Kriegs­re­pa­ra­tionen: Polen fordert 1 Billion Euro von Deutschland

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Vor einem Monat habe ich darüber berichtet, dass Polen von Deutschland Repa­ra­tionen für den Zweiten Welt­krieg fordern will. Gestern gab es neue Infor­ma­tionen zu dem Thema.
Wieder berichten die deut­schen Medien nicht über das Thema. Anfang April haben pol­nische Poli­tiker bereits von ca. 900 Mil­li­arden gesprochen, die Polen von Deutschland fordern wolle. Eine Kom­mission in Polen war dabei, die genaue Summe zu berechnen.
Gestern nun gab es Ergeb­nisse. Die Kom­mission hat ihre Arbeit abge­schlossen, die genaue Summe ist noch nicht genannt worden. Auf die Frage, ob die Summe eine Billion über­steige, war die Antwort: „Sie sind nahe dran.“
Ob und wann Polen diese For­de­rungen stellen wird und vor welchem Gericht der Streit aus­ge­tragen wird, ist bisher nicht bekannt. Deutschland beruft sich auf einen Vertrag von 1953, in dem Polen auf Repa­ra­tionen ver­zichtet hat. Polen aller­dings führt an, es sei damals kein sou­ve­räner Staat gewesen und das Abkommen daher ungültig.
Offen ist noch, wann die Ergeb­nisse der Kom­mission ver­öf­fent­licht werden. In Polen spricht man von dem 1. Sep­tember 2019, dem 80. Jah­restag des Kriegs­be­ginns als „pas­sendem Datum“ für die Ver­öf­fent­li­chung der Details.

Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru
Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Ost­europa in ver­schie­denen Ver­si­che­rungs- und Finanz­dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in Ost­europa und Russland Vor­stands- und Auf­sichts­rats­po­si­tionen bekleidet, bevor er sich ent­schloss, sich als unab­hän­giger Unter­neh­mens­be­rater in seiner Wahl­heimat St. Petersburg nie­der­zu­lassen. Er lebt ins­gesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite  www.anti-spiegel.ru. Die Schwer­punkte seiner medi­en­kri­ti­schen Arbeit sind das (mediale) Russ­landbild in Deutschland, Kritik an der Bericht­erstattung west­licher Medien im All­ge­meinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Thomas Röper ist Autor des Buches „Vla­dimir Putin: Seht Ihr, was Ihr ange­richtet habt?“