Island: Impf-Euro­pa­meister – die Geimpften sind Infektionsmeister

„Manche Viro­logen sprechen von einer Warnung für Deutschland. Obwohl in Island euro­paweit am meisten Men­schen gegen Covid-19 geimpft sind, etwa 80 Prozent der Erwach­senen, erlebt die Insel die bisher schlimmste Infek­ti­ons­welle während der Pan­demie“, schreibt  das Sys­tem­medium SWR. Und bei den über 90Jährigen liegt die Impf­quote deutlich über 90 Prozent. Und doch infi­zieren sich Hun­derte, geimpft und unge­impft, wobei die Geimpften weit in der Überzahl sind.

Der SWR lässt sich aber die Freude am Impfen nicht verderben:

„Das alleine ist noch kein Grund zur Beun­ru­higung, weil durch die Imp­fungen nicht alle Infek­tionen ver­hindert werden können. Doch auf­fällig ist, dass sich in Island in den ver­gan­genen Wochen vor allem die 18- bis 29-Jäh­rigen infi­ziert haben, obwohl etwa 80 Prozent der jün­geren Alters­gruppe den voll­stän­digen Impf­schutz haben; ver­gleichs­weise viele haben dafür nur eine Spritze erhalten. So sind auf­fällig viele von den 18- bis 29-Jäh­rigen mit dem Impf­stoff von Johnson und Johnson geimpft worden – ein mög­licher Hinweis, dass der Vek­torimpf­stoff weniger Infek­tionen mit der Delta-Variante ver­hindern könnte.“ 

Wie nennt man das, wenn jemand unbe­dingt an einen mit nichts zu bele­gende Ursache-Wirkung-Zusam­menhang glauben will und alles in diese Richtung inter­pre­tiert, selbst, wenn es voll­kommen unlo­gisch ist? Das nennt man im Volksmund „Aber­glaube“.

Nicht nur, dass es eine Frechheit ist, bei dem Ausmaß an Infek­tionen Geimpfter von „nicht alle Infek­tionen ver­hindert werden können“ zu sprechen. Es ist das Merkmal einer Impfung, vor der Infektion zu schützen – bis viel­leicht auf ganz wenige Aus­nahmen. Davon kann hier keine Rede sein. Der Impf­stoff schützt ja nicht einmal vor der Weiterverbreitung.

Besonders dreist ist es, einfach so zu tun, als seien die jungen Leute ja auch bisher immer ein bedeu­tender Teil des Infek­ti­ons­ge­schehens gewesen. Das waren sie nicht, und das geben sie ja selber hier zu. Plötzlich sind die 18–29Jährigen in großer Zahl infi­ziert, obwohl sie bisher kaum am Infek­ti­ons­ge­schehen teil­hatten. Das kann aber kei­nes­falls auf­grund des Impf­stoffes sein. Neeiiiiinnn! Es ist – warum auch immer man auf diese Idee kommt — ein mög­licher Hinweis, dass der Verktorimpf­stoff die Delta-Variante nicht ganz soooo gut ver­hindern kann. Und so schwurbelt man in dem Beitrag lustig weiter, um ja nicht zugeben zu müssen, das schlicht und einfach seit der Impf­kam­pagne die „Inzi­denzen“ explodieren.

Hier erst einmal die Anzahl der Infek­tionen pro Tag seit dem 1. Januar 2021 bis zum 10 Sep­tember 2021. Man beachte: Obwohl die Covid-Saison, wie alle infek­tiösen Krank­heiten ihr Hoch in den kalten, dunklen Win­ter­mo­naten hat – und auf Island IST es SEHR kalt und SEHR dunkel im Januar! — sehen wir kaum Infek­tionen bis man die Ein­däm­mungs­maß­nahmen wegen der erreichten Her­den­im­mu­nität von 74% Geimpfter und mitten im Sommer, im Juli aufhob. Eine Zeit, wo nor­ma­ler­weise Infek­ti­ons­krank­heiten keine Chance haben.

Die Her­den­im­mu­nität sei erreicht, meinte damals der Lan­de­s­epi­de­miologe Thorolfur Gud­nason. Das Coro­na­virus könne zwar gele­gentlich noch in klei­neren Gruppen auf­treten, aber mit einem lan­des­weiten Aus­bruch rechnete er nicht mehr. Als die Isländer am 26. Juni ihren „Freedom Day“ fei­erten, hatten bereits 87 Prozent der Ein­wohner über 16 Jahre ihre erste Spritze erhalten, 60 Prozent waren voll­ständig geimpft.“

Und ange­sichts der Sta­tistik kann man wohl behaupten, dass das ein Irrtum war. Der Anstieg ist mehr als nur signi­fikant. Bis zu 160 Neuansteckungen/Tag. Im Januar waren es etwa 5–15 Anste­ckungen pro Tag.

Und nun einmal die Sta­tistik zum Ver­hältnis geimpft und ungeimpft:

Unüber­sehbar: Bis zum Juli gab es kaum Infek­tionen und die, die es gab, waren aus­schließlich Geimpfte (fully vac­ci­nated)! Es sind fast nur blaue Säulen! Dann erst kommen in paar kleine, orange Unge­impften-Spitzchen oben­drauf auf den blauen Geimpfte-und-Infi­zierten Säulen zum Vor­schein. Was heißt das? Es bedeutet, dass die Unge­impften eine Woche später nach den Geimpften die ersten Infek­tionen im Sommer zeigen. Es liegt nahe zu ver­muten, dass die Geimpften einige Unge­impfte ange­steckt haben.

Anfangs noch, zwi­schen 9. Juli bis zum 19. Juli sieht es noch recht gemäßigt aus. Dann, im gebüh­renden Abstand nach der Errei­chung der Her­den­im­mu­nität bricht die Infek­ti­ons­welle los. Wie gesagt, im besten Som­mer­wetter. Und hier sehen wir, dass die Geimpften deutlich in der Überzahl zu den Unge­impften sind. Etwa 74% der Isländer sind geimpft, ja. Aber das darf eigentlich nicht heißen, dass sie auch die Mehrheit der Infi­zierten stellen. Wozu impft man denn?

Wenn von 160 Infi­zierten viel­leicht 32 Geimpfte wären, die 74% der Bevöl­kerung stellen aber nur 20% der Infi­zierten und die anderen 25% der Unge­impften stellten 80% der Infi­zierten, dann wäre der Impf­stoff zwar auch nicht wirklich sicher, aber doch einigermaßen.

Wenn aber, wie bei­spiels­weise am 4. August das Ver­hältnis der abso­luten Zahl der unge­impften Infi­zierten zu den geimpften Infi­zierten 40:100 beträgt, bedeutet das im pro­zen­tualen Ver­hältnis Unge­impfter zu Geimpften 28,5:71,5. Das spiegelt ziemlich genau das Ver­hältnis der Bevöl­ke­rungs­an­teile Unge­impfter zu Geimpften wider — mit einem sehr kleinen Vorteil der Geimpften.

Der Schutz der Geimpften ist also ein Märchen.

Aber sie glauben es, und sie müssen ja auch für ihre Hel­dentat belohnt werden. Also dürfen die Geimpften überall hin, alles machen und werden überall hofiert, belohnt und rein­ge­lassen, dürfen dicht an dicht sitzen in Restau­rants, Bars, Kinos, Kon­zerten. Und infi­zieren sich unge­wollt und unwissend gegenseitig.

Also feierte das geimpfte Island das Erreichen der Her­den­im­mu­nität, nachdem man 15 Monate lang den unfrei­wil­ligen Mas­kenball über sich ergehen hatte lassen, das Abstand­halten, die Restrik­tionen. Gebracht hatte es nicht viel. Als die Maß­nahmen wegen Her­den­im­mu­nität auf­ge­hoben wurden zeigte sich: Es hatte alles nichts, aber auch gar nichts gebracht, es war sogar schlimmer als je bisher, und es sieht auch nach den Erkennt­nissen des islän­di­schen Gesund­heits­mi­nis­te­riums aus. Die Isländer, Euro­pa­meister im Impfen hatten am 9. August eine Inzidenz von 433,6 auf 100.000. Das ist knackig und das Ergebnis einer bei­spiel­losen Impf­aktion. Her­den­im­mu­nität? Glückwunsch!

Die islän­di­schen Medien mel­deten am 3. August, dass am Vortag 35 Kran­ken­trans­porte von schwe­reren Ver­läufen ange­fordert wurden. Da Island solche Ver­hält­nisse kaum kennt, mussten die Feu­er­wehren mit ein­ge­spannt werden. Die Covid-Pres­se­kon­fe­renzen war­teten jeden Tag mit neuen Rekord­zahlen auf, die jene aus der Zeit vor den Imp­fungen bei Weitem überstiegen.

Und da es auf Island wenig andere Ein­flüsse gibt und wenig Tou­risten oder Ein­wan­derer, und auch die heim­keh­renden Isländer von Aus­lands­reisen waren ja schließlich fast kom­plett doppelt geimpft … kam man dort in der Regierung auch nicht umhin, die Karten auf den Tisch zu legen. Lan­de­s­epi­de­miologe Thorolfur Gud­nason, ist ent­täuscht. Und man sieht sich gezwungen, in der Corona-Ein­däm­mungs­po­litik die Rolle rück­wärts zu machen. Von Her­den­im­mu­nität spricht niemand mehr. Das ist ein Reizwort, mit dem man die gelas­senen Isländer mitt­ler­weile auf Hun­dert­achtzig bringt. Die Frus­tration ist groß. Aber es führt kein Weg dran vorbei: Auch die doppelt Geimpften und Gene­senen müssen jetzt überall einen nega­tiven Test vorlegen.

Auf Island ist es jetzt der Welt vor­ge­führt worden:

1. Geimpfte sind NICHT geschützt. Der Unter­schied zu Unge­impften ist ver­schwindend gering.

2. Geimpfte stecken andere an. Umso mehr, als sie nicht getestet werden und glauben, „sauber“ zu sein und weder sich selbst noch andere anstecken zu können, was nach­weislich nicht so ist. Das sagt auch Thorolfur Gudnason.

3. Es ist deshalb ein Fehler, Geimpften einen Son­der­status mit allen Rechten zu geben, sie sind die unwis­senden Superspreader.

4. Es kur­siert aber auch immer noch der Mythos, dass Geimpfte kaum schwere Ver­läufe haben. Ein Blick auf die vollen Kli­niken in Israel und Groß­bri­tannien zeigt, dass auch das nicht stimmt. Auch in den Kli­niken sind die Geimpften in der Überzahl. Das darf nur (noch) nicht bekannt werden und das Per­sonal wird zum Schweigen verdonnert.

Diese Fakten spiegeln sich auch in der unteren Grafik wider. Je höher der Anteil der Geimpften in einem Land, umso mehr steigen die Infek­ti­ons­zahlen. Israel hält unge­brochen und wacker auf die eine Inzidenz von 600 zu.

Wie lange noch wollen uns die Poli­tiker und Medien und die das böse Spiel mit­spie­lenden Ärzte mit Zah­len­kunst­stücken und Inter­pre­ta­ti­ons­klimm­zügen täu­schen? Wie lange noch wollen sie Kri­tiker mundtot machen? Wie viele Jahre soll das Spiel noch weiter so gehen?