(c) Siebbi (Karl Lagerfeld) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Zum Karl Lagerfeld “Skandal”: Muslime kri­ti­sieren? Tod­sünde! Juden dif­fa­mieren? Najaaaa …

Ganz „Frank­reich“ hat gerade erst wieder nach Luft schnappen können, nachdem der US-Prä­sident Trump behauptet hatte, bewaffnete Security hätte das Abschlachten im Bataclan schnell beendet und viele Men­schen­leben gerettet. Noch hat „Frank­reich“ sich gar nicht recht erholen können, da musste es sich schon wieder empören. Diesmal über Karl Lagerfeld.
Der berühmte Mode­schöpfer hatte den bei den mus­li­mi­schen Ein­wan­derern ver­brei­teten Anti­se­mi­tismus kri­ti­siert. Notabene auch die Person, die für den mas­sen­haften Zuzug dieser Men­schen nach Deutschland ver­ant­wortlich ist: Frau Bun­des­kanz­lerin Dr. Angela Merkel.
Karl Lagerfeld, Kos­mo­polit, Hanseat, fran­kophil, eine Ikone in der Grande Nation, war zu Gast im fran­zö­si­schen Sender „C8“, in der Sendung „ Salut les Ter­riens“ (Hallo, Erden­bürger!). Die Kameras liefen und er kün­digte an, er werde nun etwas Furcht­bares sagen. Der Satz, der dar­aufhin folgte und seitdem durch die Medien rauscht, lautet: „Selbst dann, wenn Jahr­zehnte dazwi­schen­liegen, kann man nicht Mil­lionen Juden töten und dann später Mil­lionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen.“
Mit den „schlimmsten Feinden“ meinte Herr Lagerfeld viele der nach Deutschland ein­wan­dernden Muslime. Hätte er die Wähler der AfD so bezeichnet oder alle Sachsen, wäre nichts pas­siert. Aber er wagte es, die mus­li­mi­schen Ein­wan­derer zu kritisieren.
Jeder weiß, dass Karl Lagerfeld Recht hat. Von Mes­ser­an­griffen auf Rab­biner oder erkennbar jüdi­schen Mit­bürgern, über Aus­peit­schen eines jungen Mannes auf offener Straße, weil er eine Kippa trug, bis hin zu Hass­bot­schaften im Internet oder in den Moscheen reicht der unüber­sehbare Anti­se­mi­tismus eines Groß­teils der mus­li­mi­schen Zuwan­derer. Das Internet, die Moscheen und die sozialen Medien seien zu „zen­tralen Ver­brei­tungs­in­stru­menten“ anti­se­mi­ti­scher Hetze geworden, stellt selbst ein Bericht der vom Bun­destag zu diesem Thema ein­ge­setzten Exper­ten­kom­mission fest. Auf Seite 114 des Berichtes ist eine kleine Grafik, laut der 61% der Befragten angeben, im Verlauf des letzten Jahres ver­steckte Andeu­tungen zu ihrem „Jüdischsein“ angehört haben zu müssen, 29% mussten verbale Belei­di­gungen und Beläs­ti­gungen erfahren, 3% wurden nach eigenen Angaben kör­perlich ange­griffen, weil sie Juden sind.
Auch der Zen­tralrat der Juden in Deutschland warnte vor dem Anti­se­mi­tismus unter den ara­bi­schen Flücht­lingen. Josef Schuster, Prä­sident des Zen­tral­rates der Juden, warnte sogar vor dem Tragen einer Kippa in der Öffent­lichkeit.
Sogar die Bun­des­kanz­lerin beklagte die „neuen Formen des Anti­se­mi­tismus in Deutschland“ und sagte wörtlich:
Wir haben jetzt auch neue Phä­nomene, indem wir Flücht­linge haben oder Men­schen ara­bi­schen Ursprungs, die wieder eine andere Form von Anti­se­mi­tismus ins Land bringen.“ 
Man beachte, dass Frau Dr. Merkel auch hier wieder den Plu­ralis Maje­s­tatis bemüht, denn sie wird ja wohl nicht ernsthaft behaupten wollen, dass „wir Bürger“ die Inte­gration ihrer ganz per­sönlich und auf eigene Faust gegen gel­tendes Recht ins Land geholten Gäste schaffen müssen, noch haben „wir Bürger“ diese „Men­schen ara­bi­schen Ursprungs“ mit ihrer „wieder anderen Form von Anti­se­mi­tismus“ ins Land gebracht.
Wie dem auch sei, das Problem des isla­mi­schen Anti­se­mi­tismus ist manifest und nicht wegzudiskutieren.

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Dennoch sind sich die Medien einig: Karl Lagerfeld hat „unfassbare Aus­sagen gemacht“ und „gegen Flücht­linge gehetzt“. Sofort fallen alle vor lauter Eifer, sich als Erste und Lau­teste zu empören, über die eigenen Füße. Auch der fran­zö­sische Sender wird heftig ange­griffen, diese Aus­sagen ver­breitet zu haben.
Wenn doch die Behauptung Karl Lager­felds unstrittig zutrifft, worin besteht dann der Vorwurf? Warum die Auf­regung? Warum muss der Sender gerügt werden, mit dem Volks­ver­het­zungs-Para­graphen gedroht werden, Ent­schul­di­gungen gefordert, Ent­set­zen­s­tänze auf­ge­führt werden?
Einmal inne­halten und nach­denken und hin­hören, was Karl Lagerfeld gesagt hat, würde helfen. Doch genau das will man nicht. Hier wird jemand nie­der­ge­schrien, weil man nicht hören will, was man selber längst weiß. Sogar gerade deshalb, weil man weiß, dass er recht hat, aber der Elefant im Raum kei­nes­falls genannt werden darf. Doch der Elefant füllt bereits den ganzen Raum aus und immer noch schauen alle aus dem Fenster und reden übers schöne Wetter draußen und dass dort über­haupt keine Ele­fanten zu sehen sind.
Schon lange vor der ersten Flücht­lings­welle 2015 war bekannt, dass es im Nahen Osten einen weit­ver­brei­teten Hass auf Juden gibt. Natürlich nicht von allen Mus­limen. Aber da der Prophet Mohammed über­haupt kein Freund der Juden war, hat der gläubige Muslim den Worten des Pro­pheten grund­sätzlich zu folgen und teilt diesen Hass.
Karl Lager­felds Aus­spruch, Frau Bun­des­kanz­lerin Merkels Flücht­lings­po­litik sei eine furchtbar dane­ben­ge­gangene Image­kam­pagne für sich selbst gewesen, ist eine Mei­nungs­äu­ßerung, die man nicht teilen muss, die er aber tun darf: Sie habe die „eiserne Kanz­lerin“ durch die „heilige Mutti“ ersetzen wollen. Damit gibt Herr Lagerfeld haupt­sächlich seinem Zorn Aus­druck, dass diese irra­tionale und jeder poli­ti­schen und staats­män­ni­schen Vor­aus­sicht spot­tende Show-Politik letzt­endlich den Auf­stieg der AfD her­bei­ge­führt hat.
Letzt­endlich ist die kol­lektive, mediale Beschimpfung des Mode­di­rektors des Hauses Chanel eine demas­kie­rende Schmie­ren­kom­mödie, die eher die Dif­fa­mierer bla­miert als den Mode­schöpfer. So fiel der Fern­seh­jour­nalist Marc Ster­zenbach in seinem Bericht auf „RTL-Exclusiv“ kom­plett aus der Rolle. Dort dachte er in einem Beitrag zu Karl Lager­felds Äuße­rungen laut über dessen Gründe nach, so eine empö­rende Äußerung zu tun, und wurde dann auch fündig: „Tat­sächlich ist das Unter­nehmen Chanel, für das er (Karl Lagerfeld) arbeitet, fest in jüdi­scher Hand, Eigen­tümer ist die Familie Wertheimer.“
Voll­treffer, ver­senkt. Sofort machte die gesamte Empö­rungs­rotte auf dem Absatz kehrt und fiel nun über Marc Ster­zenbach her. RTL bedauerte selbst­ver­ständlich, auf­ge­scheucht und wild wedelnd, zer­knirscht diese Äußerung ihres Mit­ar­beiters, machte sofort die Rolle rück­wärts und beteuerte, die Wortwahl spiegele „in keiner Weise die Haltung des Autors und selbst­ver­ständlich auch nicht die des Senders wider.“
Was will man uns denn eigentlich damit sagen? Dass man als pro­fes­sio­neller Fern­seh­jour­nalist einfach los­plappern und anti­se­mi­ti­schen Unsinn erzählen darf, sich dann aber quasi als unzu­rech­nungs­fähig wieder von seinen eigenen Aus­sagen distan­ziert und behauptet, das, was man klar gesagt hat, sei irgendwie doch in keiner Weise das, was man hätte sagen wollen. Hinz und Kunz jedoch wird sofort brutal für jede Ent­gleisung abgestraft.
Die platte und beschä­mende Wahrheit ist: Herr Ster­zenbach hat gelernt, dass jeder, der was gegen Muslime sagt, egal was, sofort bestraft wird, wenn nicht exis­ten­ziell ver­nichtet. Er glaubte einfach, ein lieber Junge zu sein, wenn er sich im vor­aus­ei­lenden Gehorsam über die ver­meint­liche, isla­mo­phobe Hetze eines Karl Lagerfeld medi­en­wirksam aufregt. Und viel­leicht, ganz ober­schlau, noch eine Kohle drauflegt, um im oppor­tunen Lagerfeld-Bashing zum Füh­rungsfeld auf­zu­schließen. Dass seine Anbie­derei an den Zeit­geist nach hinten los­gehen könnte, weil er eine schon-länger-da-lie­gende, deutsche Schuld-Tretmine über­sehen hatte und prompt drauf­latschte, fiel ihm erst auf, als ihm – Über­ra­schung! — die Sache ins Gesicht platzte.
Die Beherr­schung der poli­tisch kor­rekten Tabu-Hier­ar­chien und das damit ver­bundene Wording ist eine Wis­sen­schaft für sich, Herr Ster­zenbach. Da müssen Sie noch ein bisschen nacharbeiten.