„Leit­kultur“ bei der CDU: Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freiheit, ein bisschen Schachern, ein bisschen fordern …

Merkels wich­tigster Mann, Peter Alt­maier, hat – pro­be­weise – einen neuen Versuch, die vor­sichtige Annä­herung an ein Phä­nomen zu wagen, vor­ge­schlagen: Die „deutsche Leitkultur“.

Alt­maier, Minister, Koor­di­nator, Wahl­kampf­ma­nager, Sprachrohr, — kurz „Merkels wich­tigster Mann“, wie das Magazin Focus ein­schätzt, trat am Diens­tag­abend bei einer Ver­an­staltung des Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tutes DIW und des Ber­liner Insti­tutes für empi­rische Inte­gra­tions- und Markt­for­schung BIM auf. Sein Rede­beitrag behan­delte das Thema Inte­gration. Dabei refe­rierte er über den neuen Begriff der „Leit­kultur“ der CDU. Wenn Herr Alt­maier etwas zur „Leit­kultur“ sagt, darf man also sicher davon aus­gehen, dass uns die Kanz­lerin das genau so wissen lassen möchte.

Dieser Begriff ent­stand in der Periode der spürbar anstei­genden Zuwan­derung und der damit ein­her­ge­henden, unan­ge­nehmen Neben­wir­kungen, die seitdem selbst den Deut­schen ins Bewusstsein zu dringen ver­mochten. Zum ersten Mal fingen „die, die schon länger hier leben“ an wahr­zu­nehmen, dass hier voll­kommen fremde Men­schen in immer grö­ßerer Zahl überall anzu­treffen waren, und dass einige dar­unter sich ganz und gar nicht an die deut­schen Gepflo­gen­heiten und Sitten hielten und auch nicht halten wollten. Bis dato konnte man darüber einfach hin­weg­sehen. Es war einfach kein Thema, und niemand wollte schief ange­guckt werden als into­le­ranter Aus­län­der­feind. Plötzlich änderte sich das langsam, aber stetig und 2015, nach der Grenz­öffnung, gab es kaum noch Familien und Freun­des­kreise, wo nicht jemand schon sehr unan­ge­nehme Erfah­rungen mit den Neu­an­kömm­lingen gemacht hatte.

Die eil­fertig vor­ge­tra­genen Recht­fer­ti­gungen von Politik und Medien, diese Men­schen kämen halt nun mal aus einer anderen Kultur mit anderen Sitten und Gebräuchen, und man müsse doch tolerant sein, fand bei den Deut­schen, die zwar gern welt­offen, aber ungern Opfer anderer Sitten und Gebräuche sind, wenig Anklang. Und soviel weiß Otto Nor­mal­ver­braucher schon, dass bei­spiels­weise auch in mus­li­mi­schen Ländern Dieb­stahl nicht gebräuchlich ist und dort sogar mit Hand­ab­hacken geahndet wird. Niemand würde ernsthaft vor­schlagen wollen, allen mus­li­mi­schen Laden­dieben und Taschen­dieben in den Ein­kaufs­zentren und auf den Dom­plätzen der Sitte ihrer eigenen Kultur ent­spre­chend, öffentlich die Hand abzu­hacken. So etwas machen wir hier nicht, und es sind auch noch keine For­de­rungen der Muslime nach Anwendung dieses Scharia-Gesetzes laut geworden. Umge­kehrt beschimpfen und behandeln viele mus­li­mi­schen Zuwan­derer deutsche Frauen als Huren, weil diese nicht nach den Regeln der Scharia ver­schleiert gehen, den Blick nicht vor Männern senken und ihre Körper nicht unter weiten Stoff­säcken verstecken.

Im Übrigen befand Otto Nor­mal­ver­braucher kurz und bündig, es könne ja jeder in seinem Land nach seinen Sitten leben, hier aber sei Deutschland, und da wollen wir Deut­schen eben­falls nach unseren Sitten leben. Ein Grundsatz, der für jedes Volk der Erde gilt. Die Politik und die Medien kamen in Zugzwang.

Die wirk­samsten Waffen der Politik gegen das eigene Volk sind die der Ver­schwur­belung und der Euphe­mismen. Drückt man einen an sich sehr nega­tiven Sach­verhalt so aus, dass er ganz akzep­tabel klingt, ist das ein Euphe­mismus. Wenn eine Schwangere ihr Kind im Mut­terleib tötet, war das bis in die Mitte des letzten Jahr­hun­derts ein Kindsmord durch Abtreibung, wurde dann etwas scho­nender „Schwan­ger­schafts­ab­bruch“ genannt, und mutierte letztlich zur „Schwan­ger­schafts­un­ter­bre­chung“. Das ist nicht nur ein Euphe­mismus, sondern eine Lüge, denn dieses Kind wird nicht nach einer „Unter­bre­chung“ zu einem spä­teren Zeit­punkt aus­ge­tragen und geboren, sondern getötet. Aber es klingt schön harmlos und der Vorgang ist damit gesell­schafts­fähig geworden.

Ein Bettler sammelt zwar Geld­münzen, ist aber deshalb kein „Numis­ma­tiker“. Die Bezeichnung von Mil­lionen von Ein­wan­derern aus Afrika, Afgha­nistan, Ost­europa und dem nahen Osten als Flücht­linge und „Schutz­su­chende“ ist eben­falls ein Euphe­mismus. Nur ein kleiner Teil davon sind echte Flücht­linge und Schutz Suchende, für die die Ein­richtung des Asyls gedacht ist. Die meisten sind Einwanderer.

Der Begriff „Leit­kultur“ ist sogar ein ver­schwur­belter Euphe­mismus. Man erfand ihn, um Toleranz und Nach­sicht zu signa­li­sieren und die Kon­no­tation des „Leit­bildes“ zu wecken: Etwas, das einem vor­ge­schlagen wird, dem man nach­eifern sollte, etwas, was wün­schenswert, erstre­benswert, aber nicht ver­bindlich ist.

Wer den Begriff „Leit­kultur“ ver­wendet, ver­pflichtet nicht. Es darf eben auch andere Kul­turen neben der „Leit­kultur“ geben.

Ein Gesetz, zum Bei­spiel, ist kein „Leitbild“. Es ist kein Knigge, wie man sich gut benimmt. Es gilt, und wer dagegen ver­stößt, wird bestraft.

Wer den Ein­wan­derern unsere Kultur, unser Staats­wesen, unsere Gesetze als „Leit­kultur“ anbietet, darf sich nicht wundern, wenn dieses Angebot abge­lehnt wird. Kommt dazu, dass große Gruppen von Zuwan­derern die Gesell­schaft, in die sie ein­wandern, als unmo­ra­lisch, ungläubig und min­der­wertig ansieht — und damit deren Kultur als min­der­wertig, geht das Interesse an dem Angebot der „Leit­kultur“ gegen Null.

Dem­entspre­chend liest sich auch das Gescha­chere um Inte­gration und Leit­kultur, das der Beitrag im Tages­spiegel beschreibt. Alt­maier wird gefragt, ob denn die von ihm vor­ge­stellte Idee von Leit­kultur von den „Alt­ein­ge­ses­senen“ und den „Neuen“ gemeinsam ent­wi­ckelt werden könne, und Alt­maier „stimmt zu“.

Was bedeutet das?

Das bedeutet nichts anderes, als dass euro­päische, deutsche Kultur, Recht­spre­chung, Religion, Men­schen­rechte, Demo­kratie, Sitten, Sprache, Regeln, gesell­schaft­liche Normen, Gesetze, Umgangs­formen, das Ver­hältnis von Mann und Frau, Kin­derehen, Sexua­lität, per­sön­liche Freiheit usw. usf. zukünftig in Gremien und Aus­schüssen ver­handelt wird, die, — ohne Mit­spra­che­recht der deut­schen Bürger — ganz neue Regeln für die Gesell­schaft und das Leben auf­stellen werden. Und das unter tätiger Mit­hilfe der Poli­tiker unter Mutti Merkels Matronat.

„Sollten wir in einem Land, in dem bald jeder Vierte einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund hat, nicht kom­plexer denken?“ fragt die Gast­ge­berin der Ver­an­staltung, Naika Foroutan. Sie fordert eine Inte­gra­ti­ons­po­litik, die „nicht mehr zwi­schen Alt­ein­ge­ses­senen und neuen Deut­schen“ unterscheidet.

Ent­schwurbelt heißt das:

Wir stellen ein Viertel der Bevöl­kerung. Wir fordern, dass unsere Kultur, Werte und Normen teil­weise (und mit stei­gendem Anteil an der Bevöl­kerung ganz) über­nommen werden und für alle gelten.

Und da es hier nicht um bud­dhis­tische oder hin­du­is­tische Ein­wan­derer geht, sondern haupt­sächlich um mus­li­mische, ist auch klar, welche Kultur, Werte und Normen bald für alle in Deutschland gelten sollen.

Kaufen Sie sich einen Koran und die Hadithe und lesen Sie, was Sie unter der Scharia zu beachten haben. Das könnte bald für Sie sehr wichtig werden.

Bild: Collage /dieUnbestechlichen.com