Joachim Löw - By Новикова Юлия - http://www.soccer.ru/gallery/16583, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10396997

Ent­hüllung: Joachim Löw & die ARP-Sport­marking — Warum der Bun­des­trainer wirklich zu Gün­dogan & Özil hält

Trotz Besuchs bei Erdogan und der damit ver­bun­denen berech­tigten Kritik an den beiden tür­kisch­stäm­migen Spielern der “Die Mann­schaft” Özil und Gün­dogan, hielt Bun­des­trainer Löw an beiden Kickern für seine WM-Auf­stellung fest. Fuß­bal­le­ri­sches Können, blinde Nibe­lun­gen­treue oder doch etwas ganz anderes, was war der Grund?
Das berüch­tigte Bild mit Erdogan kam zur Unzeit. Damit war die Büchse der Pandora für Bun­des­trainer Jogi Löw und die Spieler der „Mann­schaft“, Mesut Özil und Ilkay Gün­dogan geöffnet. Die beiden tür­kisch­stäm­migen Spieler in der WM-Mann­schaft hatten sich im Mai breit strahlend ablichten lassen, wie sie sich mit dem poli­ti­schen enfant ter­rible, dem tür­ki­schen Prä­si­denten Recep Tayyip Erdogan, in bestem Ein­ver­nehmen trafen.
Prä­sident Erdogan erhielt ein T‑Shirt von Herrn Gün­dogan, auf dem geschrieben stand „Für meinen ver­ehrten Prä­si­denten, hoch­ach­tungsvoll“. Angeblich hat der hoch­be­zahlte Fuß­ball­spieler gar keinen tür­ki­schen Pass und folglich kann er in Herrn Erdogan nur dann „seinen Prä­si­denten“ sehen, wenn er sich nicht als inte­grierter Deut­scher tür­ki­scher Her­kunft sieht, sondern als Türke, der aus bestimmten, sach­lichen Gründen einen deut­schen Pass besitzt, aber eigentlich im Herzen zu Ein­hun­dert­prozent Türke ist.
Bun­des­trainer Joachim Löw stellte sich ent­schieden vor seinen Spieler Gün­dogan: „Ilkay hat sich jetzt mehrfach der Öffent­lichkeit gestellt. Er hat gesagt, dass er sich absolut mit den Werten von Deutschland und den Werten, wie wir hier leben, iden­ti­fi­ziert, dass er keine poli­tische Bot­schaft senden wollte.“
Dazu kam noch, dass der zweite Spieler, Herr Mesut Özil vor den Spielen nie die deutsche Natio­nal­hymne mit­singt. Die Main­stream­presse eilte ihm zwar zur Hilfe und belehrte streng die Kri­tik­aster, die darin ein Nicht-Bekennen zur deut­schen National-Fuß­ball­mann­schaft sahen: Der Mann habe doch schon erklärt, warum er nicht mit­singt. Er bete, während die anderen die deutsche Natio­nal­hymne singen, und zwar auf tür­kisch. Und er bittet dabei Allah um Schutz und Kraft. Fuß­ballfans sind aber nicht grund­sätzlich dumm, und sie haben sehr wohl ver­standen, dass genau das sogar ein Beleg dafür ist, dass er sich nicht dazu bekennt, ein deut­scher Fuß­ball­spieler in der Natio­nal­mann­schaft zu sein, sondern ein tür­ki­scher Muslim, der zur Zeit in der deut­schen Natio­nal­mann­schaft kickt. Ent­spre­chend hagelte es Pfiffe aus dem deut­schen Fan­block beim WM-Test in Öster­reich für die beiden Spieler.
Der nächste Tief­schlag war das Aus­scheiden der „Mann­schaft“ in Russland bereits in der Vor­runde. Der böse Witz ging um, dass mit Deutschland nun die letzte mus­li­mische Mann­schaft aus der WM her­aus­ge­flogen sei. Theorien darüber machten die Runde, dass das alles eine vorher abge­kartete Sache sei. Warum gab nur noch „die Mann­schaft“ und keine Deutsche Natio­nal­mann­schaft? Schon im Vorfeld war die Ent­scheidung gefallen, das WM-Studio nicht in Russland auf­zu­bauen, sondern in Brasilien (?).
Ent­schei­dungen des Bun­des­trainers Joachim (Jogi) Löw zur Auf­stellung der Mann­schaft waren von Anfang an als wenig ziel­führend und nicht nach­voll­ziehbar ange­zweifelt worden, Welt­klas­se­spieler blieben außen vor. Als dann die Blamage ihren Lauf nahm, flog „die Mann­schaft“ schon raus, bevor die WM so richtig ange­fangen hatte und die Stimmung der deut­schen Fuß­ballfans war unter den Null­punkt gerutscht.
Man begann über Raus­schmiss oder Rück­tritt von Jogi Löw zu debat­tieren. Er hatte Deutschland und seinen Fuß­ballfans die WM versaut. Wie das oft so ist: Wird jemand ange­zählt, tauchen plötzlich Infor­ma­tionen auf, die zwar alles andere als neu sind, aber bislang nicht an die Öffent­lichkeit kamen. Es gibt immer Neider. Es gibt immer jemanden, der etwas weiß. Es gibt immer Leute, die auf dem Weg zum Erfolg auch anderen auf die Füße treten. Solange man gut im Sattel sitzt, schweigen sie. Ist das Image ange­knackst, erinnern sie sich und erzählen gern.
So auch bei Bun­des­trainer Jogi Löw. Seine Neigung zu Arroganz und seine merk­würdige Nibe­lun­gen­treue zu Özil und Gün­dogan sind, wie wir erfahren, nicht die ein­zigen Bande, die ihn an die Türkei binden. Seine Con­nec­tions sind wesentlich besser, als bekannt. Herr Gün­dogan und Herr Özil werden beide von einer Sport Agentur ARP Sport­mar­keting und von einem zweiten Unter­nehmen namens Family & Football beraten und betreut. Auch Jogi Löw gehört zu den Kli­enten der beiden Firmen. Ein wei­terer Herr tür­ki­scher Her­kunft, Herr Harun Arslan, betreibt wie­derum diese beiden Agen­turen. Und zwei weitere Berater bei diesen Unter­nehmen sind der Herr Ilhan Gün­dogan, der Onkel von Ilkay Gün­dogan und Mutlu Özil, der Bruder von Mesut Özil.
Herr Arslan war es auch, der Herrn Joachim Löw nach seiner Zeit beim VfB Stuttgart den Sprung in die Trai­ner­po­sition des tür­ki­schen Fuß­ball­clubs Fener­bahce Istanbul ermöglichte.
Bei soviel Erfolg ver­wundert es doch, dass aus­ge­rechnet Ilkay Gün­dogan und Mesut Özil so unge­schickt mit einem in West­europa, spe­ziell in Deutschland unge­liebten, tür­ki­schen Prä­si­denten nicht nur posieren, sondern auch als deutsche Natio­nal­mann­schafts­spieler ihre Ver­ehrung für “Ihren Prä­si­denten Erdogan” zum Aus­druck bringen. Es sei Nai­vität gewesen, hieß es. Man habe sich dabei nichts gedacht. Das ver­wundert. Wozu haben denn die beiden Spieler eine Bera­ter­firma an ihrer Seite? Die Agentur ARP Sport­mar­keting müsste doch gewiefte Berater haben, die den beiden Spielern da hilf­reich zur Seite gestanden hätten, wie zum Bei­spiel der ARP-Rechts­anwalt Erkut Sögüt.
Ein wenig Licht ins Dunkel könnte hier dieses Faktum bringen: Tür­kische Medien haben laut Frank­furter Rund­schau berichtet, dass Herr Ilkay Gün­dogan in seiner Hei­mat­stadt, wo auch seine tür­kische Ver­wandt­schaft wohnt, zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Irfan und Ilker Gün­dogan ein Ein­kaufs­zentrum baut. Die fünf Mil­lionen, die man dazu braucht, hat Ilkay sich in Deutschland auf dem grünen Rasen redlich erspielt. Es gibt Fuß­ball­spieler, die mehr ver­dient haben und das Geld wesentlich sinn­loser hin­aus­ge­dro­schen haben.
Was aber ein wenig nach­denklich macht, ist die Tat­sache, dass solche Vor­haben — gerade in der Türkei — nur wirklich rei­bungslos laufen, wenn man gute Bezie­hungen in die Politik hat. Dann ent­fallen viele behörd­liche Hürden und es werden deutlich weniger Hände auf­ge­halten, die Rei­bungs­ver­luste mini­mieren sich umso mehr, je höher die guten Bezie­hungen ange­siedelt sind.
Auf diesem Hin­ter­grund ist das hand­be­schriebene Trikot für Herrn Prä­sident Recep Tayyip Erdogan wahr­scheinlich eine geniale Inves­tition gewesen. Die paar Pfiffe steckt man als „Kol­la­te­ral­schaden“ leicht weg. Die Fans beru­higen sich wieder, die Fuß­bal­ler­kar­riere dauert auch nicht ewig, aber ein Ein­kaufs­zentrum bleibt. Die Berater der ARP-Sport­marking und Family & Football ver­stehen ihr Handwerk.