Prinz Eugen besiegt die türkischen Truppen in der Schlacht bei Belgrad im Jahr 1717

Kultur und Hege­monie — Oder: Kultur muss herrschen!

Europa ist über­zeugt, im Laufe der Jahr­hun­derte ein Bukett der best­mög­lichen Werte und damit auch der best­mög­lichen Kultur ent­wi­ckelt zu haben: Demo­kratie, Wirt­schafts­li­be­ra­lismus und Sozi­al­staat, Wis­sen­schaft und Medizin, Rechts­staat und Jus­tiz­wesen, Toleranz, Freiheit der Kunst und Reli­gi­ons­freiheit  prägen den Duktus des euro­päi­schen Denkens.

Europa zur Disposition

Dieses gesamte Gedan­ken­ge­bäude steht aber nun zur Dis­po­sition, weil die Über­zeugung, dass wir auf unserem Kon­tinent die besten Vor­aus­set­zungen für ein gutes Leben der Bürger geschaffen haben, nicht mit der nötigen Verve betont und schon gar nicht ver­teidigt wird. Über Sonn­tags­an­sprachen geht das Bekenntnis zu den Fun­da­menten Europas nicht hinaus. Unsere Stärke, die der euro­päische Libe­ra­lismus ver­meintlich dar­stellt, wird nun unsere größte Schwäche, weil dieser Libe­ra­lismus längst in ein Belie­big­keits­denken trans­for­miert wurde, das jeder auch noch so kul­tur­feind­lichen Bewegung unter dem Deck­män­telchen der Freiheit und Toleranz hier ihren Raum gibt.

Kultur muss herrschen

Jede Kultur muss danach trachten, die Hege­monie zu gewinnen und zu behalten, sonst wird sie irgendwann von einer anderen Kultur assi­mi­liert oder über­rannt. Die Mas­sen­mi­gration der letzten Jahr­zehnte, die vor allem aus dem Orient und aus Afrika Mil­lionen von Men­schen nach Europa brachte, stellt den Kon­tinent nun vor die finale Bewäh­rungs­probe.  Mit der Mas­sen­mi­gration ist nicht nur die jeg­licher Kon­trolle ent­glittene Situation seit 2015 gemeint, sondern man muss in diesen Begriff auch die rie­sigen afri­ka­ni­schen und asia­ti­schen Ein­wan­de­rungs­be­we­gungen und die daraus fol­genden Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lungen in England und Frank­reich mit­ein­schließen, die dort nach der Aufgabe der Kolonien seit den 50er und 60er Jahren des letzten Jahr­hun­derts statt­ge­funden haben. Ebenso gehört die lang­jährige Gast­ar­beiter-Immi­gration aus Klein­asien dazu, die mitt­ler­weile die Demo­grafie und Kul­tur­land­schaft Deutsch­lands und Öster­reichs nach­haltig ver­ändert hat.

Der Druck steigt

Die euro­päische Kultur mit ihren regio­nalen Spiel­arten, die in Form der jewei­ligen Nationen reprä­sen­tiert werden, steht unter Druck: Weil die Nationen ihrer­seits wieder unter dem büro­kra­ti­schen und poli­ti­schen Druck eines kranken Riesen namens EU stehen, der noch immer mächtig genug ist, seine Vasallen in ihrer Hand­lungs­fä­higkeit ein­zu­schränken, ero­diert die aus vielen Strö­mungen zusam­men­ge­setzte kul­tu­relle Iden­tität Europas zuse­hends. Längst haben eine ganze Reihe von ver­ant­wort­lichen Poli­tikern erkannt, dass mit der gegen­sei­tigen und dau­er­haften Lähmung in Brüssel im wahrsten Sinne des Wortes kein Staat zu machen ist und scheren im Sinne ihres Volkes und zum Nutzen ihrer eigenen Nationen aus.

Zeit zu handeln

Die Nationen als oberste Rechts­träger und Erhalter der euro­päi­schen Kultur müssen handeln, es ist höchste Zeit dafür geworden. Am klarsten kom­mu­ni­zieren diese Not­wen­digkeit die ehe­ma­ligen Länder des War­schauer Paktes, die noch immer das Schreck­ge­spenst des kul­tur­zer­stö­renden Kom­mu­nismus in Erin­nerung haben: Genau des­wegen spüren sie die Gefährdung ihrer wie­der­ent­wi­ckelten Iden­tität viel stärker als der Westen. Die Visegrad-Gruppe ist ihre poli­tische Aus­drucksform geworden. Die Visegrad-Staaten sind keine kleine und irgendwie skurrile poli­tische Ver­bindung, als die sie oft dar­ge­stellt werden, sondern ein ernst zu neh­mender “Player”: 65 Mil­lionen Europäer wohnen in den Mit­glieds­staaten Tschechei, Slo­wakei, Polen und Ungarn. (Die Tschechei gehört übrigens derzeit zu den am meisten pro­spe­rie­renden EU-Staaten.) Die Visegrad-Nationen  bekennen sich zu ihrer kul­tu­rellen Iden­tität, sie wollen die Hege­monie im eigenen Land und sie tun alles dafür, die­selbe zu behalten — auch gegenüber Brüssel.

Hege­monie — wie geht das?

Was muss man aber als Nation über­haupt tun, um die kul­tu­relle Vor­herr­schaft der Mehrheit im Lande zu behalten? Im Grunde sind es banale und logische Akti­vi­täten: Zunächst muss man seine Grenze schützen und genau schauen, wer ins Land will. Im wei­teren kann es nur für pas­sagäre Gäste, die nicht Bürger des besuchten Landes sind und dies auch nicht werden wollen, die Mög­lichkeit geben, ihre eigenen kul­tu­rellen und reli­giösen Anschau­ungen zu leben. Jeder, der sich aus welchen Gründen auch immer län­ger­fristig auf dem kul­tu­rellen Ter­ri­torium eines euro­päi­schen Staates befindet, muss sich bedin­gungslos den recht­lichen, kul­tu­rellen und sozialen Gege­ben­heiten anpassen. Dafür ist nicht die soge­nannte Inte­gration, sondern nur die Assi­mi­lation der geeignete Weg.

Ein gelun­genes Bei­spiel für eine erfolg­reiche und pro­blemlos ver­laufene kul­tu­relle Assi­mi­lation bieten eine Vielzahl ara­bi­scher und per­si­scher Ärzte, die in den 60er und 70er Jahren auf­grund eines hier herr­schenden Ärz­te­mangels nach Öster­reich gekommen sind. Sie sind ange­sehene Mit­glieder der Gesell­schaft geworden, die sich im Laufe ihres Lebens weder ver­leugnen noch “unter­werfen” mussten. Die Ärzte haben einfach die hie­sigen Gepflo­gen­heiten ange­nommen, ohne ihre Iden­ti­täten zu verlieren.

Die poli­tisch immer so betulich ver­kündete Inte­gration der Massen geht ande­rer­seits fast immer schief, denn es kommt dabei regelhaft zur Aus­bildung von Par­al­lel­ge­sell­schaften. Wir beob­achten diese bro­delnde Sym­pto­matik der geschei­terten Inte­gration nun schon überall in Europa. Hier ist ein natio­nales und inter­na­tio­nales Umdenken in Richtung Assi­mi­lation, aber auch und vor allem in Richtung Remi­gration der Unwil­ligen absolut nötig.

Wer sich nicht anpasst, muss gehen

Wer seine impor­tierte Welt­an­schauung, die nicht nach Europa und nicht in unsere Nationen passt, trotzdem hier leben will, der kann und darf keinen dau­er­haften Platz bekommen. Jede Kultur, die nicht euro­päisch ist, gehört eben nicht zu Europa. Sie ist daher nicht geeignet, die Idee “Europa” zu stärken.  Des­wegen ist es so wichtig, all die Zig­tau­senden Migranten auf öster­rei­chi­schem Boden, die kein Blei­be­recht haben, so rasch wie möglich in ihre Her­kunfts­länder zurück zu bringen. Und ebenso wichtig ist es, diese Leute in Zukunft erst gar nicht mehr hierher kommen zu lassen. Das Ziel muss heissen: Zero Migration aus den afri­ka­ni­schen und ori­en­ta­li­schen Ländern. Beide Auf­gaben wurden von der EU und den Mit­glieds­staaten (bis auf die Aus­nahme der Visegrad-Länder) wei­test­gehend miss­achtet. Auch die viel­ge­rühmte Schließung der Bal­kan­route hat keine lang­fristige Sicherung der Situation erbracht und war nur eine Zwischenlösung.

Wer seine Kultur behalten will, braucht Grenzen

Kul­turen können nur durch Abgrenzung über­leben — sowohl im geo­gra­fi­schen, poli­ti­schen wie auch über­tra­genen Sinne. Abgrenzung heisst aber nicht Abschottung, denn natürlich muss es Aus­tausch geben — aber nur kon­trol­liert und dosiert. Was es nicht geben darf, ist ein mit euphe­mis­ti­schen Floskeln behübschtes dau­er­haftes Ver­sagen des Rechts­staates und ein feiges, vor­aus­ei­lendes Zuwil­lensein  jeg­lichem Ein­dringling gegenüber, der sich auf Men­schen­rechte oder Huma­nität beruft und oft doch nur sinistre Absichten hat.

Jede Kultur darf und muss sich ver­tei­digen, sonst ist es bald vorbei mit ihr. Das kann man gar nicht oft genug betonen. Und jeder, der Kinder hat und jeder, der ein Ver­ant­wor­tungs­gefühl für die Zukunft besitzt, ist ver­pflichtet, nach diesen Prä­missen zu handeln: Wer ein kul­tur­starkes, wür­diges und lebens­wertes Europa will, das diesen Namen noch ver­dient, darf nicht von Ver­ei­ni­gungs­fan­tasien und einem gemein­samen Staat Europa schwa­dro­nieren, sondern muss alles tun, um seine Grenzen, seine je eigene Nation und seine eigene Kultur zu stärken. Weil die kul­tu­relle Kraft Europas nur aus seinen Nationen kommen kann und nicht aus Brüssel.

Dr. Marcus Franz / www.thedailyfranz.at