Collage Berlin mit Plumsklo Von Neitram - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Linke und Wirt­schaft: Berlins Zukunft ist das Plumpsklo!

Berlin hat jede Menge Pro­bleme: Die Stadt ver­wahrlost in immer schnel­lerem Tempo, die öffent­lichen Parks ver­kommen zu Gefah­ren­zonen, viele Schul­toi­letten sind unbe­nutzbar, es mehren sich die Gebiete, die man abends besser nicht mehr betreten sollte, der Alex­an­der­platz ist auch tagsüber gefährlich, die Ber­liner Staats­an­walt­schaft nicht mehr hand­lungs­fähig, die Polizei und ihre Aka­demie teil­weise von ara­bi­schen Clans unterwandert.

Mehr als genug zu tun für den Senat, sollte man meinen. Statt Ordnung zu schaffen, widmet der sich lieber Pro­blemen, die keine sind. Dazu gehören die öffent­lichen Toi­letten der Stadt, sofern sie von der Wall AG betrieben werden. Der Unter­nehmer Hans Wall hatte der Stadt vor Jahren ein Konzept ange­boten, das die chro­nisch klamme Haupt­stadt keinen Cent kostete. Er stellte die Bedürf­nis­an­stalten der Kommune gratis zur Ver­fügung. Im Gegenzug durfte er Wer­be­flächen ver­mieten. Ber­liner Poli­tiker fanden sein Konzept genial. Wall schloss einen ähn­lichen Vertrag mit den Ber­liner Ver­kehrs­be­trieben, denen er War­te­häuschen zur Ver­fügung stellte.

Daneben enga­giert sich Hans Wall viel­fältig für die Stadt, u. a. für den Erhalt ihres kul­tu­rellen Erbes. Als Vor­sit­zender des Vereins „Denk mal an Berlin“ setzt er sich u. a. für den Wie­der­aufbau des Glo­cken­turmes der Ber­liner Paro­chi­al­kirche ein. Es heißt, Wall möchte auch den Wie­der­aufbau der Schin­kel­aka­demie finanzieren.

Im Jahr 2000 erhielt er das Bun­des­ver­dienst­kreuz für sein ehren­amt­liches Enga­gement in Berlin. 2004 ehrte ihn die Jüdische Gemeinde von Berlin für sein Ein­treten gegen Ras­sismus und Frem­den­feind­lichkeit und für Toleranz mit dem Heinrich-Stahl-Preis. Ein Mus­ter­un­ter­nehmer, über den jede Stadt froh wäre. Nicht aber Berlin. Nächstes Jahr läuft der Vertrag mit Wall aus. Statt ihn zu ver­längern, wurde Wall gekündigt. Ob das damit zusam­men­hängt, dass Hans Wall zeit­weilig Mit­glied der AfD war? Dabei waren auf seinen Wer­be­flächen Linke-Poli­tiker wie Gesine Lötzsch und Petra Pau jahrein jahraus präsent.

Nun ist die Linke wieder in der Stadt­re­gierung und aus­ge­rechnet da wird Wall gekündigt. Hinter den Kulissen hört man, der eigent­liche Grund sei gewesen, das Wall an der Werbung weit mehr ver­dient hätte, als der Toi­let­ten­be­trieb kostete. Dass Unter­nehmer Geld ver­dienen, ist offen­sichtlich ein Skan­dalon für die Linken.

Um die wahren Gründe zu ver­tu­schen, wurde ver­lautbart, Walls Konzept wäre ver­altet und müsste einem moder­neren weichen. Berlin will den Neu­anfang nutzen, um seine öffent­lichen Toi­letten „umwelt­freund­licher“ zu machen.

Der Weg dahin sollen Plumpsklos sein, die in Berlin in Zukunft mehr zum Einsatz kommen werden. Ein Pilot­projekt in Lich­tenberg läuft angeblich viel­ver­spre­chend. Das behauptet zumindest die Senats­ver­waltung für Umwelt und Klima in der Antwort auf eine schrift­liche Anfrage. Als Vor­teile der Tro­cken­toi­letten wird ange­führt, dass sie Trink­wasser ein­sparen und sich die darin gesam­melten Fäkalien als bio­lo­gi­scher Dünger nutzen lassen. Um Gestank zu ver­meiden, werden in Tro­cken­toi­letten Hilfs­stoffe wie Holz­späne zur Kom­pos­tierung verwendet.

Dieser frohen Nach­richt folgt noch die Ankün­digung, dass in den neuen Toi­letten WLAN emp­fangen werden soll. Da ist die Dau­er­blo­ckade der öffent­lichen Aborte vor­pro­gram­miert. Wer dringend mal muss und sich nach einer Aus­weich­toi­lette in der Umgebung umsieht, sollte Schulen auf jeden Fall meiden. Die meisten Ber­liner Schul­toi­letten stinken so gen Himmel, dass keine Säge­späne mehr helfen.

Das beun­ruhigt die Ber­liner Abort-Koalition aber nicht, obwohl sie sich vom ersten Sit­zungstag nach der Wahl an mit keinem Problem so oft befasst hat, wie mit den stillen Örtchen. Und das ist dabei her­aus­ge­kommen: Das gen­der­ge­rechte WLAN-Plumpsklo! Halleluja!

Vera Lengsfeld / vera-lengsfeld.de