Schweizer Studie: Gewalt bei Teen­ager­pärchen – Geschwurbel um den heißen Brei „Islam“

In den Filmen der Drei­ßiger Jahre ist es eine klas­sische Szene. Der blonde, junge Mann, ein kecker Drauf­gänger, sym­pa­thisch, selbst­be­wusst, mit einer sexy Prise Machotum (vor­zugs­weise Peter Kraus) ver­liebt sich in ein blitz­sauberes, kieks­stim­miges, junges Mädel mit sorg­fältig ondu­lierter Lang­haar­frisur, weitem, langem Rock und schmaler Taille (vor­zugs­weise Cor­nelia Fro­boess). Es ist klar, die werden jetzt ein Paar, die Ver­wick­lungen nehmen ihren Lauf. Er zieht sie an sich, blind vor Ver­liebtheit und Begeis­terung, küsst sie … und Batsch! Sie knallt ihm eine.
Das muss so sein. Er wäre geradezu ent­täuscht wenn nicht, bestätigt sie ihm doch dadurch, wie schneidig er „rangeht“ und dass er ein ganzer Kerl ist. Damals eroberte und umwarb man das ange­betete Mädchen, und das hatte, wenn sie anständig war, ihm bei Annä­herung eine Watsch’n zu geben.
Damals machte die Frau den Haushalt und zog die Kinder groß, bewundert und unter­stützte ihren Mann und legte — besonders im Lie­besfilm — auch bis­weilen gern eine hys­te­rische Szene hin. Auch dazu gehörte neben Geschluchze und Gequietsche die eine oder andere Ohr­feige oder albernes Fäust­chen­trommeln auf die breite Män­ner­brust, was der Mann aber geduldig hinnahm, wie er über­haupt seine Gefühlswelt nur andeutete. Weib­liche „Gewalt“ gegen den Mann hatte etwas rührend Kind­liches, ein nicht ganz so ernst gemeintes Auf­be­gehren gegen männ­liche Kraft, die gleich­zeitig Schutz und geduldige Domi­nation war.
Ein Mann, der seine Freundin oder Frau ver­prü­gelte, galt zu dieser Zeit als per se asozial, pri­mitiv und ver­bre­che­risch. Frauen schlägt man nicht, das war uneh­renhaft, feige, unrit­terlich. Frauen sind kör­perlich schwächer. Der starke, echte Mann beschützte Frauen, Kinder und Waisen. Umge­kehrt, wie beschrieben, durfte das Frauchen schon eher mal den Zwer­gen­auf­stand üben.
Ver­ge­wal­ti­gungen gab es, aber das waren in der Wahr­nehmung der Gesell­schaft unheim­liche, kranke Psy­cho­pathen und sorgten für blankes Ent­setzen. Eine Tra­gödie, in der der Mann aus ent­täuschter Liebe die Frau ersticht, fand in einem anderen Kul­tur­kreis statt, wie in „Carmen“.
Die Rollen waren klar, der Kul­tur­kreis homogen. Jeder wusste, es gibt Männer und Frauen, Punkt. Und solche, die es werden wollen. Die Ver­hal­tens­weisen waren gesell­schaftlich geübt, die Vor­bilder in Büchern und Filmen klar. Innerhalb dieses Geschlech­ter­ver­halten-Rahmens konnte man seine indi­vi­du­ellen Cha­rak­terzüge aus­drücken, und so fand jedes Töpfchen auch relativ leicht sein Deckelchen. Man wusste schon als Teenager in Umrissen, woran man bei der anderen Sorte Mensch war.
Heute ist es unüber­sichtlich geworden. Das seit Jahr­hun­dert­tau­senden im Men­schen ange­legte Ver­halten wird aberzogen, umge­bogen, kri­mi­na­li­siert, lächerlich gemacht. Frauen müssen ihre männ­lichen Seiten über­be­tonen, Männer müssen das Weib­liche in sich finden. Machotum ist auf jeden Fall ganz furchtbar schlecht. Es ist gleich­be­deutend mit Gewalt­tä­tigkeit, Rück­sichts­lo­sigkeit, Ego­manie, sexu­eller Dominanz.
Das Weib­liche wird per se als Opfer­ver­halten, aber auch als irgendwie ver­ach­tens­wertes Ver­sagen definiert.
Junge Leute tun sich nicht leicht, im kom­pli­zierten Spiel einer Beziehung ihre Rolle zu finden und emo­tionale Ver­träge zu ver­handeln und ein­zuüben. Da wirken die alten, gesell­schaftlich und gene­tisch ver­an­kerten Ver­hal­tens­weisen noch mächtig nach. Dazu kommen Pro­bleme mit jungen Männern aus anderen Kul­tur­kreisen, deren geschlechts­spe­zi­fi­sches Ver­halten kom­plett inkom­pa­tibel mit den euro­päi­schen, ins­be­sondere den neuen, gen­de­ris­ti­schen Ver­hal­tens­normen der „West­lichen Gesell­schaft“ ist.
Das geht jeden­falls aus den Ergeb­nissen einer Züricher Lang­zeit­studie hervor. (Nach etwas Suchen findet man sie hier, das PDF dazu ist dort kos­tenlos her­un­ter­zu­laden). Die Ergeb­nisse wirken nur auf den ersten Blick widersprüchlich.
So nehmen die For­scher mit Staunen zur Kenntnis, dass Schweizer Mädchen wesentlich öfter phy­sische Gewalt gegen ihren Freund anwenden als umge­kehrt: 20% der Mädchen gaben an, in ihrer Beziehung „schon einmal phy­sische Gewalt aus­geübt zu haben“ durch Stoßen, Ohr­feigen oder Schläge. Umge­kehrt sind es bei den Schweizer „Knaben“ (ein hüb­sches, altes Wort) nur 12,5%.
Hier wirkt sicher einer­seits das alte Rol­lenbild, in dem die weib­lichen Attacken zum einen nicht wirklich ernst genommen werden, zum anderen aber auch (im Nor­malfall) keine echte Bedrohung oder Ver­let­zungs­gefahr für den jungen Mann dar­stellen. Der junge Mann wird sich auch ungern als Opfer eines Mäd­chens dar­stellen. Dazu kommt sicher noch, dass heute den Mädchen eine wesentlich aggres­sivere Rolle zuge­standen wird als früher, und die Mädchen wahr­scheinlich auch recht frei heraus sagen, dass sie ihrem Freund bis­weilen „eine ver­passen“, da das ja sogar eher Stärke und Selbst­be­wusstsein signalisiert.
Dem­entspre­chend kommen Attacken durch die Freundin – laut Studie — auch wesentlich sel­tener zur Anzeige.
Umge­kehrt ent­spricht das Ver­halten der Schweizer Männer im Teen­ager­alter eben­falls dem alten Rol­len­ver­ständnis. Leichte phy­sische Gewalt wie Ohr­feigen, Schubsen, Schlagen ent­sprechen auch heute dem Män­nerbild der Schweizer Knaben offenbar nicht.
Inter­essant ist hier in diesem Zusam­menhang eine Grafik aus einem Artikel der NZZ, der sich eben­falls auf diese Studie bezieht:
 

 
Geht man davon aus, dass Schubsen oder eine Ohr­feige nicht gleich zur Anzeige führt, sondern nur mas­sivere Gewalt­ein­wirkung tat­sächlich zu poli­zei­lichen Ermitt­lungen führt, spricht diese Grafik eben­falls für die Ver­mutung, dass von Mädchen selten ernst­zu­neh­mende, phy­sische Gewalt ausgeht.
Trifft aber die Fest­stellung der Studie zu, dass die Schweizer Knaben wesentlich sel­tener ihre Freundin schubsen oder hauen, als umge­kehrt, dann spricht die überaus hohe Zahl von Ermitt­lungs­ver­fahren gegen männ­liche Teenager stark dafür, dass die wenigen Fälle von Gewalt­an­wendung gegen die Freundin auch gleich in massive Gewalt aus­arten. Wer aber nicht schubst oder eine Ohr­feige ver­teilt, wird wahr­scheinlich nicht sofort zu roher Gewalt greifen. Diese Zahlen legen nahe, dass es eine Teil­gruppe unter den  Jung­männern in der Schweiz gibt, die grund­sätzlich gegenüber Frauen vor erheb­lichen Hand­greif­lich­keiten oder gar Ver­let­zungen nicht zurück­schrecken und ihre kör­per­liche Über­le­genheit und Aggres­si­vität rück­sichtslos einsetzen.
Bei sexu­eller Gewalt sieht es schon ganz anders aus. Hier gibt es nur 1% der Mädchen, die ihren Freund gegen seinen Willen zu Sex drängen (und auch hier wird das wohl schwerlich mit mas­siver Gewalt zu erreichen sein) oder von ihm ero­tische Bilder ver­langen. Hin­gegen ver­langen 10% der Schweizer Knaben nach­drücklich sexuelle Hand­lungen oder ero­tische Bilder von ihrer Freundin. Sind das die­selben Knaben, die ihre Freundin nicht schubsen oder schlagen würden?
Zur Gewalt zählen aller­dings auch das Ausüben von Druck und Kon­trolle durch „Moni­toring“: 38 % der Knaben und 44% der Mädchen über­prüfen die Handys ihres Partners, mit wem der andere kom­mu­ni­ziert, über welche Inhalte, ob man sich trifft und in welchem Rahmen – wobei auch Druck aus­geübt wird, um gege­be­nen­falls Treffen oder Kon­takte zu ver­hindern.
Inter­essant ist, dass die Studie nicht unter­scheidet zwi­schen auto­ch­tonen Schweizer Jugend­lichen und Migranten. An zwei Stellen wird aber doch nebenbei deutlich, dass die Hälfte der beob­ach­teten Jugend­lichen Eltern haben, die im Ausland geboren sind.
Auf Seite 21 der Studie im Netz findet man zu GJP (Gewalt in jugend­lichen Paar­be­zie­hungen), dass es „Keine starken Hin­weise auf geschlechts­spe­zi­fische Ursachen von GJP“ gebe, aber ten­den­zielle Unter­schiede, und da heißt es dann: „Mus­li­mische Kon­fession ist bei Jungen einer der stärksten Effekte über­haupt, bei Mädchen ist er ver­gleichbar mit dem anderer sozio-kul­tu­reller Variablen.“ und auf Seite 23 zu den Risi­ko­gruppen: „Bil­dungs­ferne Jugend­liche mit nicht-west­lichem Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Männ­liche mus­li­mische Jugend­liche als spe­zi­fische Risikogruppe.“ 
Die Studie offenbart auch, dass (ernst­hafte) Gewalt in Teenager-Bezie­hungen „unter anderem mit einer Macho-Ein­stellung zu erklären“ sei. „Vor allem mus­li­mische Knaben“ seien besonders anfällig. Natürlich, so berichtet die NZZ, hat — trotz aller Zehen­spit­zen­tan­zerei der Studie um das goldene Kalb “Islam” — eine mus­li­mische Dach­or­ga­ni­sation hef­tigen Wider­spruch eingelegt.
Dadurch, dass hier nicht wirklich Tacheles geredet wird, sondern nur ange­deutet, woran (tra­di­tio­nelles Elternhaus, „Effekte“ durch mus­li­mische Kon­fession usw.) die Gewalt­aus­übung irgendwie und irgendwo auch liegen könnte, schwurbelt die Studie im Unver­bind­lichen herum. Vor allem ist ein zen­traler Begriff unzu­lässig ver­wa­schen, der voll­kommen undif­fe­ren­ziert benutzt wird: die „Macho-Ein­stellung.“
Hier muss einfach deutlich gesagt werden, dass dieser Ter­minus als Gene­ral­dif­fa­mie­rungscode für tra­di­tio­nelles, männ­liches Ver­halten eine ebenso unsach­liche und unwis­sen­schaft­liche, wie auch dis­kri­mi­nie­rende Ver­all­ge­mei­nerung ist.
Wenn also die Studie zu dem Schluss kommt, gewalt­tä­tiges Ver­halten von (jugend­lichen) Männern gegenüber (jugend­lichen) Frauen in einer Paar­be­ziehung zu besei­tigen sei durch …
 

 
dann ist scharfer Protest ange­bracht. Die west­liche, euro­päische, tra­di­tio­nelle, männ­liche Rolle ver­bietet geradezu Gewalt gegen Frauen und Schwä­chere. Sie hatte durchaus ihre Nach­teile, aber Gewalt gegen Frauen wurde hier in Europa nicht durch die Normen der Männ­lichkeit legi­ti­miert. Das ist einfach falsch. (Dass es prü­gelnde Ehe­männer trotzdem auch gab, wird nicht bestritten, gehörte aber nie zum nor­malen, gesell­schaftlich akzep­tierten Umgang mit Frauen). Den auto­ch­tonen Schweizern, Öster­rei­chern, Deut­schen, Hol­ländern, Fran­zosen, Briten usw. usw. Gewalt­tä­tigkeit gegen Frauen als ihre tra­di­tio­nelle, männ­liche Rolle zu unter­stellen, ist schlicht unzutreffend.
Eine Studie der Uni­versity St. Andrews in Schottland beweist: Besonders mas­kulin wir­kende und auf­tre­tende Männer zeigen zwar eine höhere Aggres­si­vität, sind aber die ersten, die bereit sind, sich für die Ver­tei­digung einer Gruppe, Familie, Kinder, Frauen ein­zu­setzen. Das liegt, bio­lo­gisch gesehen, am Tes­to­ste­ron­spiegel des Mannes. Je höher der ist, desto deut­licher aus­ge­prägt sind die mas­ku­linen Ver­hal­tens­muster. Das bedeutet aber nur, dass der­jenige aktiv auf Pro­bleme zugeht und sich auch vor Unan­ge­nehmem nicht weg­duckt. Er ist kampf­bereit, ob phy­sisch oder psy­chisch, ins­be­sondere zur Ver­tei­digung seiner Gruppe. Dabei, so die For­scher, sei die Gewalt­be­reit­schaft, die zum Schutz dieser eigenen Gruppe not­wendig ist, nicht mit unmo­ti­vierter, phy­si­scher Aggres­si­vität zu verwechseln.
Was hier in tro­ckener, wis­sen­schaft­licher Sprache gesagt wird ist: Im Mann steckt immer auch der Krieger und Held, der sich für die Seinen zu opfern bereit ist, WEIL er die Frauen und Kinder schützt. Das ist eine typisch männ­liche Tugend, die es zu ehren und zu schätzen gilt. Jeder Feu­er­wehrmann, der in ein bren­nendes Haus geht, jeder Taucher, der in Thailand sein Leben auf’s Spiel gesetzt hat, für die Jungs in der Höhle (einer davon hat auch sein Leben gegeben), jeder Berg­ret­tungs-Mann, jeder Polizist im scharfen Einsatz, jeder Bun­des­wehr­soldat ist bereit, sich für andere zu opfern. Und sie alle sind irgendwo „Macho“, sonst täten sie das nicht, weil das eben typisch männlich ist.
Dieser Cha­rak­terzug im Mann ist der Plot für unzählige Filme über Krieger und Super­helden, selbstlose Heroen, die — schon halbtot und blutend —  unter Einsatz ihres Lebens, die ganze Schose im letzten Moment retten und das Böse besiegen. Kas­sen­schlager wie die Bruce-Willis-“Die hard”-Filme oder Arma­geddon, Batman, Arnold Schwar­zen­egger, Syl­vester Stallone … alle diese super­mas­ku­linen Krieger-Filme ver­kaufen sich, weil sie dem in uns ver­an­kerten Urbild des Mannes als starker Beschützer und opfer­mu­tigen Krieger ent­sprechen. Alle Jungs gucken das, weil sie so sein wollen und alle Mädels, weil sie sich so einen wün­schen. Das ist die nackte Wahrheit.
Diese Studie hat keinen echten Nutzen, weil sie das igno­riert. Weil sie um den heißen Brei mus­li­mi­scher Gewalt gegen Frauen und Mädchen her­um­schleicht. Weil sie das Kind nicht beim Namen nennt: Die dem Islam eigene Frau­en­ver­achtung und Unter­drü­ckung, die sich auch in “jugend­lichen Paar­be­zie­hungen” offenbart. Weil sich die Studie hinter Ver­all­ge­mei­ne­rungen ver­steckt. Sie erklärt einfach pau­schal männ­liche Ver­hal­tens­weisen in toto für abschaf­fungs­würdig und falsch und macht keinen Unter­schied zwi­schen aso­zialer, schäd­licher, kri­mi­neller, sexu­eller und zügel­loser Gewalt­an­wendung und der schüt­zenden, ver­tei­di­genden, ret­tenden und ange­messen-dizi­pli­nierten Gewalt­an­wendung von Männern.
Einfach Männ­lichkeit und Tra­dition kom­plett für alle abschaffen? So wird man keine Pro­bleme lösen, sondern noch mehr schaffen.