By Haeferl (Own work) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Alle sollen bleiben können – kein Mensch ist illegal!

Im Wahl­kampf wurde von den Par­teien, die noch als bür­gerlich gelten, viel ver­sprochen. Die Union hat in ihrem „Regie­rungs­pro­gramm“ behauptet, sie wolle, dass „die Zahl der Flücht­linge, die zu uns kommen, dau­erhaft niedrig bleibt“. Außerdem wolle sie ihre „Bemü­hungen“ ver­stärken, „die­je­nigen zurück­zu­führen und gege­be­nen­falls abzu­schieben, deren Anträge auf Asyl rechts­kräftig abge­lehnt werden“. Eine „Ein­wan­derung in die sozialen Siche­rungs­systeme“ lehne die Union ab.

Von Christian Lindner hörte man sogar Äuße­rungen, die den Ver­dacht nahe legten, er sei zur AfD übergetreten.

Es war schon vor der Wahl klar, dass es sich um Wäh­ler­täu­schung han­delte. Das bestätigt sich nach der Wahl voll und ganz.

Schon während des Wahl­kampfs konnten auf­merksame Beob­achter fest­stellen, dass sich Kanz­lerin Merkel nicht nur nicht an Par­tei­be­schlüsse hält, wenn sie ihr miss­fallen, sondern auch das „Regie­rungs­pro­gramm“ anscheinend nicht gelesen hat.

Im August berichtete die Mor­genpost, dass auch abge­lehnte Asyl­be­werber vollen Zugang zu Sprach­kursen und För­der­mitteln des Bundes bekommen sollen. Es han­delte sich um eine Initiative des Ham­burger Ober­bür­ger­meisters Olaf Scholz, die von Merkel unter­stützt wurde.

Eine ent­spre­chende Arbeits­gruppe wurde unter Führung des Bun­des­ar­beits­agentur-Chefs Dieter Scheele ein­ge­richtet, die im November, also mitten in den Jamaika-Ver­hand­lungen, ihre Ergeb­nisse prä­sen­tieren soll.

Die Aus­sagen im „Regie­rungs­pro­gramm“ der Union waren also schon vor der Wahl Makulatur.

In der Praxis wird einfach so weiter gemacht, wie bisher. Von der Rea­lität will sich die Politik dabei nicht ins Handwerk pfu­schen lassen.

In Olaf Scholz‘ Hamburg muss die Kri­mi­nal­po­lizei inzwi­schen die Waffen strecken. Die mitt­ler­weile 5000 Straf­taten könnten nicht mehr ver­folgt werden. Jan Rei­necke, Lan­deschef des Bundes Deut­scher Kri­mi­nal­be­amter (BDK) warnt vor einem Zusam­men­bruch. Von „ver­stärkten Bemü­hungen“, wenigstens die Inten­siv­täter abzu­schieben, ist nichts zu spüren.

Ähnlich ist die Lage in Berlin. Hier hat die Staats­an­walt­schaft signa­li­siert, dass von einem Rechts­staat in Berlin nicht mehr gesprochen werden könnte. Die Lage ist mitt­ler­weile so ange­spannt, dass selbst der grüne Bezirks­bür­ger­meister von Mitte, Stephan von Dassel, dafür plä­diert, Woh­nungslose aus Mittel- und Ost­europa, not­falls abzu­schieben und zwar die „besonders aggres­siven“. Natürlich wurde der Mann umgehend aus seiner Partei gerügt, er rede „respektlos“ über Obdachlose. Die Mord­opfer im Tier­garten spielen in der grünen Welt­sicht keine Rolle, es sei denn als Stör­faktor, denn sie liefern den „Rechten“ Argumente.

Der rot-rot-grüne Ber­liner Senat beschäftigt sich aber nicht mit den bren­nenden Pro­blemen seiner Stadt, sondern damit, wie sehr Trans­gender-Men­schen Berlin als Welt­stadt berei­chern. Deshalb hat die Koalition aus SPD, Grünen und Linken ver­sprochen, die „Haus­halts­mittel für die Initiative ‚Berlin tritt ein für Selbst­be­stimmung und Akzeptanz sexu­eller und geschlecht­licher Vielfalt‘ bis zum Ende der Legis­la­tur­pe­riode zu verdoppeln.

Statt beherzt Ret­tungs­maß­nahmen gegen den Zusam­men­bruch der Ber­liner Justiz zu ergreifen, freut sich Jus­tiz­se­nator Dirk Beh­rendt (Grüne) darüber, dass die Bibliothek der Jugend­ar­rest­an­stalt Berlin-Bran­denburg für den deut­schen Lese­preis 2017 nomi­niert wurde.

Eine ähn­liche Rea­li­täts­ver­wei­gerung war auf der kürz­lichen Ver­an­staltung „Inte­gration im Dialog“ mit dem Beauf­tragten des Ber­liner Senats für Inte­gration und Migration Andreas Ger­mers­hausen zu bemerken, die auf Ein­ladung von Bezirks­bür­ger­meister Oliver Igel (SPD) im Rathaus Köpenick stattfand.

Auf diesem Blog wurde bereits die Ein­ladung kri­ti­siert. Leider haben sich alle Befürch­tungen, die man nach Lesen des Textes haben musste, bewahrheitet.

Es fand kein Dialog statt, denn es waren haupt­sächlich Flücht­lings­helfer-Funk­tionäre anwesend, die mit dem Abfassen und Ver­teilen von Staats­geldern beschäftigt sind und weniger mit den „Flücht­lingen“. Ehren­amt­liche Helfer, die auch schon vor dem großen Geld­strom zugunsten von „Flücht­lins­helfern“ aktiv waren und ihre jah­re­lange Erfahrung ein­bringen wollten, wurden als Stö­ren­friede behandelt.

Vor allem ist fest­zu­halten, dass der Senats-Beauf­tragte Ger­mers­hausen selbst alle Unter­schiede zwi­schen den Ein­wan­derern vom Tisch wischte: „Wir einigen uns hier, dass wir hier über alle sprechen, die hier sind. Wir dürfen (sic!) da gar nicht unter­scheiden“, soll Ger­mers­hausen laut der Mit­schrift einer Teil­neh­merin gesagt haben. Das heißt, der aggressive Obdachlose aus einem Bal­kan­staat, der Tier­gar­ten­be­sucher atta­ckiert, ist genauso zu behandeln, wie ein kriegs­trau­ma­ti­sierter Flüchtling. Diese bewusste Außer­kraft­setzung rechts­staat­licher Prin­zipien ist offenbar Hand­lungs­motiv des Ber­liner Senats. Unter­strichen wurde das vom „Impuls­re­ferat“ über Inte­gration durch Fußball, dessen Prä­sen­tation mit der Ein­blendung des links­ra­di­kalen Slogans „Kein Mensch ist illegal“ beendet wurde.

Wenn kein Mensch illegal ist, hat der Rechts­staat keine Legi­ti­mität, aus den „Schutz­su­chenden“ wenigstens IS-Ter­ro­risten“ her­aus­zu­filtern, dann dürfen auch Mörder und andere Inten­siv­täter nicht abge­schoben werden. Mit der Inte­gration von Kri­mi­nellen aber ist Berlin, wie Hamburg, bereits spürbar gescheitert.

Davon wollte „Inte­gration im Dialog“ nichts wissen. Es sollte auch nicht über die Inte­gra­ti­ons­ver­wei­gerung immer grö­ßerer Ein­wan­de­rer­gruppen geredet werden. Sobald ein wirk­liches Problem auf der Ver­an­staltung ange­sprochen wurde, gab es eine Schwei­ge­spirale, die jede Dis­kussion unmöglich machte.

Die Frage ist, wohin diese Rea­li­täts­ver­wei­gerung der Politik führt. Wenn man die Situation von Berlin und Hamburg als Mene­tekel ansieht, dann steht am Ende der Zusam­men­bruch der ganzen Gesellschaft.

Das ist das erklärte Ziel der Links­ra­di­kalen, deren Slogans „No border, no nation“ und „Kein Mensch ist illegal“ von der Politik über­nommen wurden. Dass sich die links­extre­mis­ti­schen Akti­visten nicht die Frage stellen, woher denn die Staats­knete kommen soll, von der sie über­wiegend leben, wenn der Staat kol­la­biert, kann mit ihrem beschränkten Horizont erklärt werden.

Dass sich aber auch die Poli­tiker nicht klar zu machen scheinen, dass ihr bequemes Luxus­leben auf Kosten der Steu­er­zahler nur so lange funk­tio­niert, wie das Staats­wesen intakt bleibt, ist schon mehr als erstaunlich. Sie leben in ihrer Blase nach dem Motto: „Tischlein deck dich, Gold­eselein streck dich“ und ver­gessen, dass auch im Märchen am Ende der Knüppel aus dem Sack kommt.

Poli­tikern geht es immer darum, eine öffent­liche Rolle zu spielen. Nach dem Zusam­men­bruch können sie sich zwar auf ihre Besitze in Latein­amerika oder in der Karibik zurück­ziehen, mit der öffent­lichen Rolle ist es dann aber aus. Sie werden fest­stellen, dass kein Mensch sie braucht und für den Rest ihres Lebens mit der Schande leben müssen, die Demo­kratie rui­niert zu haben.

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Bild: Collage — By Haeferl (Own work) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wiki­media Commons und
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