Kapi­ta­lismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung

Kapi­ta­lis­mus­kri­tische Argu­men­ta­tionen sind in Deutschland zwei­felsohne die Regel und nicht die Aus­nahme geworden. Dabei dienen Schlag­worte wie „Neo­li­be­ra­lismus“ oftmals als billige Sündenböcke.
(Von Frank Schäffler)
Mit seinem Buch „Kapi­ta­lismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung“ leistet Rainer Zitelmann einen wich­tigen Beitrag zur Begriffs­ent­wirrung des ver­schrienen Kapi­ta­lismus. Er demons­triert ein­drücklich und ver­ständlich, dass viele zu Recht beklagte Miss­stände nicht etwa mit der freien Markt­wirt­schaft, sondern vielmehr mit staat­lichen Inter­ven­tionen – mögen sie auch noch so gut inten­diert sein – zu begründen sind.
Zitelmann nimmt den Leser mit auf eine span­nende wirt­schafts­his­to­rische Zeit­reise durch fünf Kon­ti­nente, dis­ku­tiert prak­tische Bei­spiele und erklärt die kau­salen Zusam­men­hänge plau­sibel und packend zugleich.
Warum ist der Kapi­ta­lismus das bessere Rezept gegen Armut als die gegen­wärtig nutzlose und kon­tra­pro­duktive Entwicklungshilfe?
Weshalb geht es den Chi­lenen wesentlich besser als den Venezolanern?
Was hat eigentlich die Euro­ret­tungs­po­litik mit Kapi­ta­lismus zu tun?
Wie kapi­ta­lis­tisch sind die USA wirklich?
Kon­krete Bei­spiele und klare Ein­ord­nungen ermög­lichen es dem Leser ver­gangene und gegen­wärtige Pro­bleme und Krisen des Wirt­schaftens zu verstehen.
Zitelmann schreibt, was wir aus der Geschichte lernen sollten: Mehr Markt­wirt­schaft wagen! Sie ist der einzige Weg zum Wohlstand.
In einer Zeit, in der der Ruf der Markt­wirt­schaft immerzu schlechter wird, bedarf es einer Erin­nerung an die fort­schritt­liche Reform­po­litik, um die Weichen in Zukunft wieder richtig zu stellen.
Die Ziele der Kapi­ta­lis­mus­kri­tiker sind oftmals die­selben wie die der Freunde befreiter Märkte. Doch das his­to­risch bewährte Rezept der Markt­wirt­schaft ist unpo­pulär: Mutige Reformer wie Ronald Reagan, Mar­garet Thatcher oder Gerhard Schröder haben bei vielen Wählern für Unver­ständnis oder Wut gesorgt, lang­fristig betrachtet waren sie jedoch die­je­nigen, die wirt­schaft­lichen Auf­schwung durch Dere­gu­lierung, Pri­va­ti­sierung, massive Steu­er­sen­kungen, Fle­xi­bi­li­sie­rungen und Ein­spa­rungen im öffent­lichen Sektor ermöglichten.
Bun­des­kanz­lerin Merkel erntet in Deutschland gegen­wärtig lediglich die Saat, die Gerhard Schröder mit seiner Reform­po­litik säte.
Weitaus beliebter beim Wahlvolk sind die vielen kleinen Wahl­ge­schenke, die fak­tisch nichts anderes als billige Taschen­spie­ler­tricks sind: Wir Poli­tiker nehmen Euch das Geld, um es Euch anschließend in Form von wohl­klin­genden Pro­grammen und Paketen gnädig wieder zu über­lassen, nachdem das Geld der Steu­er­zahler durch den büro­kra­ti­schen Was­serkopf geflossen ist.
Fernab vom poli­ti­schen Klein-Klein, fernab vom Befrie­digen ein­zelner Gruppen – seien es bestimmte Unter­nehmen, Ver­bände oder Gewerk­schaften – braucht es wieder den Blick auf das große Ganze der poli­ti­schen Rahmenbedingungen.
Rainer Zitel­manns ord­nungs­po­li­tische Antwort ist ange­sichts dieser regu­la­to­ri­schen und frei­heits­schäd­lichen Klein­kriege fol­ge­richtig: Mehr Kapi­ta­lismus wagen!


Quelle: Frank Schäffler für TheEuropean.de und Pro­me­theus – Das Freiheitsinstitut