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Tages­schau nun mit mus­li­misch ver­schlei­erter Korrespondentin

„Seit Aus­bruch der Pro­teste in Iran ist Natalie Amiri das Gesicht, das die ARD-Gemeinde auf dem Lau­fenden hält“, ergeht sich die SZ in einer Lau­datio auf die Tochter eines Iraners, die vor kurzem auch in der Tages­schau zu sehen war.
Das Wort Gemeinde passt schon sehr gut. Aller­dings: wenn die SZ ein wenig mehr Ahnung von Reli­gi­ons­wis­sen­schaft hätte, hätte sie statt „ARD-Gemeinde“ viel­leicht „ARD-Umma“ geschrieben. Denn so bezeichnet der Islam die Gemein­schaft der Rechtgläubigen.
Und für einen ARD-Recht­gläu­bigen gehört es natürlich dazu, dass er ARD-Mit­ar­bei­te­rinnen mit dem mus­li­mi­schen Kopftuch toll findet. Schließlich sind diese ein geradezu femi­nis­ti­sches Symbol geworden, das Frauen schützt. 
Glauben Sie nicht? Doch, doch:
„Ent­weder Kopf­tücher oder Schläge auf den Kopf“ 
…ist in unserem gefühlten Nach­barland Iran noch immer die Devise – und auch die ARD und die SZ haben dieses femi­nis­tische Motto scheinbar nun aufgenommen.
„Als ARD-Kor­re­spon­dentin muss ich mich natürlich an die öffent­liche Schlei­er­pflicht halten und kläre Zuschauer auf Nach­frage ent­spre­chend über die Geset­zeslage im Iran auf.“
…lässt dann auch die ARD-Schlei­erfrau die Mün­chener Rot­presse wissen. Das gelte nicht nur für sie, sondern auch für alle anderen Frauen, die den Iran besuchen. Ja selbst für die große und unver­gleich­liche Angela Merkel:
„Gäbe es also einen Besuch in nächster Zeit von Angela Merkel, sie müsste ein Kopftuch aufsetzen.“
Wenn man dieses Zitat liest, sieht man regel­recht die gut dotierte ARD-Kor­re­spon­dentin neben sich sitzen und bei dem Namen Merkel eine solch tiefe Ver­neigung machen, dass das Kopftuch fast her­un­ter­gleitet. Und wenn man zusätzlich noch etwas mehr Phan­tasie mit­bringt, ent­deckt man Heribert Prantl fast panisch her­vor­springen, um das Kopftuch wieder an der rich­tigen Stelle zu befestigen:
„Nur gut, dass diese Blas­phemie keiner gesehen hat“, denkt sich der junge SZ-Prak­tikant, der gerade Halal-Tee bringen wollte und ganz rot bei dem Anblick der kurz­zeitig unver­schlei­erten Ira­nerin ange­laufen ist.
Kri­tisch hin­ter­fragt wird die Geset­zeslage im Iran natürlich nicht (schließlich ist das Staats-TV ja nicht „Nazi“!) und auch auf die Idee, dass man Frau Amiri einfach mit der Blue­screen-Technik im ira­ni­schen ARD-Studio (dann auch pro­blemlos) reden lassen könnte und die traumhaft schöne Kulisse Teherans dann dazu ein­blenden könnte, ebenso wenig.
Wäre ja auch nicht gut. Schließlich ist der erste Auftrag, den ein guter ARD-Jour­nalist hat, die die schon länger da sind, zu Bes­ser­men­schen zu erziehen. Und da gehört es offen­sichtlich dazu, dass wir uns an Schlei­er­eulen in der ARD gewöhnen. Werden wir den Tag noch erleben, an dem uns Linda Zer­vakis um 20 Uhr in der Burka mit „Allahu-Akbar!“ begrüßt?
 
 
 
 
Dieser Beitrag stammt von David Bergers her­vor­ra­genden Blog philosophia-perennis.com