Das „Bar­geld­mas­saker“ kommt näher

Es ist mehr als nur eine aus­ge­machte Sache, dass das Bargeld eher über kurz als über lang gänzlich abge­schafft wird. Die immer wieder gern vor­ge­scho­benen Gründe sind Sicherheit, Steu­er­ehr­lichkeit und Kri­mi­na­li­täts­be­kämpfung. Mit der neu­er­lichen Rochade an der Spitze der EZB sieht es wie folgt aus: Bar­geld­ab­schaffung: Mit IWF-Chefin Lagarde an der EZB-Spitze nur eine Frage der Zeit.
Weniger gern und offen wird darüber refe­riert, dass bar­geldlose Bezahlung auch eine totale Kon­trolle der Bürger ermög­licht, bis zu deren “öko­no­mi­scher Abschaltung”. Dem wird dann immer gern ent­ge­gen­ge­halten, dass doch der anständige Bürger ohnehin nichts zu ver­bergen habe. Bedau­er­li­cher­weise hat die Politik fast zu jeder Zeit etwas zu ver­bergen, was nicht unbe­dingt ver­trau­ens­bildend wirkt.
Das sich von Zeit zu Zeit der Anspruch der Herr­schaft wandelt und somit dem Miss­brauch der erho­benen Daten sogleich wieder Tür und Tor öffnet, lässt sich bereits aus jün­geren Geschichte und sogar unter dem Label “Demo­kratie” nach­weisen. Was erst sollte da los sein, wenn es mal wieder etwas auto­ri­tärer zugeht. Viel­leicht bekommen wir ja zur Abwechslung mal einen aus­ge­wach­senen “Öko­fa­schismus”. Die Chancen stehen aktuell gar nicht so schlecht. Es ist töricht davon aus­zu­gehen, dass diese Staatsform seine Schäfchen dann weniger knechtet, als die bereits daten­miss­brau­chende Demokratie.

Wie steht es aktuell um ver­schiedene Zahlungsoptionen?

Hierzu legt die Bundbank eine Studie vor, die allerhand Auf­schluss gibt: Zah­lungs­ver­halten in Deutschland 2017 • Vierte Studie über die Ver­wendung von Bargeld und unbaren Zah­lungs­in­stru­menten (PDF). Immerhin wird daraus deutlich erkennbar, das die Ver­wendung von Bargeld sichtbar rück­läufig ist. Grob geht es um Bargeld, Debit- und Kre­dit­karten, Über­wei­sungen, Inter­net­be­zahl­ver­fahren und sonstige. Rund die Hälfte aller Trans­ak­tionen werden demnach immer noch in Bar vor­ge­nommen, eben mit fal­lender Tendenz.
Jetzt gibt es bestimmte Branchen bzw. Anbieter, für die ist Bargeld keine Option. Einfach weil sie mit den Kunden phy­sisch nicht mehr in Kontakt kommen. Neben dem regu­lären wie boo­menden Online­handel, sind das bei­spiels­weise Glücks­spiel- und Wett­an­bieter, die dann ver­schiedene Zah­lungs­op­tionen anbieten müssen, um mit ihrer Kund­schaft auf vir­tu­eller Ebene, aber auch mit realem Geld­fluss, in Kontakt zu bleiben. Hier hat sich demnach das Wesen der Geschäfte mehr oder minder den neuen Zah­lungs­me­thoden ange­passt. Womöglich wären Geschäfte dieser Art ohne ent­spre­chende Zah­lungs­me­thoden nur sehr viel auf­wen­diger darstellbar.

Bargeld bedeutet immer noch maximale Freiheit

Und genau um diesen Punkt wird sich am Ende die Bargeld-Ent­schei­dungs­schlacht ent­spinnen. Selbst die bar­geld­losen Methoden werden zukünftig für viele Bezahl­vor­gänge Ver­wendung finden. Wer über­wiegend darauf bedacht ist kein Konsum- und Nut­zer­ver­halten zu offen­baren, der ver­wendet für den grö­ßeren Teil seiner Ein­käufe nach wie vor Bargeld. Eine prä­gnante Zusam­men­fassung des Dilemmas hatte Mr. Dax (Dirk Müller) in einer Dis­kus­si­ons­runde zu bieten. Dazu nach­folgend ein kurzer Aus­schnitt daraus:
https://youtu.be/PM1O_lHt5x8
Er bringt in diesem kurzen Statement die Gefahren der offen anvi­sierten Bar­geld­ab­schaffung sehr genau auf den Punkt. Wer sollte dabei obsiegen? Der Staat mit einem obskuren Kon­troll­an­spruch gegenüber jedermann? Oder viel­leicht doch besser die Freiheit. Hier noch ein wei­terer Hinweis auf die “totale Kon­trolle”, diesmal von links: Bür­ge­rinnen und Bürger unter Gene­ral­ver­dacht. Die Geschichte mündet dem­zu­folge in einer phi­lo­so­phi­schen Aus­ein­an­der­setzung. Ein Streit, bei dem der Staat seinen Bürgern fort­während kri­mi­nelles oder staats­feind­liches Ver­halten unter­stellt. Im Umkehr­schluss macht sich der Staat zunehmend, wenn er bei dem Thema Ernst macht, zum Unter­drücker und Kon­trolleur der Massen.
In einer wirklich freien Gesell­schaft wäre die Bar­geld­lo­sigkeit gar kein Problem. Nur bei den derzeit rea­liter anste­henden Staats- und Gesell­schafts­mo­dellen blitzt der zu erwar­tende Miss­brauch staat­li­cher­seits bereits an jeder Ecke durch. Bis zu einer Auf­lösung dieses Kon­flikts, ist es wohl keine gute Idee sich das Bargeld abschaffen zu lassen und Objekt staat­licher Willkür zu werden. Soviel Ver­trauen kann man keinem der heu­tigen Staaten ent­ge­gen­bringen. Zu häufig haben sie bereits bewiesen, sich ggf. gegen den Bürger zu wenden.