Experte warnt: Akti­en­crash gegen Gold um 98% voraus!

Es ist eine seltsame Tat­sache, dass Men­schen geneigt sind, vor­aus­sehbar kom­mende Unglücke oder gar Kata­strophen schlichtweg zu igno­rieren und einfach wei­ter­zu­machen. Wird schon gut­gehen. Das ist immer schon so gewesen, aber eben oft nicht gutgegangen.
Um hier nur ein Bei­spiel anzu­führen: Es ist schon lange bekannt, dass der Vesuv eines schönen Tages wieder aus­bricht – nach Mes­sungen aus dem Dezember 2017 könnte das schon sehr bald der Fall sein. Nicht weit davon liegt unter den phle­grei­schen Feldern, in den Außen­be­zirken Neapels ein unter­ir­disch bro­delnder Super­vulkan, der eben­falls in einem „kri­ti­schen Stadium“ ist. Schert das wen? Nein. Neapel wächst weiter, als gäbe es diese Bedrohung nicht. Dabei kann man in einem schönen, gepflegten Muse­ums­areal bei Neapel sehr ein­drücklich sehen, welchen mas­sen­haften, schreck­lichen Tod und Ver­wüstung der Vesuv bei seinem Aus­bruch im Jahre 79 n. Chr. über die gesamte Region brachte: Den Untergang von Pompeji, Her­cu­laneum und Stabiae und das gesamte Umland der Städte.
Fach­leute, Experten, Wirt­schafts­pro­fes­soren, Finanz­genies, große Inves­toren warnen seit einigen Jahren alle, durch die Bank, dass die jetzige Akti­en­hausse früher oder später in sich zusam­men­brechen wird und es an den Börsen einen Jahr­hun­dert­crash geben muss. Ins­be­sondere deshalb, weil kaum echte Werte durch blü­hende Firmen mit echter Wert­schöpfung hinter den stei­genden Akti­en­kursen stehen, sondern haupt­sächlich Angebot und Nach­frage. Ein nicht geringer Teil der über­steu­erten Bör­sen­werte ist nämlich dem bei­spiellos nied­rigen Zins­niveau geschuldet, das nur noch wenige Anlagen mit nen­nens­werter Rendite ermög­licht. Eine davon ist die Börse. Zusätzlich ver­lockt das Nied­rigst-Zins­niveau manchen Zocker, sogar Schulden zu machen, um an der Börse ein­zu­steigen. Der Zins­dienst ist wesentlich geringer als die Gewinn­mög­lich­keiten mit Aktien … also Halali.
 

Die ganze Börse hängt nur davon ab,
ob es mehr Aktien gibt als Idioten — oder umgekehrt. 

André Kos­tolany

Wir leben in einer rie­sigen Schulden-Ver­mö­gens­werte-Blase. Es kann auf einem Pla­neten mit end­lichen Res­sourcen nicht unendlich mehr von allem geben. Ganz ver­ein­facht gesagt: Die globale Rie­sen­blase muss irgendwann platzen, weil am Ende die Rie­sen­schulden auf der einen Seite nicht mehr zurück­ge­zahlt werden können und die Papier-Rie­sen­ver­mögen auf der anderen Seite damit nichts Wert­hal­tiges mehr kaufen können.
Der Schweizer und Kos­mo­polit Egon Greyerz ist einer der Mahner in der Wüste. Ein freund­licher, feiner, ele­ganter Herr mit geschlif­fenen Manieren, blitz­blauen, klugen Augen und viel Erfahrung. Er mahnt oft und laut, wie viele andere auch. Aber Mahner sind nicht populär. Mat­thias Weik und Marc Friedrich sind zwar popu­lärer, weil sie eine flottere Schreibe haben, aber auch sie sehen das Ende der Party kommen und warnen vor dem Ende und den Gefahren des Casino-Kapitalismus’.
Was aber geschähe, wenn die Börse über die Klippe ihrer steil auf­stei­genden Kurse ins Bodenlose stürzt? Und warum würde sie das tun? Und kann man sich irgendwie schützen?
Die Bot­schaft von Egon Greyerz ist simpel: Man kann sich schützen, aber niemand wird ganz unge­schoren davon­kommen. Wer die Augen auf­macht und sich vor­be­reitet, wird aber wesentlich weniger gerupft werden. Wer weg­zieht aus der Umgebung des Vulkans, ver­liert viel­leicht etwas durch Verkauf seines Anwesens und die Umzugs­kosten, aber er endet nicht als ver­brannte Leiche in einer glü­henden Asche­schicht — und als mah­nendes Exponat im Museum.
Herr Greyerz ist ein über­zeugter Besitzer von Edel­me­tallen. Und er beschäftigt sich mit allem, was damit zu tun hat, dem Welt­fi­nanz­system, der Gold­de­ckung, den natio­nalen und glo­balen Wirt­schaften, Bretton Woods und dem Glass-Steagall Act, mit dem Problem der Zen­tral­banken, den Zinsen und Tan­gible Assets. Seine eigene Erfolgs­ge­schichte gibt ihm Recht. Er sieht mit an Sicherheit gren­zender Wahr­schein­lichkeit einen bru­talen Crash im Akti­en­markt kommen, der das Ver­hältnis von Aktien zu Gold um 98% zugunsten des Goldes zer­scheppern wird.
Um dies zu illus­trieren und jedem ver­ständlich zu machen, der sich bisher mit dem Thema noch nicht beschäftigt hat: Herr Greyerz nimmt den Akti­en­index DOW (Dow Jones Indus­trial Average Index) für seine Anlalyse. Es gibt ver­schiedene Indices, in Deutschland nimmt man den DAX. Um die all­ge­meine Ent­wicklung am Akti­en­markt zu messen und ein­schätzen zu können, kann man nicht nur ein­zelne Aktien ein­zelner Unter­nehmen her­an­ziehen, sondern wählt ein Bündel reprä­sen­ta­tiver Aktien, aus deren Werten im Über­blick sich ein all­ge­meiner Trend auf dem Akti­en­markt ablesen lässt.
Im Fol­genden möchten wir Ihnen, lieber Leser ein bißchen ver­an­sch­eu­lichen, wovon Egon Greyerz in seinem beach­tens­werten Artikel spricht. Denen, die sich aus­kennen, sei der Ori­gi­nal­ar­tikel emp­fohlen.
 
Die Geschichte des Akti­en­marktes als DOW/Gold-Ratio
Die Dow/Gold Ratio gibt Aus­kunft, wie­viele Unzen Gold man für eine DOW-Einheit bezahlen muss. Auf dem Chart unten ist zum Bei­spiel zu sehen, dass 1999 eine DOW-Einheit 45 Unzen Gold kostete. Im Jahr 2011 (Spitze des roten Pfeils) kostete die DOW-Einheit 6 Unzen. Danach erholten sich die Akti­en­kurse wieder so, dass man etwas mehr als eine DOW-Einheit etwas mehr als zwanzig Unzen Gold wert ist.
 

 
Diese Erholung des Akti­en­marktes seit nun 19 Jahren ist aber weniger einer guten wirt­schaft­lichen Ent­wicklung oder posi­tiven Ertrags­zahlen der Firmen geschuldet, als vielmehr den vir­tu­ellen “Druck­ma­schinen”, die die Geld­menge durch Fiat-Money massiv nach oben gepusht haben. Würde man diese Kurve um diesen Faktor berei­nigen, so Egon von Greyerz, rutschten die Aktien in einer langen Abwärts­be­wegung tal­wärts. Dieser Trend, so Herr Greyerz, wird sich weiter fort­setzen. In dem Moment, wo das beschriebene, für Aktien günstige finan­zielle und wirt­schaft­liche Umfeld kippt, würde der Abwärts­trend in einen steilen Absturz übergehen.
Seine Argu­men­tation wird noch deut­licher mit­hilfe einer Grafik zur lang­fris­ti­geren Bewegung auf dem Aktienmarkt.
 

 
Es geht auf­wärts: Die “Welt­wirt­schaft” entsteht
Das obige Chart zeigt eine 200jährige Erfolgs­ge­schichte der Akti­en­kurse gegenüber den Gold­kursen. Es ist eine voll­kommen zutref­fende Wider­spie­gelung der auf­wärts stre­benden Welt­wirt­schaft und des Wirt­schafts­wachstums, der Indus­tria­li­sierung und des Gebrauches von Erdöl, um die nötige Energie für die Produktion,Transport, Stromnetz, das Kunst­stoff­zeit­alter bereit zu stellen. Erdöl ermög­lichte den Bau und das Fahren mit Autos, dadurch die Auto­in­dustrie mit ihren Arbeits­plätzen, dadurch den Indi­vi­du­al­verkehr, den Stra­ßenbau samt Arbeits­plätzen und die ver­viel­fäl­tigte die Chancen in Lohn und Brot zu kommen, da man durch Autos wesentlich fle­xibler und mobiler wurde. Ganz besonders das riesige Amerika mit seinen Ein­wan­derern und der auf­stre­benden Industrie befeuerte die Entwicklung.
Der Dollar und andere Wäh­rungen waren gold­ge­deckt, große Erfin­dungen wurden gemacht, Fir­men­im­perien entstanden.
 
Die “Panik von 1837” — ein Lehrstück
Im Jahr 1837 bis 1844 gab es die Panik von 1837 (Spitze des schwarzen Pfeils, obiges Chart), die das Ergebnis einer Spe­ku­la­ti­ons­blase war. Diese große Wirt­schafts­krise erfasste mehrere Länder Europas und die USA.
Die 1837er-Panik sollte man sich etwas genauer anschauen und ver­stehen, dann bekommt man auch ein Gefühl für das, was heute geschieht. Herr Greyerz streift dieses Thema nur kurz, es ist aber sehr anschaulich für das, was er uns sagen will. Deshalb hier etwas ausführlicher:
Der Ursprung dieser Wirt­schafts­krise nahm seinen Ausgang in der in ganz Europa um sich grei­fenden Welle von Akti­en­spe­ku­la­tionen, ins­be­sondere Eisen­bahn­aktien. Zum Bei­spiel die erste deutsche Dampf-Eisenbahn zwi­schen Nürnberg und Fürth. Das war zwar eine teure Ange­le­genheit, dennoch inves­tierten viele in die aus­ge­ge­benen Aktien, um bei der „neuen Zeit“ ganz vorne mit dabei zu sein. Das erfor­der­liche Akti­en­ka­pital für die „Ludwigs-Eisenbahn-Gesell­schaft“ war schnell zusam­men­ge­kommen. Als die Bahn am 7. Dezember 1835 in Betrieb ging, schossen die Kurse der Aktien in die Höhe: Innerhalb von fünf Wochen ein Kurs­gewinn von 36%. Am 26. Januar 1836 erreichte der Kurs­gewinn 100%. Ein Run auf Eisen­bahn­aktien begann. Man ging davon aus, dass noch eine Menge „Luft nach oben“ sei, denn ganz Deutschland, ganz Europa musste ja jetzt mit Eisen­bahn­netzen ver­sorgt werden. Die Eisenbahn war das Trans­port­mittel der anbre­chenden, gol­denen Zukunft. Deutschland hinkte zu dieser Zeit England und den USA weit hin­terher. Es sah danach aus, als würde das Füllhorn der Eisen­bahn­aktien gerade erst geöffnet.
Die Aktien der Taus­nusbahn waren 1837 um das Vier­zig­fache über­zeichnet (heißt: Vierzig mal mehr Kauf­in­ter­es­senten als Aktien) und die erste Kurs­no­tierung am Markt lag bereits 70% über dem Aus­ga­be­preis (Emis­si­ons­preis).
Eine zweite Akti­en­hausse geschah zeit­gleich in England und den USA mit Aktien von Unter­nehmen, die in der Baum­woll­in­dustrie tätig waren. Immer mehr Anleger zahlten immer mehr, um Anteile dieser „Gold­gruben“ zu ergattern. Die Kurse stiegen und stiegen. Aben­teurer, Spe­ku­lanten, Pen­sionäre, Klein­bürger, jeder wollte das große Geld machen.
Jedoch nahmen sehr viele Klein­an­leger Kredite auf, um auf das sichere Pferd “Aktie” zu setzen. Mög­lich­keiten gab es genug, denn die Zahl der Banken im Ver­einten König­reich war stark ange­stiegen. Die neuen Bank­häuser wurden gegründet, weil 1826 durch den „Coutry Bankers Act“ das Monopol der „Bank of England“ als Han­delsbank für alle Wert­pa­piere außerhalb von 65 Meilen um London gebrochen wurde. 1833 war das Monopol voll­kommen abge­schafft. Die vielen, neuen Banken brauchten Kapital und ent­standen eben­falls als Akti­en­ge­sell­schaften. Die Geld­häuser brauchten Geschäfte und Umsatz und ach­teten nicht besonders auf die Bonität ihrer Kre­dit­nehmer. Kredite wurden in großem Umfang jedem gegeben, der Geld brauchte. Dadurch wurde die Geld­menge stark ausgeweitet.
Im Mai 1836 drehte sich die Stimmung, der Höhe­punkt der ganzen Spe­ku­la­ti­ons­blase war irgendwie über­schritten. Die Kurse gingen zurück. Trotz der geschaf­fenen, großen Geld­menge durch die aus­ge­ge­benen Kredite ver­ur­sachten die Kurs­rück­gänge eine Bar­geld­ver­knappung in der Bevöl­kerung. Das Geld war in Aktien, Wechseln etc. gebunden. Also ver­suchte man, etwas vom Papier­ver­mögen zu ver­kaufen. Die Bank of England wollte dage­gen­steuern, dass jetzt mas­senhaft Wechsel von anderen Akti­en­banken bei ihr ein­gelöst wurden und unter­sagte allen ihren Filialen, jedwede, auf eine Akti­enbank gezogene Wechsel (mit Abzinsung) gegen Geld ein­zu­lösen. Man wollte damit eine weitere Geld­men­gen­aus­weitung verhindern.
Damit saßen aber Anleger, Akti­en­in­haber, Akti­en­ge­sell­schaften auf­grund dieser Regelung plötzlich auf Wechseln oder Kre­dit­ver­bind­lich­keiten, die nur noch bedrucktes Papier waren. Immer mehr Banken und Unter­nehmen kamen in Zah­lungs­schwie­rig­keiten und mussten schließen. Damit gerieten auch solide Unter­nehmen mit in den Strudel und kämpften um ihre Existenz. Ent­las­sungen waren die Folge, die Eigen­tümer von Aktien der insol­venten Unter­nehmen ver­loren alles. Arbeits­lo­sigkeit und Armut griffen um sich.
 

 
Andere Euro­päische Länder wurden in die Krise hin­ein­ge­zogen. Die Export­wirt­schaft nach den USA fiel in sich zusammen, denn dort war Ähn­liches – nur mit Baumwoll- und Land­aktien – geschehen. Eine Weile liefen die Exporte nach den USA noch, aber immer öfter blieben die Rech­nungen unbe­glichen. In den USA begann auch eine Plei­te­welle. Die wie­derum die Expor­teure in Europa schä­digte. Das DOW/Gold-Ver­hältnis crashte um 70%.
Es gibt viele Par­al­lelen zu der heu­tigen Situation, die — neben dem Studium der Charts — die Gründe für einen Bör­sen­crash sichtbar werden lassen.
 
Die Zyklen setzen sich auch im 20sten Jahr­hundert fort …
Im Dezember 1913, in einer Nacht- und Nebel-Aktion, einen Tag vor Weih­nachten, als die meisten Sena­toren des Kon­gresses schon im Weih­nachts­urlaub waren, wurde die Gründung der Federal Reserve Bank durch­ge­zogen und von Prä­sident Woodrow Wilson unter­schrieben. Seitdem gibt es das moderne Zen­tral­ban­ken­wesen und deren Geld­po­litik und damit auch stärkere Schwan­kungen im DOW-Gold Ver­hältnis. Beim Bör­sen­crash (schwarzer Freitag) von 1929 ließ das Dow/Gold-Ver­hälnis um 90% zusammenbrechen.
 
… und wirken auch heute
In der heu­tigen Situation sieht Egon Greyerz, wie alle anderen Experten auch, wieder die­selben Muster. Eine riesige Spe­ku­la­ti­ons­blase an den Börsen, die platzen muss. Nur ist sie diesmal nicht von wilder Auf­bruchs­stimmung ange­trieben, sondern durch man­gelnde Alter­na­tiven. Die wirt­schaft­liche Ent­wicklung des Westens lässt jeden­falls wenig Auf­bruchs­stimmung zu. Die Sank­ti­ons­kriege, das Abwürgen ins­be­sondere der deut­schen Auto­in­dustrie, die stei­genden Ener­gie­preise, die Han­dels­bar­rieren, die sin­kenden Ein­kommen der Kon­su­menten, die Zukunfts­angst ins­be­sondere der Europäer vor der unbe­grenzten Ein­wan­derung, sin­kende Gebur­ten­raten, hohe Besteuerung … die Liste ist lang.
Sicher hat man heute durch Com­puter und Pro­gramme an den Börsen, aber auch durch kaum bekannte Arbeits­gruppen, wie die „working group on financial markets“ (plunge pro­tection team), einige Tools an der Hand, um zu ver­hindern, dass ein zufäl­liger, aus­lö­sender Faktor am Markt sofort durch­schlagen kann. Der Crash wird wahr­scheinlich nicht mehr unver­sehens durch ein Ereignis kommen, das dann eine nicht mehr anzu­hal­tende Kaskade in Bewegung setzt.
Aber irgendwann wird das Spiel (wieder einmal) zwangs­läufig ein Ende haben. Und dann werden die­je­nigen, die über echte Sach­werte (Wald, Immo­bilie, Ackerland, Gold, Silber, Roh­stoffe, echte Kennt­nisse) ver­fügen und schul­denfrei sind, weitaus weniger schmerzlich getroffen werden, als die große Masse, die zwar weiß, dass der Vesuv aus­brechen wird, aber solange man nicht weiß, wann, macht man die Augen zu und einfach weiter.