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Schwimm­burkini-Verleih an Herner Gym­nasium: wer mehr isla­mi­siert, muss weniger integrieren

Das Pes­ta­lozzi-Gym­nasium in Herne erwarb 20 Bur­kinis für mus­li­mische Schü­le­rinnen, damit diese am Schwimm­un­ter­richt der Schule teil­nehmen können. Die Main­stream­presse findet es groß­artig, ist es doch ein Zeichen gelun­gener Inte­gration. Endlich beginnen auch deutsche Schulen, sich mit kon­kreten, prak­ti­schen Maß­nahmen in die isla­mische Welt zu inte­grieren. Während in den ideo­lo­gi­schen Elfen­bein­türmen noch über links­grüne Zukunfts­utopien des unter­ge­henden Westens, wie gen­der­ge­rechte Sprache, Frau­en­quoten, Homo­phobie, pay-gap und glass-ceiling dis­ku­tiert wird, ist die echte Inte­gration im Leben bereits ange­kommen. Man habe mit den Schwimm­bur­kinis sehr gute Erfah­rungen gemacht, meint der Schul­leiter Volker al-Gößling. 15 Schü­le­rinnen haben das kos­tenlose Angebot bereits genutzt.
Exemplar*Innen des christlich-abend­län­di­schen Kon­ser­va­tismus, wie Frau CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zende Julia Klöckner, klammern sich noch an ihr über­holtes Schema der reflex­ar­tigen Ver­däch­tigung der „Frau­en­dis­kri­mi­nierung“, und bringen kei­nerlei Ver­ständnis für das neue Ideal der mus­li­mi­schen Fami­li­enehre auf, das seine Frauen und Töchter unter den schicken, dis­kreten Ver­schleie­rungen vor unreinen Blicken und Gedanken schützt. Frau Klöckners Ein­wände von einem gesunden Geschlech­terbild, Auf­klärung und Freiheit für Frauen zeugen von einem tiefen Unver­ständnis des neuen Europas und seiner neuen, zukunfts­wei­senden Werte. Frau Klöckner geht sogar so weit, die längst über­fällige Ein­führung von Schwimm­bur­kinis als „vor­aus­ei­lenden Gehorsam und ein Ein­knicken vor fun­da­men­ta­li­si­ti­schen Eltern­häusern, ein Ein­knicken auf dem Rücken der Mädchen, die schlichtweg erfahren müssen, dass es Pech und Unglück ist, nicht als Junge geboren zu sein“ zu geißeln. Sie schmäht die jungen Vor­rei­te­rinnen der neuen Zeit als „Ver­lie­re­rinnen“, die nun auch noch in der Schule im Sinne „einiger Männer“ domes­ti­ziert werden würden.
Inter­essant für Frau Klöckner wäre ein Blick auf die Grafik der Bun­des­zen­trale für poli­tische Bildung, die bereits für 2016 bei einer deut­schen Gesamt­be­völ­kerung von 82,4 Mil­lionen einen Anteil von Bewohnern mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund von 18,6 Mil­lionen aus­macht, was 22,5% der Bevöl­kerung Deutsch­lands ist, also fast ein Viertel. Bis heute dürfte es deutlich mehr als ein Viertel geworden sein und weiter steigen. Die mitt­ler­weile ein­ge­trof­fenen jungen Herren aus den vielen, zukunfts­ori­en­tierten, mus­li­mi­schen und afri­ka­ni­schen Ländern, die ein anderes Ver­ständnis von Frau­en­rechten pflegen als es hier Usus ist, könnte sich also durchaus bei einer Zahl von 10 bis 12 Mil­lionen bewegen. Das ist etwa die Gesamt­be­völ­kerung Bel­giens mit 11,35 Mil­lionen, wobei dort auch ein hoher Anteil Neu­belgier mus­li­mi­schen Glaubens in dieser Zahl ent­halten ist. Von lediglich „einigen Männern“ kann also schon lange nicht mehr die Rede sein.
Frau Klöckners Ver­wun­derung über Schwimm­bur­kinis an Schulen sorgt daher sei­ner­seits im realen Leben und in den Main­stream­m­edien für Ver­wun­derung, ist es doch nur in den noch eini­ger­maßen unbe­rührten, öko­lo­gi­schen Nischen der Ber­liner Regie­rungs­kreise und linker Uni­ver­si­täten möglich, wo sich poli­tisch-ideo­lo­gische Fos­si­li­täten wie Gen­der­wis­sen­schaften, Libe­ral­kon­ser­va­tismus, Toleranz, Sozi­al­de­mo­kratie, Christ­so­ziales und andere, von Aus­sterben bedrohte vor­gestrige Vor­stel­lungen noch eine Weile halten können.