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Putin: Russland wird seine Ziele in der Ukraine nicht auf­geben – Westen plante Russland in fünf Teile zu zerschlagen

Wla­dimir Putin hat am Montag in einer Rede vor dem Kol­legium des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums in Moskau grund­le­gende Aus­sagen zu dem Kon­flikt in und um die Ukraine getroffen.

 

Die USA hätten ihre geo­stra­te­gi­schen Etap­pen­ziele dort erreicht, Russland aber habe keine andere Wahl als sich wei­terhin dagegen zu wehren.

Während einer Rede vor dem Kol­legium des rus­si­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums am Montag machte Wla­dimir Putin einige grund­le­gende Aus­sagen zur Ent­stehung und den Aus­sichten des Kon­flikts in und um die Ukraine.

Die USA hätten nach 2014 ein „bes­seres Spiel“ in der Ukraine gemacht und Russland damit keine Wahl gelassen, sagte der Prä­sident. Russland werde aber die Ziele der mili­tä­ri­schen Son­der­ope­ration nicht aufgeben.

Der Westen habe Russland in der Situation um die Ukraine nach 2014 in gewisser Weise „über­trumpft“, so das rus­sische Staatsoberhaupt.

Während Moskau ver­sucht habe, seine exis­ten­zi­ellen Inter­essen mit diplo­ma­ti­schen und wirt­schaft­lichen Mitteln zu wahren und die Natio­na­listen, die in Kiew 2014 an die Macht kamen, „ein­zu­dämmen“, habe der Westen die diplo­ma­tisch erzielten Ver­ein­ba­rungen sabo­tiert und einen Krieg im Donbass ent­fesselt, erin­nerte Putin:

„Im Süd­osten leben rus­sische Men­schen, deren einzige Mut­ter­sprache Rus­sisch ist, ihre Tra­di­tionen sind eben­falls rus­sisch. (…) Wir haben in aller Ruhe ver­sucht, eine Einigung zu erzielen, und waren bereit, die ter­ri­to­riale Inte­grität der Ukraine unter bestimmten Bedin­gungen wie­der­her­zu­stellen, um die Men­schen, die dort leben, nicht zu gefährden.“

Wären die Minsker Ver­ein­ba­rungen zum Donbass umge­setzt worden, würde sich dort alles „all­mählich zusam­men­fügen“. Das habe aber nicht den Zielen und Absichten Washingtons ent­sprochen. (Ukraine und Mobil­ma­chung: Putin im O‑Ton über die rus­si­schen Ziele in der Ukraine)

Die USA hätten Russland und Europa absichtlich in den Kon­flikt hin­ein­ge­zogen und ihr geo­po­li­ti­sches Ziel erreicht, Russland und Europa von­ein­ander zu ent­fremden und Moskau „ein­zu­dämmen“. Europa könne sich auf­grund seiner Abhän­gigkeit nicht gegen die USA behaupten, so Wla­dimir Putin weiter.(Russland: Putin hat ein neues Kriegsziel – und es ist mili­tä­risch erreichbar)

Für Moskau aber habe es nach dem Scheitern von Minsk keine anderen Hand­lungs­op­tionen mehr gegeben. Ins­be­sondere sei für Russland ein NATO-Bei­tritt der Ukraine nicht nur jetzt, sondern auch in 10–15 Jahren inakzeptabel.

Die Ukraine sei indes nur eines der Betä­ti­gungs­felder der USA. Der Prä­sident rückte die Ereig­nisse dort in einen grö­ßeren Zusam­menhang und beschrieb die Absichten des Westens bezüglich Russ­lands und anderer ehe­ma­liger Sowjetrepubliken:

„Erinnern wir uns daran, dass der Westen unmit­telbar nach dem Zusam­men­bruch der UdSSR sehr aktiv in Russland und mit unserer ‚fünften Kolonne‘ zu arbeiten begann. (…) 

Wobei der Feind wusste, warum er das tat und mit wem er zusam­men­ar­beiten musste – mit dieser ‚fünften Kolonne‘, mit ter­ro­ris­ti­schen Orga­ni­sa­tionen, auch inter­na­tio­nalen, und mit Sepa­ra­tisten arbeitete er aktiv an der Lösung des Pro­blems der Zer­setzung Russ­lands selbst. 

Par­allel dazu war er im post­so­wje­ti­schen Raum nicht minder aktiv, indem er alle neu ent­stan­denen unab­hän­gigen Staaten – die ehe­ma­ligen Repu­bliken der Union der Sozia­lis­ti­schen Sowjet­re­pu­bliken – auseinanderzerrte.“

Die USA hatten in der Ukraine Erfolg, sie schafften es durch einen Staats­streich, anti­rus­sische Kräfte an die Macht zu bringen. Was aber hätte Russland in dieser Situation tun sollen?

„Hätten wir etwa alles auf­geben und zusehen sollen, wie die NATO Russland ein­kreist?“, fragte der Prä­sident, und gab selbst die Antwort:

„Wir konnten uns nicht anders ver­halten oder einfach alles auf­geben und zusehen, wie sie mampfen, während sie das Unsere, das Urrus­sische auffressen.“

Die End­ziele dieser Stra­tegie Washingtons seien durch­schaubar, sagte Putin:

„Sie haben das Bal­tikum und ganz Ost­europa ein­ge­nommen. Und wozu? Es gab alle mög­lichen Vor­schläge, die für alle akzep­tabel waren. Ich habe schon oft gesagt, und ich werde es hier wiederholen: 

Ein Land wie Russland wird nicht gebraucht, es ist zu groß. Es ist für sie not­wendig, es auf­zu­teilen, es Stück für Stück zu unter­werfen, so wie sie Europa Stück für Stück unterwerfen.“

Zu den Aus­sichten des Kon­flikts sagte Wla­dimir Putin:

„Der Westen wird seine Stra­tegie zur Ein­dämmung Russ­lands und seine aggres­siven Ziele in der Ukraine nicht auf­geben. Aber auch wir werden unsere Ziele der mili­tä­ri­schen Son­der­ope­ration nicht aufgeben.“

Der Westen setze seinen hybriden Krieg gegen Russland fort, ver­sorge das Kiewer Regime aktiv mit Infor­ma­tionen in Echtzeit, ent­sende Mili­tär­be­rater und liefere moderne Waf­fen­systeme, dar­unter hoch­mobile Mehr­fach­ra­ke­ten­werfer, Lang­stre­cken­ra­ke­ten­systeme, Streu­mu­nition und eine große Zahl neuer unbe­mannter Flug­zeuge, zählte der Prä­sident auf.

Man rechne damit, dass Kiew im kom­menden Jahr auch F‑16-Flug­zeuge erhalten werde, die Aus­bildung der Piloten dafür laufe bereits.

Die Akti­vität des NATO-Mili­tär­blocks ins­gesamt habe in letzter Zeit dras­tisch zuge­nommen. Bedeu­tende Kräfte der Ver­ei­nigten Staaten, ein­schließlich Flug­zeuge, seien an die rus­si­schen Grenzen verlegt worden.

Die Zahl der Truppen des Bünd­nisses in Ost- und Mit­tel­europa habe sich erhöht. Der Bei­tritt Finn­lands und Schwedens zur NATO bedeute „eine weitere Etappe in der Annä­herung des Bünd­nisses an unsere Grenzen“, so Wla­dimir Putin.

Die Vor­wände dafür seien an den Haaren her­bei­ge­zogen. Man behaupte, einen rus­si­schen Überfall zu befürchten, Russland werde aber nicht in einen Krieg gegen Europa ziehen:

„Die Führung der Ver­ei­nigten Staaten und der NATO sagen: Wenn Russland jetzt in der Ukraine gewinnt, werden die NATO-Länder die nächsten sein. Wozu brauchen wir diese NATO-Länder?

Wir haben sie nie gebraucht, wir brauchen sie jetzt nicht, und wir werden sie auch in Zukunft nicht brauchen. Doch warum sagen sie das? Um sie dazu zu bringen, Geld zu zahlen – deshalb.“

Die aktuelle Gene­ration der euro­päi­schen Poli­tiker sei nicht in der Lage, dies zu erkennen und dem etwas ent­ge­gen­zu­setzen. Immer mehr euro­päi­schen Bürgern werde das bewusst.

Es sei aber Sache der Europäer, wen sie wählen. Russland werde sich in diese Frage nicht ein­mi­schen, sagte Putin.

Die Geschichte werde die Dinge zurecht­rücken, zeigte sich der Prä­sident zuversichtlich:

„Wir werden uns nicht ein­mi­schen, aber wir werden auch nicht auf­geben, was uns gehört. Das sollte jeder ver­stehen – die­je­nigen in der Ukraine, die Russland gegenüber aggressiv sind, die­je­nigen in Europa und in den Ver­ei­nigten Staaten. 

Wenn sie ver­handeln wollen, sollen sie ver­handeln. Aber wir werden es nur auf der Grundlage unserer Inter­essen tun.“

Westen plante nach UdSSR-Zerfall Russland in fünf Teile zu zerschlagen

2023.12.17: Pavel Zarubin befragt Wla­dimir Putin zu vor­ma­ligen Fehleinschätzungen.

Der besagte Auszug aus dem Interview mit dem TV-Kanal «Russia 1»:

[…]

Pavel Zarubin: Aus­gehend von dem, was ich gerade gehört habe, hätte man Sie in den 2000-er Jahren als naiven Men­schen bezeichnen können?

Wla­dimir Putin: Ja, auf jeden Fall: Nai­vität, die war da. Wissen Sie, ich sage Ihnen ganz ehrlich, selbst im Rück­blick, trotz der Tat­sache, dass ich fast 20 Jahre lang im Sicher­heits- und Aus­lands­ge­heim­dienst der Sowjet­union gear­beitet habe, trotz der Tat­sache, dass ich später stell­ver­tre­tender Bür­ger­meister von St. Petersburg, Direktor des FSB, Sekretär des Sicher­heits­rates und in der Anfangs­phase sogar Vor­sit­zender der Regierung war, hatte ich immer noch die naive Vor­stellung, dass die ganze Welt und vor allem die so genannte zivi­li­sierte Welt, ich spreche jetzt mit abso­luter Über­zeugung, ver­standen hätte, was mit Russland pas­siert war, [worauf kei­nerlei Basis auf eine Kon­fron­tation mehr bestand].

Und wenn es etwas Nega­tives in der Politik der west­lichen Länder gegenüber Russland gab, war es offen­sichtlich Unter­stützung für Sepa­ra­tismus und Ter­ro­rismus auf rus­si­schem Ter­ri­torium – das habe ich als als Direktor des FSB gesehen.

Aber ich war naiv genug anzu­nehmen, dass dies einer Trägheit ihres Denkens und Han­delns geschuldet wäre, weil sie gewohnt wären, gegen die Sowjet­union zu kämpfen und dies so wei­terhin taten.

Es gab gewisse Kreise in den Son­der­diensten, in den Medien, wie auch in den poli­ti­schen Eliten, die darauf kon­di­tio­niert waren, gegen die Sowjet­union zu kämpfen.

Sie hatten Spe­zia­listen für den Kampf gegen die Sowjet­union, die sich so ver­hielten und nicht woanders hin ver­setzen ließen. Das war’s – dachte ich und dass dies mit einem jenem Träg­heits­moment zusam­men­hinge. Das war eine naive Sicht auf die Rea­li­täten, wie sich später herausstellte.

Erst später wurde ich zu 100 Prozent davon über­zeugt, dass man nach dem Zusam­men­bruch der Sowjet­union erst abwarten wollte, um Russland zusam­men­brechen zu lassen.

Ein solches Land, das für euro­päische Ver­hält­nisse zu groß war, mit dem größten Ter­ri­torium der Welt und einer im Ver­gleich zu anderen euro­päi­schen Ländern recht großen Bevöl­kerung, würde nicht mehr gebraucht:

Man prä­fe­rierte, Russland in fünf Teile auf­zu­teilen, wie es Brze­zinski, eine bekannte poli­tische Figur in den USA, vor­ge­schlagen hatte, um die Teile getrennt zu unter­jochen und an die Res­sourcen zu gelangen.

Dies auf Grundlage der Tat­sache, dass [nach der Zer­schlagung] jeder Teil für sich kein unab­hän­giges Gewicht und keine unab­hängige Stimme mehr besessen hätte und nicht in der Lage gewesen wäre, seine natio­nalen Inter­essen so zu ver­tei­digen, wie der ver­einte rus­sische Staat.

Zu dieser Erkenntnis und diesem Ansatz bin ich später erst gekommen: Das war ziemlich naiv […]

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Dieser Artikel erschien zuerst bei pravda-tv.com