Euro­kri­tiker: Target2 ist gescheitert — Italien soll Schulden gegenüber Deutschland mit Gold begleichen

In Kürze erreichen die bis­he­rigen Target2-Salden die 1‑Billion-Euro-Grenze. Die Target2-Salden erlauben es allen Staaten, die den Euro als Währung nutzen, Waren und Dienst­leis­tungen unter­ein­ander ein­zu­kaufen, ohne diese sofort bezahlen zu müssen. Sie ver­buchen einen Einkauf als Ver­bind­lichkeit, wie bei einem Dispo-Kredit, einfach auf dem Konto des anderen Staates. Diese zins- und til­gungs­freie Finan­zie­rungs­mög­lichkeit bewirkt einen stän­digen und unbe­grenzten Kapi­tal­transfer von Deutschland in andere Euro­staaten. Die heu­tigen Target2-Salden wirken wie eine Transferunion.
Bernd Kölmel, der Bun­des­vor­sit­zende der LKR — Die Euro­kri­tiker, sagte hierzu:
“Target2 ist gescheitert. Wir brauchen ein neues Target3-System: künftig sollten negative Salden an jedem Quar­talsende aus­ge­glichen werden — gerne auch mit Gold und anderen Sachleistungen!”
“Italien schuldet Deutschland im Target2-System über 460 Mil­li­arden Euro, zinslos und ohne Fäl­ligkeit. Gleich­zeitig hat die ita­lie­nische Zen­tralbank 2.450 Tonnen Gold im Tresor. Das ent­spricht derzeit einem Wert von über 80 Mil­li­arden Euro. Es wäre ange­messen, wenn Italien dieses Gold an Deutschland ver­kauft, um die Salden zu senken. Deutschland hätte dann einen realen Wert für seine Forderungen.”
“Deutschland muss die Trans­fer­union beenden und kon­se­quent darauf bestehen, dass künftig zum Quar­talsende alle Salden aus­ge­glichen werden. Die Selbst­be­die­nungs­me­thode für Schul­den­er­hö­hungen muss ein Ende haben!”
Weiter erklärt Kölmel: “Wir begrüßen Hans-Olaf Henkels Vor­schlag ein neues Euro-Ver­rech­nungs­system Target3 zu nennen. Deutschland muss für seine Leis­tungen auch Gegen­leis­tungen erhalten. Ansonsten können die Deut­schen ihre Leis­tungen ja gleich verschenken.”
“Über das Anwachsen der Target2-Salden erklärt sich auch ein Teil des angeb­lichen Export­erfolgs Deutsch­lands. Es ist so, als ob ein Wirt seinen Kunden anbietet, sie könnten jeg­lichen Umsatz in seiner Kneipe anschreiben lassen. Der Kunde braucht keine Zinsen zahlen und kann selbst ent­scheiden, wann er seine Rech­nungen bezahlen will. Diese Kneipe könnte sich vor Kunden nicht retten und die Schulden der Kunden würden so lange wei­ter­wachsen bis der Wirt pleite ist.”
“Wenn die Target2-Salden schon zum größten Teil ver­loren sind, muss Deutschland wenigstens dafür sorgen, dass sie nicht weiter anwachsen. LKR — Die Euro­kri­tiker wollen mit dem neuen Target3-System Deutschland davor bewahren, aus­ge­plündert zu werden.”