Upload­filter gekippt – Erfolg für das freie Internet, Nie­derlage für EU-Arroganz und Zensur

Nach mas­siven Pro­testen gegen die Reform des Urhe­bungs­rechts durch die Euro­päische Union hat das EU-Par­lament am Don­nerstag mit knapper Mehrheit gegen soge­nannte „Upload­filter“ gestimmt und sich damit gegen die Emp­fehlung des Rechts­aus­schusses des EU-Par­la­ments gestellt. 
Der ursprüng­liche EU-Vor­schlag sah vor, dass mit solchen Filtern Netz­in­halte schon während der Ver­öf­fent­li­chung durch vor­ge­schaltete Pro­gramme auf mög­liche Urhe­ber­rechts­ver­stöße geprüft und gege­be­nen­falls unter­drückt werden.
Die AfD-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete und stell­ver­tre­tende Obfrau im Aus­schuss Digitale Agenda, Joana Cotar, teilt dazu mit:
„Die gestrige Ent­scheidung bedeutet einen großen Erfolg für das freie Internet und eine Nie­derlage für EU-Arroganz, Bevor­mundung und Zensur. Es ist aber auch eine Nie­derlage für den über­heblich agie­renden CDU-Abge­ord­neten Axel Voss, der die berech­tigte Kritik an der Reform in die Nähe einer angeb­lichen ‚Fake-News-Kam­pagne’ stellte und mit der Unter­stellung arbeitete, die Kri­tiker würden sich pau­schal gegen Urhe­ber­rechte wenden. Voss und andere Unter­stützer dieser Urhe­ber­rechts­reform argu­men­tieren hier völlig am Thema vorbei.
Denn natürlich müssen Urhe­ber­rechte auch wei­terhin geschützt werden – dieser Schutz muss aber ver­hält­nis­mäßig sein und darf nicht durch die Hin­tertür zur Zensur führen. Der Einsatz von Upload­filtern würde jedoch dafür sorgen, dass auch rechts­kon­forme Inhalte her­aus­ge­filtert werden und das Internet somit seine Offenheit und seine Freiheit ver­liert. Die Politik zeigt hier, dass sie aus einer ähn­lichen Pro­ble­matik im Zusam­menhang mit dem Netz­werk­durch­set­zungs­gesetz nichts gelernt hat.
Die Demons­tra­tionen, Pro­teste und Peti­tionen mit hun­dert­tau­senden Unter­schriften machen jedoch Mut, dass der Kampf um das freie Internet noch nicht ver­loren ist. Wir werden diese The­matik wei­terhin intensiv und mit wachem Auge beob­achten, denn es wird nach dem Netz­werk­durch­set­zungs­gesetz und der EU-Daten­schutz­grund­ver­ordnung nicht das letzte Mal gewesen sein, dass das freie Wort im Internet unter Beschuss gerät.“
 


Dieser wichtige Bericht erschien zuerst auf David Bergers Blog www.philosophia-perennis.com