Özoguz-Phan­tasien: Jetzt kri­ti­siert sie die CDU wegen Ver­harm­losung der “rechts­ra­di­kalen” AfD

Die Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragte Aydan Özoguz hat Sachsens Lan­des­vater Sta­nislaw Tillich vor­ge­worfen, er fördere rechte Ein­stel­lungen. Über­haupt habe die Ost-CDU rechte Ten­denzen in der Bevöl­kerung über viele Jahre verharmlost. 

(Von Emilia David)

Die Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragte der Bun­des­re­gierung, Aydan Özoguz, hat der CDU eine Mit­schuld an einem ver­meint­lichen Rechtsruck in Ost­deutschland vor­ge­worfen. Hin­ter­grund ist das starke Abschneiden der AfD bei der Bun­des­tagswahl, die in Sachsen nun sogar die stärkste Partei ist.

Die Ost-CDU fördere mit ihrer Politik rechte Ein­stel­lungen in der Bevöl­kerung, zitiert die WELT die SPD-Vize­chefin. Der Rechtsruck des säch­si­schen CDU-Minis­ter­prä­si­denten Sta­nislaw Tillich sei genau die falsche Antwort auf die AfD.

“Rechts­po­pu­lismus und Rechts­ra­di­ka­lismus bekämpft man nicht mit ver­balem Kniefall vor deren Rhetorik.”

Sta­nislaw Tillich hatte das starke AfD-Ergebnis bei der Bun­des­tagswahl unter anderem damit erklärt, dass die Men­schen Deutschland erhalten wollen. Zudem for­derte einen Kurs­schwenk in seiner Partei, etwa eine schärfere Asyl- und Einwanderungspolitik.

Dazu sagte die Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragte Aydan Özoguz: „Das passt leider ins Bild der säch­si­schen CDU: Rechte und rechts­ra­dikale Ten­denzen wurden durch die CDU-Regierung über viele Jahre ver­harmlost und beschwiegen.“

Aydan Özoguz will eigenes Minis­terium für Integration

Indes plä­diert die AfD dafür, das Amt der Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragten der Bun­des­re­gierung abzu­schaffen. Pläne von SPD und Grünen, ein eigenes Minis­terium für Migration und Inte­gration zu schaffen, lehnt die AfD ab.

Ihr Frak­ti­ons­vor­sit­zender im Bun­destag, Alex­ander Gauland, sagte der Deut­schen Presse-Agentur. „Was ein Inte­gra­ti­ons­mi­nis­terium betrifft, so ist eine Abteilung im Innen­mi­nis­terium sicherlich voll­kommen ausreichend.“

Im Wahl­kampf hatte Gauland angeregt, die Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragte könnte in Ana­tolien „ent­sorgt“ werden. Der AfD-Poli­tiker hatte damit auf eine Äußerung der SPD-Poli­ti­kerin regiert, eine spe­zi­fisch deutsche Kultur sei „jen­seits der Sprache schlicht nicht identifizierbar“.

Wegen Gau­lands Äuße­rungen hatte ihn der frühere Bun­des­richter Thomas Fischer Ende August wegen Volks­ver­hetzung ange­zeigt. Dar­aufhin nahm die Staats­an­walt­schaft Mühl­hausen die Ermitt­lungen auf.

Seit dem Jahr 2005 ist das Amt der Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragten dem Bun­des­kanz­leramt zuge­ordnet. Sie nimmt als Staats­mi­nis­terin bei Bun­des­kanz­lerin Angela Merkel an allen Sit­zungen des Kabi­netts teil.

 

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