Update im Fall “Fakebook” — Was sich getan hat und wie es weiter geht

Eine Woche ist unser Ent­hül­lungs­video „Insi­derin aus Lösch­zentrum packt aus: Mani­pu­lierte Facebook die Bericht­erstattung vor der Wahl?“ mit Melanie C. jetzt online – Zeit eine Zwi­schen­bilanz zu ziehen.

Vorweg möchte ich sagen, dass es Melanie gut geht und sie bald mit ihrer geplanten neuen Tätigkeit beginnt, auf die sie sich sehr freut.

Über 30.000 Mal wurde unser Video mit ihr allein auf unserem YouTube-Kanal ange­klickt. Darüber freuen wir uns natürlich sehr! Vielen Dank an all die, die das Video geteilt und ver­breitet haben. Besonders gilt dieser Dank natürlich auch den vielen befreun­deten Bloggern, die das Video oder einen Beitrag dazu ver­öf­fent­licht haben! Ich möchte hier unter anderem meinen Dank an David Berger, Jürgen Fritz, Vera Lengsfeld, Michael Mross, Wolfgang van de Rydt von Opposition24, die Teams von Jour­na­lis­ten­Watch und The­Eu­ropean, sowie natürlich allen anderen Blogger, die unsere Bei­träge geteilt haben und dies auch gerne wei­terhin tun dürfen, richten. *Daumen hoch*

Ganz klasse finde ich auch die vielen Zuschriften, die uns erreichen – gerade in diesem Moment bekam ich eine Email von Ines Laufer, die mir von ihrer erneuten 4‑Wochen-Sperre bei Facebook berichtet. Sie ist nun das dritte Mal in 4 Monaten je für einen Monat gesperrt worden. Gerade auch bei Frau Laufer kann man gut davon aus­gehen, dass sie es auf die Liste derer geschafft hat, die man einfach ver­sucht aus Facebook „weg­zu­mobben“. Dazu noch mal ein Auszug aus dem Interview:

„Wir hatten eine Liste mit meh­reren tausend Nutzern, die durch das mehr­fache Posten von extremen Inhalten auf­ge­fallen waren. Wir haben dann diese Leute ver­sucht, sehr aktiv einfach – ich nenne es mal „weg zu mobben“ –, indem wir denen immer wieder das Konto gesperrt haben oder Funk­tionen ein­ge­schränkt wurden, dass sie z.B. mal für 30 Tage gesperrt waren oder 7 Tage nichts mehr posten konnten – klar, die ganz hef­tigen konnten wir schon löschen, weil sie ja dann gegen die Facebook-Bestim­mungen ver­stoßen hatten.
Aber bei denen, die eigentlich nichts Ver­bo­tenes posten, sondern nur Sachen, die halt rechts sind, haben wir eben diese Methoden aufgefahren.“

Von den deut­schen „großen“ Medien haben wir keine Reaktion bekommen. Wir hatten diese bereits am letzten Don­nerstag in einer Rundmail ange­schrieben und eine Zusam­men­arbeit ange­boten – leider ohne Reaktion. Um ehrlich zu sein, haben wir auch nichts anderes erwartet – deutsche Medien regen sich sowieso lieber über Ver­folgung von Jour­na­listen in der Türkei oder Twitter-Nach­richten von US-Prä­sident Donald Trump auf, als kri­tisch und inves­ti­gativ über die vielen üblen Miss­stände im eigenen Land zu berichten. Wenn dem nicht so wäre, bräuchte es uns alter­native Medien ja auch nicht…

Umso mehr freuen wir uns, dass wir im Ausland Auf­merk­samkeit bekommen haben, so waren z.B. einige Berichte über das Video in den Nie­der­landen zu lesen. Auch wird es mit einer dor­tigen grö­ßeren Zeitung bald ein Interview mit uns zu diesem Thema geben.

Für uns war dieses Video das erste Video in unserem neuen Studio. Viele weitere werde folgen, die Planung läuft bereits und die nächsten Insider und Whist­le­b­lower wollen aus­packen – das ist wichtig und richtig!

Auch einen zweiten Teil mit Melanie C. wird es wahr­scheinlich bald geben. Es gibt noch einige Details, die es sich lohnt zu berichten, zudem habe ich ihren Arbeits­vertrag vor­liegen, sowie die dazu­ge­hörige Ver­schwie­gen­heits­ver­ein­barung, die ich der Öffent­lichkeit nicht vor­ent­halten möchte. Auch eine Version mit eng­li­schem Unter­titel ist in Arbeit.
Um dem Ganzen ein wenig „Anschwung“ zu geben, habe ich einen befreun­deten ehem. Jura-Pro­fessor mit unseren Infor­ma­tionen kon­fron­tiert – mal sehen, was daraus erwächst.

Zwei span­nende Details möchte ich hier noch erwähnen: Wer meine Bei­träge ver­folgt, der weiß, dass ich nicht unbe­dingt zu denen gehöre, die hinter jeder Unge­reimtheit gleich eine Ver­schwörung sehen, jedoch sind manche Zufälle, die sich in den letzten Tagen ereignet haben, mehr als sonderbar.

Zufall Nummer 1: In einigen klei­neren Zei­tungen waren span­nender Weise Artikel darüber zu finden, dass Facebook in der letzten Woche von sich aus bekannt gegeben hätte, dass vor der Wahl für sie ver­dächtige Konten gelöscht habe. So z.B. ein Bericht im Nord­kurier am Sonntag, den 22.10.17:

„Facebook hat im Vorfeld der Bun­des­tagswahl zehn­tau­sende Konten gelöscht, die im Ver­dacht stehen, Falsch­in­for­ma­tionen oder irre­füh­rende Inhalte zu ver­breiten. Das teilte das Unter­nehmen am Dienstag in Berlin mit.
Ähn­liche Aktionen hatte das welt­größte soziale Netzwerk auch im Vorfeld der Par­la­ments­wahlen in Groß­bri­tannien und der Prä­si­dent­schaftswahl in Frank­reich unter­nommen. Die Lösch­ak­tionen beruhen auf einer internen Richt­linie, die im April 2017 ver­öf­fent­licht worden war. In dem Weißbuch hatte Facebook fest­gelegt, wie die eigenen Mit­ar­beiter gegen Des­in­for­ma­tionen auf der Plattform vorgehen.“

Zufall Nummer 2: Seit dem Wochenende hat unser Blog dieUnbestechlichen.com einen eigenen Eintrag bei psiram.com. Wer Psiram nicht kennt, es ist eine selbst­er­nannte „Ver­brau­cher­schutz­seite“ die sich als „Wiki der er irra­tio­nalen Über­zeu­gungs­systeme“ beschreibt und sich der eigenen Defi­nition nach gegen Pseu­do­wis­sen­schaft, Eso­terik und Ver­schwö­rungs­theorien wendet. Die Seite hat kein Impressum, nutzt, wie man schon bei flüch­tiger Betrachtung fest­stellen kann, viele unge­si­cherte Infor­ma­tionen und berichtet sehr ten­denziös. Mein Vater würde jetzt sagen: „Sehr viel Meinung, wenig Ahnung“, was sich bestätigt, wenn man sich dort Bei­träge zu Per­sonen durch­liest, die man per­sönlich kennt. Ganz spannend ist dabei zu beob­achten, welchen Fokus die Seite bei unserem Eintrag legt. Um Bei­spiele unserer Arbeit zu zeigen, zählt Psiram einige Bei­träge auf, die wir ver­öf­fent­licht haben. Dar­unter aller­dings nur Artikel aus unserer Kate­gorie „Mystery“, deren Bei­träge ins­gesamt, auf alle bereits erschienen Artikel, rund 5% beträgt und die wohl inhaltlich wirklich wenig über unsere eigentlich Arbeit aus­sagen. Wobei sich die Frage stellen könnte: Hat der Schreiber des Artikels die anderen Kate­gorien nicht gesehen? Hat er dort viel­leicht nichts gefunden, was er kri­ti­sieren konnte? Wahr­scheinlich eher weniger. Sehr durch­schaubar wurde hier schnell ein „ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sches“ und unse­riöses Bild unseres Blogs zusam­men­ge­zimmert, um dem geneigten Leser, der uns vorher noch nicht kannte, beim googlen von die­Un­be­stech­lichen ein ein­deutig unse­riöses Bild zu ver­mitteln. Cui bono?

Worum es mir geht, ist zu sagen: Wir machen weiter! Das ist der Tenor in unserem Team, wir sind guter Dinge, voller Taten­drang und unzäh­liger Ideen – an denen wir auch gerne weitere Blogger teil­haben lassen würden, unsere Kon­takt­daten sind ja bekannt.

Leider ist selbst in den alter­na­tiven und „mehr oder weniger“ alter­na­tiven Medien der Kon­kur­renz­kampf und das Miss­trauen anderen gegenüber – wenn man dem Buschfunk und einigen eigenen Ein­drücken glauben darf – oft größer, als man von außen viel­leicht denken mag. Dabei sollten wir eigentlich alle am gleichen Tisch hocken, denn nur mit gebün­delten Kräften können wir wirklich etwas erreichen. Aber das ist ein anderes Thema und soll hier nur als kleiner Wink mit dem Zaun­pfahl stehen.

Beste Grüße

Hanno Vol­lenweider

 

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