra­toren sogar in Wäldern und Natur­schutz­ge­bieten Vögel und Fle­der­mäuse erschlagen und in den Anbau­ge­bieten von Ener­giemais viele Nie­der­wild­arten keine Lebens­basis mehr haben. Und dies ist erst der Anfang. Die soge­nannten Erneu­er­baren Energien (EE) sollen min­destens noch ver­drei­facht werden.
„Den EU-Emis­si­ons­handel wollen wir als Leit­in­strument weiter stärken. Unser Ziel ist ein CO2-Beprei­sungs­system.“ So steht es auf Seite 143 des Ver­trages. Dass dies letztlich eine weitere kos­ten­trei­bende Strom­steuer ist, die ener­gie­in­tensive Betriebe, wie die Stahl­in­dustrie, in die Pleite oder ins Ausland treibt, wird offen­sichtlich nicht erkannt. Man folgt dem Anspruch: „Wir gewähr­leisten die inter­na­tionale Wett­be­werbs­fä­higkeit ins­be­sondere ener­gie­in­ten­siver Indus­trien, und sichern damit unsere inte­grierten Wert­schöp­fungs­ketten.“ Wie man Beides unter einen Hut bringen will, wird ver­schwiegen. Viel­leicht denkt man an Sub­ven­tionen aus dem Steu­ertopf. Auf jeden Fall wird es teurer.
Das Bun­desamt für Strah­len­schutz soll um ein Kom­pe­tenz­zentrum für Strah­len­schutz und Strom­netze erweitert werden. Ziel ist es, Men­schen so weit wie möglich von Strahlung abzu­schirmen. Es gibt offen­sichtlich keine Ansätze, die gesund­heit­liche Wirkung von Strahlung mit­zu­be­werten. Es ist inzwi­schen medi­zi­nisch erwiesen, dass Strahlung in höherer Dosierung die Zahl der Krebs­er­kran­kungen redu­ziert und die Abwehr­kräfte gegen Erkäl­tungen und Grippe ver­bessert. Erst sehr hohe Strah­len­dosen führen durch die Zer­störung von mehr Zellen, als der Körper repa­rieren oder abbauen kann, nämlich zu gesund­heit­lichen Schädigungen.
Für den Strah­len­schutz sollen auch die in dem Salz­bergwerk Asse ein­ge­la­gerten, radio­ak­tiven Abfälle mit einem Mil­li­ar­den­aufwand zurück­geholt werden, obwohl nach Angaben des lang­jäh­rigen Strah­len­schutz­be­auf­tragten der Asse, Dr. Hermann Hinsch, weniger strah­lendes Material ein­ge­lagert wurde als vorher als strah­lendes Kalium 40 aus­ge­baggert und auf Deutsch­lands Äckern ver­teilt wurde.
Die geplante Abschaltung der Kern­kraft­werke soll fort­ge­führt werden. Pläne und Termine für die Abschaltung von Koh­le­kraft­werken sollen auf­ge­stellt werden. Die Braun­koh­len­re­gionen sollen weit­gehend in Isotope über­führt werden. Die Kraft­werker sollen für den Verlust ihrer Arbeits­plätze ent­schädigt werden. Niemand zeigt auf, woher der Strom kommen soll, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht.

Ener­gie­po­litik

„Die Ener­gie­wende soll zum Treiber für Ener­gie­ef­fi­zienz, Moder­ni­sierung, Inno­va­tionen und Digi­ta­li­sierung im Strom, Wärme‑, Land­wirt­schafts- und Ver­kehrs­sektor werden, ohne die inter­na­tionale Wett­be­werbs­fä­higkeit des Indus­trie­stand­ortes Deutschland zu gefährden. Die dafür erfor­der­liche Ver­sor­gungs­si­cherheit muss durch ent­spre­chende Rah­men­be­din­gungen auch am deut­schen Ener­gie­markt zuver­lässig gewähr­leistet sein.“ wird sinn­gemäß zu Beginn des Kapitels „Energie“ auf Seite 71 gefordert. Und weiter: „Wir wollen zusätz­liche Wachstums- und Beschäf­ti­gungs­chancen in Deutschland und Export­chancen für deutsche Unter­nehmen auf inter­na­tio­nalen Märkten. Zen­trale Ori­en­tierung bleibt das ener­gie­po­li­tische Ziel­dreieck von Ver­sor­gungs­si­cherheit, ver­läss­licher Bezahl­barkeit und Umweltverträglichkeit.“
Wie man das Ziel­dreieck mit den wet­ter­ab­hän­gigen rege­ne­ra­tiven Energien erreichen will, bleibt mehr als schlei­erhaft. Eine Ver­sor­gungs­si­cherheit ist nur gewähr­leistet, wenn min­destens 45 Prozent des Wech­sel­stroms aus Groß­kraft­werken kommt, die mit ihren gewal­tigen rotie­renden Massen der Dampf­tur­binen und der Gene­ra­toren die Netz­fre­quenz stabil halten. Die fast 30.000 Wind­kraft­an­lagen und die gut über eine Million Solar­an­lagen sind trotz digi­taler Steuerung dazu nicht in der Lage, weil sie immer noch Abwei­chungen von Fre­quenz und Phase im Bereich von Mil­li­se­kunden haben. [3] Eine Ver­sorgung aus­schließlich mit Wind‑, Solar- und Bio­gas­strom muss zum Zusam­men­bruch der Netz­fre­quenz und damit zum Strom­ausfall führen. Selbst ein Öko­strom­anteil von 65 Prozent, der für das Jahr 2030 ange­strebt wird, wird nicht möglich sein. Mit jeder wei­teren Öko­strom­anlage sinkt die Ver­sor­gungs­si­cherheit und es steigen die Kosten für Regel­kraft­werke, die die ständig schwan­kenden Öko­strom-Leis­tungen aus­gleichen müssen.
Eine ver­läss­liche Bezahl­barkeit ist für Öko­strom nicht gegeben. Mit jeder Öko­strom­anlage steigen die Strom­kosten, denn die Erzeugung von Öko­strom ist drei- bis fünfmal teurer als für Strom aus Kern­kraft­werken und Braun­koh­le­kraft­werken. Hinzu kommen noch die hohen Regel­kosten, um die schwan­kenden Leis­tungen der wet­ter­ab­hän­gigen Öko­strom­an­lagen aus­zu­gleichen, die in den letzten 10 Jahren von 100 Mil­lionen auf 1000 Mil­lionen Euro im Jahr ange­wachsen sind. Nach Angaben von Umwelt­mi­nis­terin Barbara Hendricks sind zur Erzeugung der gleichen Strom­menge neunmal mehr Arbeits­kräfte für Öko­strom tätig als für Strom aus Braun­kohle. Wesent­liche Kos­ten­re­duk­tionen für Öko­strom sind nicht in Sicht. Das Ein­sammeln von weit ver­streuter Energie, um Strom zu erzeugen, ist und bleibt teuer. Ver­lässlich ist lediglich die Aussage, dass mit jeder neuen Öko­strom­anlage der Strom­preis weiter steigt. Ist dies mit ver­läss­licher Bezahl­barkeit gemeint?
Öko­strom ist auch nicht umwelt­ver­träglich. Die fast 30.000 Wind­ge­ne­ra­toren ver­schandeln die Land­schaft und erschlagen jährlich etwa 100.000 Vögel und 250.000 Fle­der­mäuse, dar­unter eine Reihe sel­tener Arten, die vom Aus­sterben bedroht sind. Über 1.000.000 Solar­strom­an­lagen auf Dächern und Feldern ver­spiegeln die Land­schaft und ver­brauchen Boden­fläche. Riesige Felder mit Raps und Ener­giemais als Mono­kul­turen redu­zieren den Lebensraum für Nie­derwild und Boden­brüter. Sprüh­mittel ver­nichten nicht nur Unkraut, sondern auch die Larven von Insekten. Inzwi­schen gibt es in vielen Gebieten kaum noch Mücken oder Fliegen. Damit wird die Nah­rungs­kette für Vögel und Klein­tiere unten abge­schnitten. Von umwelt­ver­träg­lichem Öko­strom kann also keine Rede sein.
Es bleibt ganz und gar unver­ständlich, wie Poli­tiker, die sich bei jedem Sach­ver­stän­digen infor­mieren können, wenn ihr eigener Sach­ver­stand nicht reicht, glauben, sie könnten mit dem Ausbau von Öko­strom­an­lagen Wachstum, Beschäf­tigung und Export­chancen in Deutschland fordern. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Darüber hinaus wird sogar gefordert, neben der Voll­ver­sorgung mit Öko­strom statt Pri­mä­renegie wie Kohle, Gas und Erdöl auch noch Öko­strom für die Raum­heizung und den Verkehr ein­zu­setzen. Dies werden mit Sicherheit die vielen Bür­ger­initia­tiven ver­hindern, die zu Recht gegen die unwirt­schaft­lichen und umwelt­feind­lichen Öko­strom­an­lagen Front machen. Es wird spannend in der nächsten Zeit.
Die Frage ist: Wie lange werden die Pro­fi­teure der Ener­gie­wende ihre Pfründe noch ver­tei­digen können? Wann werden die Poli­tiker wieder von Ideo­logen und Uto­pisten zu Rea­listen? Welche Partei geht in diesen Fragen voran? Bisher Zeigt nur die AfD Ansätze. Über­nimmt diese Partei die Führung zu einer realen Ener­gie­po­litik, die allein unseren Wohl­stand garan­tiert und Arbeits­plätze wie auch Renten sichert?
Prof. Dr. Hans-Günter Appel
Pres­se­sprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.de und www.NAEB.tv

Dirk Spaniel (AfD) bringt die grünen Gemüter zum toben

22. Februar 2018 | Deut­scher Bundestag
https://www.youtube.com/watch?v=uPAIgzTuzOA

Quellen

[1] https://www.cdu.de/koalitionsvertrag-2018
[2] 408 HiRes PLR Photos / Money /money-finance-bills-500
[3] http://www.netzfrequenzmessung.de/
via Hans Kolpak via DZIG
Bild: Von Lin­daholm für Strom-Report — http://strom-report.de/strompreis/#strompreis-2017, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56470016