Fall Epstein: Aut­op­sie­fotos wecken weitere Zweifel an der offi­zi­ellen Selbstmordthese

Fotos von Epsteins Aut­opsie haben bei Experten den Ver­dacht erhärtet, Epstein wäre ermordet worden. Leider berichten die deut­schen „Qua­li­täts­medien“ darüber nicht.

Der Epstein-Skandal ist der viel­leicht größte Skandal des bis­he­rigen Jahr­hun­derts. Immerhin besteht der Ver­dacht, Epstein habe Ver­tretern der US-Elite, wie zum Bei­spiel Bill Clinton, min­der­jährige Pro­sti­tu­ierte zuge­führt und den Sex sogar heimlich gefilmt. Wenn das stimmt, hätte Epstein tau­sende belas­tende Videos mit so ziemlich allen, die in den USA in Politik, Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und auch Hol­lywood Rang und Namen haben. Damit hätte Epstein – oder even­tuelle Hin­ter­männer – diese Leute in der Hand, was prak­tisch eine unbe­grenzte Macht bedeutet hätte.

Das ist natürlich Spe­ku­lation, Fakt ist lediglich, dass Epstein min­der­jährige Pro­sti­tu­ierte an Pro­mi­nente ver­mittelt hat. Natürlich wird darüber in Deutschland so wenig wie möglich berichtet, wenn sich nicht gerade Prinz Andrew für schlau hält und ein Interview zu dem Fall gibt. Das war ein PR-Super-GAU und sogar die deutsche Presse konnte das Thema Ende November nicht ignorieren.

Danach bemühte sich der Spiegel jedoch schon wieder um Scha­dens­be­grenzung und hat Anfang Dezember einen Artikel ver­öf­fent­licht, in dem er die Pro­sti­tution von Min­der­jäh­rigen nicht mehr erwähnt hat, sondern struntzdumm gefragt hat, wie es sein könnte, dass alle seine pro­mi­nenten Gäste nichts davon mit­be­kommen hätten, dass Epstein sich an Min­der­jäh­rigen vergeht. Dass es in Wahrheit darum geht, dass diese pro­mi­nenten Gäste selbst die Min­der­jäh­rigen zuge­führt bekommen haben sollen, hat der Spiegel da schon nicht mehr berichtet.

Epstein hat dann das Kunst­stück fertig gebracht, sich in einem Hoch­si­cher­heits­ge­fängnis zu erhängen, so die offi­zi­eller Version. Wie es der Zufall will, haben sämt­liche Über­wa­chungs­ka­meras bei Epsteins Zelle in der Nacht seines Selbst­mordes nicht funk­tio­niert. Und die Wachen, die ihn regel­mäßig kon­trol­lieren sollten, haben das in der Nacht nicht getan und ihre Pro­to­kolle gefälscht. Gegen diese Wach­leute wurde Anklagen erhoben. Auch die Anwälte von Epstein zweifeln die Selbst­mord­these an und sogar ein in den USA berühmter Pathologe, der bei der Obduktion von Epstein dabei war, zweifelt die offi­zielle Version an und spricht von „Beweisen für Mord“. Und auch der Richter, der den Fall Epstein ver­handeln sollte, hat in einem Brief mit­ge­teilt, dass es seiner Meinung nach „undenkbar“ ist, dass Epstein sich im Gefängnis umge­bracht haben kann.

Nun hat die US-Sendung „60 Minutes“ einen wei­teren Patho­logen zu dem angeb­lichen Selbstmord befragt. Und auch der bezweifelt den Selbstmord, weil in Epsteins Hals drei Knochen gebrochen waren, was es seiner Aussage nach bei über 1.000 Selbst­er­hän­gungen in New Yorker Gefäng­nissen in den letzten Jahr­zehnten nicht ein ein­ziges Mal gegeben habe. Diese Brüche finde man seiner Meinung nach nur, wenn jemand erdrosselt wurde, nicht aber bei Selbstmord.

“I have never seen three frac­tures like this in a sui­cidal hanging.”

Dr. Michael Baden lays out the forensic reasons why he’s skep­tical of the medical examiner’s ruling that Jeffrey Epstein killed himself. **This video con­tains graphic images.** https://t.co/LnSZA1bIB1pic.twitter.com/J46XhGfGws

— 60 Minutes (@60Minutes) January 6, 2020

Und noch etwas macht skep­tisch und man muss kein Experte sein, um das zu ver­stehen: Wenn sich jemand erhängt, dann sind die Stran­gu­lie­rungsmale oben am Hals, unmit­telbar unter dem Kopf. Bei Epstein jedoch ver­liefen sie in der Mitte des Halses und es ist auf den Fotos eine sehr dünne Linie an Epsteins Hals zu sehen, die nicht zu dem Laken passt, mit dem Epstein sich nach offi­zi­eller Lesart selbst erhängt haben soll. Laut dem Experten deuten die Ver­letzung bei Epstein auf Erdrosseln mit einem Kabel hin.

 


Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru

Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Ost­europa in ver­schie­denen Ver­si­che­rungs- und Finanz­dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in Ost­europa und Russland Vor­stands- und Auf­sichts­rats­po­si­tionen bekleidet, bevor er sich ent­schloss, sich als unab­hän­giger Unter­neh­mens­be­rater in seiner Wahl­heimat St. Petersburg nie­der­zu­lassen. Er lebt ins­gesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite  www.anti-spiegel.ru. Die Schwer­punkte seiner medi­en­kri­ti­schen Arbeit sind das (mediale) Russ­landbild in Deutschland, Kritik an der Bericht­erstattung west­licher Medien im All­ge­meinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Thomas Röper ist Autor des Buches „Vla­dimir Putin: Seht Ihr, was Ihr ange­richtet habt?“