Vera Lengsfeld: Erst Deutschland rui­nieren, dann zur Selbst­findung nach Lateinamerika?

Die Neue Post, eine der zahl­losen Frau­en­zeit­schriften unseres Landes, kannte ich bisher nicht. Gestern bemerkte ich beim Ein­kaufen am Zei­tungs­stand die rei­ße­rische Über­schrift: Dra­ma­tische Szenen – Angela Merkel – Ehe­krise! – Jetzt ist nichts mehr zu retten…
Schon seit Jahren berichten ähn­liche Frau­en­zeit­schriften immer mal wieder vom Krach im Mer­kelhaus. Mal wird die große Sorge von Merkels Mutter the­ma­ti­siert, die das Wohl ihrer Tochter wegen Ehe­pro­blemen gefährdet sieht, mal wird ange­kündigt, dass die Ehe von Merkel end­gültig am Ende sei. Als Ehemann Joachim Sauer letztes Jahr mit seinem Sohn aus erster Ehe statt mit seiner Frau in Urlaub fuhr, war das sogar den Hal­tungs­medien eine Meldung wert.
Dass Merkel und Sauer nicht mehr viel ver­bindet, war den Urlaubs­fotos seit Jahren anzu­sehen. Merkel lief in der Regel mehrere Schritte vor ihrem Mann, zwi­schen ihm und ihr die beglei­tenden Bodyguards.
Auf den Fluren des Bun­des­tages erzählen sich die gut Infor­mierten, wann Sauer wieder mal aus der ehe­lichen Wohnung aus­ge­zogen ist und wann er wieder zurück­kehrte. Offenbar lässt sich der Mann immer wieder ein­fangen. Das zerrt anscheinend an seinen Nerven. Neue Post berichtete in Wort und Bild von einem Wut­aus­bruch Sauers zu Beginn der Bay­reuther Festspiele.
Merkel, die sich Claudia Roth auch optisch immer mehr annähert, lief diesmal im quietsch­bunten Roth-Look vor ihrem Mann her, als der Wut­aus­bruch erfolgte.
Neue Post: „Sie hat es doch schon so schwer in diesen Tagen! Die Last der Macht, der Stress des Amtes, die Ver­ant­wortung für das Land. Und dann die schlimmen Zit­ter­at­tacken, die sie kaum unter die Kon­trolle bekommt.“ Und nun die Ehe­krise. „Wieviel Leid kann die kranke Kanz­lerin noch ertragen?“ Es folgen noch ein paar Ein­zel­heiten zum dra­ma­ti­schen Geschehen in der Wagner-Stadt. Wir erfahren noch, dass Sauer und Merkel anschließend nach Suden in Süd­tirol fuhren, wo sie getrennte Zimmer bezogen und Merkel ohne Sauer wanderte.
Was soll uns mit diesem Beitrag gesagt werden? Wenn es sich um eine Eigen­in­itiative des Blattes han­delte, wäre der Chef­re­dakteur seinen Posten bereits los, möchte man annehmen.
Richtig merk­würdig ist der Schluss des Artikels: „Selten hat man ein pro­mi­nentes Paar erlebt, das seinen Zwist so offen aus­trägt. Und das ist kein gutes Zeichen. Denn damit rückt auch der Geheimplan, dass Merkel in Amerika ein neues Leben anfangen und nach dreizehn Jahren als Kanz­lerin endlich zu sich selbst finden könnte, wieder in weite Ferne.”
Merkel, die schlech­teste Kanz­lerin seit Bestehen der Bun­des­re­publik, die das Land zum Abstiegs­kan­di­daten auf allen rele­vanten Ebenen gemacht hat, was nur durch den Umstand ver­deckt wird, dass die Wirt­schaft von den noch nicht voll­ständig rück­gängig gemachten Reformen der Regierung Schröder pro­fi­tiert, muss erst zu sich selbst finden? Weil die Farm in Paraguay, die sich angeblich in der Nach­bar­schaft des Anwesens von George Bush befinden soll, anscheinend ihrem Ehemann Sauer gehört, kann Merkel das nun nicht? Wird uns mit diesem Artikel die Ver­län­gerung ihrer bereits viel zu langen Kanz­ler­schaft angedroht?
Übrigens haben etliche Poli­tiker und Mei­nungs­macher unseres Landes ähn­liche „Geheim­pläne“, sich nach Latein­amerika, Kanada oder anders­wohin abzu­setzen, wenn ihre Politik die zu befürch­tenden ver­hee­renden Folgen haben wird. Es ist kein Trost dabei zu wissen, dass es die Blackouts, die uns noch bevor­stehen, in Latein­amerika bereits gibt.
In der DDR gab es das bittere Sprichwort, dass der Letzte das Licht aus­machen würde. Im Blackout werden die Letzten in unserem Land diese kleine Mühe nicht mehr haben.


Quelle: vera-lengsfeld.de