Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD und Katrin Göring-Eckardt MdB - Photo by B90 Grüne - flickr.com - CC BY 2.0

God bless you – und trete Euch ´mal kräftig ans Schienbein! – „Sprach­pan­scher 2017“: die EKD

Endlich ´mal eine Aus­zeichnung, die einen „Wür­digen“ trifft!

Die EKD – das sind die braven Chris­ten­men­schen der Pro­tes­tanten – hat offen­sichtlich (auch hier) den Bezug zu Deutschland ver­loren: Statt Deutsch sprechen sie gerne Denglisch.

Man sieht, der Zeit­geist macht auch nicht vor der Kirche halt. Ob das aber dazu bei­trägt, die ver­lo­renen Schäflein in die Kirche zurück­zu­treiben, darf füglich bezweifelt werden. Daß der Urvater der Evan­gelen, Martin Luther, oft tagelang über ein rich­tiges deut­sches Wort für seine Bibel­über­setzung nach­dachte, wissen die Kreu­ze­ver­stecker sicher nicht. Wozu auch, es ver­steht sie eh niemand – auch im Sprach­mut­terland England niemand.

Also erinnern wir mal (aus­zugs­weise):

Die Evan­ge­lische Kirche Deutsch­lands (EKD) steht u. a. für

  • Sexuelle Früh­erziehung
  • Ehe für alle
  • „Schwan­geren-Kon­flikt­be­ratung“ (Abtreibung) oder „Sterben in Würde“ (Eutha­nasie)
  • „Ergeb­nis­offene Suizidberatung
  • Mul­ti­kul­tu­ra­lismus
  • Öffnung zum Islam („der gleiche Gott für alle“)
  • die Meinung, das Apos­to­lische Glau­bens­be­kenntnis stimme mit dem Islam überein
  • die Meinung, „der Ruf des isla­mi­schen Muezzins sei glau­bens­stärkend“ (Bischof Bedford-Strohm). Der Muezzin-Ruf ver­kündet jedoch, daß der Chris­tus­glaube Got­tes­läs­terung sei.
  • Die For­derung, flä­chen­de­ckend an öffent­lichen Schulen den Islam zu lehren – unge­achtet der isla­mi­schen Lehre, der christ­liche Glaube an Jesus sei Gotteslästerung.
  • Verrat an der deut­schen Sprache

Christen aller Kon­fes­sionen gefallen sich darin, ihre Tra­di­tionen und Werte zu ver­nied­lichen oder über Bord zu werfen. Wofür die Kirche heute noch steht, läßt sich vielfach nicht mehr aus­machen. Eine ernst­hafte Aus­ein­an­der­setzung kann es aber nur dann geben, wenn man wieder festen Boden unter die Füße bekommt und das eigene Bekenntnis ernst­nimmt. Wir träumen z. B. weiter vom „fried­lichen Dialog der Reli­gionen“, haben aber die Über­zeugung an unsere eigene Religion ver­loren – oder so ver­fremdet, daß sie nichts mehr mit der christ­lichen Bot­schaft zu tun hat.

Ver­höhnung Martin Luthers

Warum dann also noch rich­tiges Deutsch sprechen und schreiben. Der Verein Deutsche Sprache hat heuer also einen „rich­tigen“ Preis­träger gewählt. Hier der Auszug der Pres­se­meldung des Vereins (Her­vor­he­bungen durch P.H.):

Mit deut­lichem Abstand wurde die Evan­ge­lische Kirche Deutsch­lands (EKD) zum Sprach­pan­scher des Jahres 2017 gewählt.

„…Den Nega­tiv­preis bekommt sie unter anderem für die Ein­richtung soge­nannter „god­spots“ (gemeint ist kos­ten­loses WLAN), die es neu­er­dings in vielen evan­ge­li­schen Kirchen gibt, und die Sprach­freunde als Ver­höhnung von Martin Luther ansehen, der für seine Bibel­über­setzung oft wochenlang nach deut­schen Wörtern suchte. Auch das Pro­gramm mit dem Motto „Segen erleben – Moments of Blessing der Evan­ge­li­schen Kirche in Hessen und Nassau auf der Welt­aus­stellung der Refor­mation in Wit­tenberg, mit der inter­ak­tiven Instal­lation „BlessU‑2“, hätte den großen Refor­mator sicherlich empört.

Und daß gewisse EKD-Ver­ant­wort­liche – zum Glück denken nicht alle so – im letzten Kir­chen­tags­ge­sangbuch die bekannte Lied­zeile „und unsern kranken Nachbarn auch“ zu einem scheinbar geschlechts­neu­tralen „und alle kranken Men­schen auch“ umdich­teten, hat sogar die ansonsten eher bedächtige Frank­furter All­ge­meine Zeitung einen „Kul­tur­frevel“ genannt. (Poli­tisch korrekt hätte es geändert werden müssen in „und unseren kranken Nach­ba­rinnen und Nachbarn“.)

Die Evan­ge­lische Kirche Deutsch­lands befindet sich übrigens in „guter“ Gesellschaft:

Den zweiten Platz 2017 belegt der/die/das Ber­liner Profx Lann Horn­scheidt für die öffent­liche Kam­pagne zur Geschlechts­neu­tra­li­sierung der deut­schen Sprache.

Es folgt CDU-Gene­ral­se­kretär Dr. Peter Tauber auf dem dritten Platz. Dieser war den Sprach­freunden mit seiner „#cnight“ im Konrad-Ade­nauer-Haus in Berlin auf­ge­fallen, inklusive „Inno­vation-Pitch“ und „Working-Spaces“ zu Themen wie „Bildung rel­oaded“ oder „eSports“.

. Zu den bisher Gewählten zählen die Bahn­chefs Hartmut Mehdorn und Johannes Ludewig, die Poli­tiker Günther Oet­tinger und Klaus Wowereit (Be Berlin), Ex-Postchef Klaus Zum­winkel, Telekom-Chef René Obermann und Ober­manns Vor­vor­gänger Ron Sommer.

Aber auch der Vor­sit­zende des Bun­des­ver­bandes Deut­scher Bestatter e.V., wurde einmal gewählt; er war Sprach­pan­scher des Jahres 2001 für seine Mit­ver­ant­wortung dafür, dass es in Deutschland seit Dezember 2000 den Aus­bil­dungs­beruf des „Funeral masters“ gibt.

 

Bild: flickr.com — Bündnis 90/ Die Grünen — zeigt Heinrich Bedford-Strohm, Rats­vor­sit­zender der EKD und Katrin Göring-Eckardt MdB