Zum Thema „Gewaltbereiter Islamismus“ fand heute eine Anhörung im 1. Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages statt, auch bekannt als „Amri-Untersuchungsauschuss“. Dieser soll seit Anfang März klären, welche Lehren aus dem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz gezogen werden können. Insbesondere ging es dabei heute um die Frage, wie der Islamismus vom Islam abgegrenzt und einer Radikalisierung junger Menschen entgegengewirkt werden kann. Ich hatte die Ehre, den libanesisch-stämmigen Regisseur und freien Filmemacher Imad Karim zu unterstützen. Er war als Sachverständiger geladen worden, um seine fachkundige Einschätzung zum Islamismusbegriff abzugeben. Insgesamt stellten sich acht Experten den Fragen der Ausschussmitglieder. Wohltuend war, dass die Vortragenden bis auf Sindyan Quasem, der in der Vergangenheit auch schon durch sein einseitiges Wirken bei der NGO “ufuq” aufgefallen war, ohne Schuldzuweisungen an die Gesellschaft und Bagatellisierungs- oder Relativierungsversuche auskamen. Es bestand bei den übrigen Sachverständigen in einer Reihe von Punkten weitgehend Einigkeit, wobei nur Imad Karim wirklich authentisch Einblick in den muslimischen Kulturkreis geben konnte, in dem er nicht nur sozialisiert worden ist, sondern mehr als die Hälfte seines Lebens verbracht hat. Er berichtete aus dem Innenleben des Islams und erläuterte, dass das im Westen als Hauptmerkmal des Islamismus geltende Bestreben, eine allein religiös legitimierte Gesellschaft zu schaffen, auf den Islam insgesamt zutreffe. Damit Imad Karims lesenswerte Stellungnahme eine weite Verbreitung findet, stelle ich sie hier als wortgetreu gehaltenes Redemanuskript zum Download bereit.
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