Vera Lengsfeld: In Radebeul soll eine Wahl rück­gängig gemacht werden

Seit Kanz­lerin Merkel aus Süd­afrika verfügt hatte, dass die Wahl des FDP-Land­tags­ab­ge­ord­neten Kem­merich zum Thü­ringer Minis­ter­prä­si­denten rück­gängig gemacht werden muss, ist jeder Respekt vor den Ergeb­nissen demo­kra­ti­scher Wahlen verschwunden.

Was in Thü­ringen geklappt hat, soll nun in Radebeul wie­derholt werden. Dort wurde auf Vor­schlag der CDU mit den Stimmen der AFD der renom­mierte Schrift­steller Jörg Bernig, Träger vieler Preise, unter anderem auch des Kunst­preises der Stadt Radebeul, zum Kul­tur­amts­leiter seiner Hei­mat­stadt gewählt.
Sofort nach der Wahl begann eine Kam­pagne gegen Bernig, bei der vor allem das bekannte Tot­schlag-Argument zum Einsatz kam, bei Bernig würde es sich um einen „neu­rechten“ Vor­denker handeln.

NEU!!! Hier bestellen!

Als Beleg wurde ange­führt, dass Bernig neben vielen andern Publi­ka­tionen auch für das, wie der MDR schreibt, „nach eigener Defi­nition neo­re­ak­tionäre “Tumult”-Magazin und die vom Akti­visten Götz Kubit­schek ver­ant­wortete Zeit­schrift “Sezession” geschrieben hat. Neu­erdigs wird letztere vom Bun­desamt für Ver­fas­sungs­schutz als “rechts­extremer Ver­dachtsfall” geprüft. Das war akller­dings zur Zeit, da Bernig seinen Beitrag lie­ferte, noch nicht der Fall. Zudem wird Bernig vor­ge­worfen, die „Gemeinsame Erklärung 2018“ , die sich gegen die unkon­trol­lierte Mas­sen­ein­wan­derung wandte und von über 165 000 Men­schen unter­stützt wurde, unter­stützt zu haben.

Das genügt für linke „Kul­tur­schaf­fende“, in einem „Offenen Brief“ ihr “Ent­setzen und Unver­ständnis” über die Wahl äußern. Bernig stehe angeblich”im Wider­spruch zu all dem”, was “die Rade­beuler Kul­tur­land­schaft seit Jahr­zehnten prägt und ein­zig­artig macht“.

Natürlich wird weder defi­niert, was diese „Einzigartigkeit“ausmacht, von der man den Ver­dacht haben muss, dass die vor allem in ihrer linken Ein­för­migkeit besteht. Dann wäre Bernig aller­dings der richtige Mann, diese Ein­sei­tigkeit auf­zu­lösen und wieder Vielfalt, die von den Linken zwar gefordert, tat­sächlich aber unter­drückt wird, zuzu­lassen. Aber vor nichts scheinen die „welt­of­fenen“ Kul­tur­schaf­fenden und ihr Kli­entel so große Angst zu haben, wie vor der Meinung Anders­den­kender. Statt demo­kra­ti­scher Diskurs, Aus­tausch unter­schied­licher Argu­mente, soll ideo­lo­gi­scher Ein­heits­sprech herrschen.

Um ihr Ziel durch­zu­setzen, haben mehrere Kul­tur­schaf­fende, dar­unter der Free-Jazz-Musiker Günter Sommer ange­droht, ihre Kunst­preise der Stadt Radebeul zurück­zu­geben, sollte Bernig tat­sächlich ins Amt kommen.
Warum wird nur gedroht, statt zur Tat zu schreiten? Sollte das damit zusam­men­hängen, dass man kon­se­quen­ter­weise dann auch die Dotierung zurück­geben müsste?

Die Kam­pagne gegen Bernig wird von den üblichen Medien begleitet. Die span­nende Frage ist, ob die Rats­herren, die für Bernig gestimmt haben, die Nerven behalten und nicht ein­knicken. Wenn das Ergebnis von Wahlen nicht mehr akzep­tiert wird, weil es den Linken nicht passt, ist die Demo­kratie perdu.
Vor allem sollte auch Bernig nicht den gleichen Fehler machen, wie sei­nerzeit Kem­merich und stand­halten. Wer Bernig unter­stützen will, sollte sich an den Ober­bür­ger­meister von Radebeul Bert Wendsche wenden:

obm@radebeul.de.
Wer schweigt, stimmt zu!