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Nicht nur Kon­zerne und Reiche, sondern auch euro­päische Banken in Steu­er­oasen — Wie Banken Europas Kassen plündern! (+Videos)

Bekannt ist, dass das reichste Prozent der Bevöl­kerung sich durch Steu­er­tricks um Steu­er­zah­lungen von etwa 200 Mil­li­arden US-Dollar pro Jahr drückt. Bekannt ist auch, dass viele große Kon­zerne legal fast keine Steuern zahlen müssen. Endlich, haben Sie sicher gedacht, die G20 sagen die zahl­reichen Steu­er­oasen den Kampf an. Klingt super, leider ist die Rea­lität eine andere. Sie können die Macht großer mul­ti­na­tio­nalen Kon­zerne anhand der „Steu­er­ge­schenke“  erkennen. Erst kürzlich sind zahl­reiche EU-Regie­rungen bekannt geworden, weil sie “ Lie­bes­ge­schäfte “ anbieten , die die Steu­er­be­lastung für bestimmte mul­ti­na­tionale Kon­zerne in erstaun­lichem Maße redu­zieren. Außerdem wird lieber ver­schwiegen, dass sogar Euro­päische Banken Steu­er­oasen nutzen. Neue Recherchen zeigen, dass füh­rende euro­päische Banken jährlich rund 20 Mil­li­arden Euro in Steu­er­oasen lagern, dar­unter auch Banken, die in der Finanz­krise mit Steu­er­geldern gerettet wurden.

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In der Finanz­krise 2008 wurden mehr als 1,5 Bil­lionen Euro Steu­er­gelder zur Rettung maroder Banken in Europa ver­wendet. Erinnern Sie sich?  Im Dezember 2012 wurde die Cata­lunya Banc in Spanien mit  ins­gesamt 39 Mil­li­arden Euro von den Euro-Partnern gerettet. Nur 2 Jahre später begann der Aus­verkauf. Was nun kommt, lässt einen erschaudern! Blackstone hat den Zuschlag für ein mil­li­ar­den­schweres Hypo­the­ken­paket zu einem Schnäpp­chen­preis der spa­ni­schen Bank Cata­lunya Banc SA bekommen und die Bank wurde 2014 an Banco Bilbao Vizcaya Argen­taria ver­kauft. Nicht anders die Skan­dalbank HSH Nordbank. Die EU hatte ent­schieden, dass die Bank bis ver­kauft werden muss. Glück­licher Käufer ist die „Heu­schrecke“ Cer­berus.  Die Skan­dalbank HSH Nordbank hatte nicht nur 100 Toch­ter­un­ter­nehmen in Steu­er­oasen, sondern die Steu­er­zahler blieben auf ca. 20 Mil­li­arden Euro sitzen. Und noch immer zocken euro­päische Banken auf Kosten der Ärmsten und „ver­stecken“ ihre Mil­li­arden Euro in Steu­er­oasen und das legal. Bei­spiel: „Wir gehen davon aus, dass Sie in einem der üblichen Hoch­steu­er­länder wie Deutschland, Italien, Öster­reich etc leben,“ so eine Steu­er­kanzlei. „Wir wissen, wie Sie Steuern sparen können, Irland zeichnet sich mit 12.5% für aktive Ein­künfte durch einen der nied­rigsten Kör­per­schaft­steu­er­sätze in der EU aus. Obwohl sich Irland großem Druck von Seiten anderer EU-Länder aus­ge­setzt sieht, wird sich daran so schnell auch nichts ändern.“ Wem hat denn nun die G20 wirklich den Kampf angesagt? 

Nicht nur Kon­zerne und Reiche sondern auch euro­päische Banken in Steueroasen

Seit der Finanz­krise 2008 wird über eine Reform des glo­balen Steu­er­systems ver­handelt, da nach der Finanz­krise 2008 mehr als 1,5 Bil­lionen Euro Steu­er­gelder zur Rettung maroder Banken in Europa ver­wendet wurden.13 Jahre nach dem Lehman-Crash scheint für viele die Krise schon wieder ver­gessen. Doch noch immer spe­ku­lieren viele Geld­in­stitute auf eigene Rechnung an den Finanz­märkten. Gehen diese Geschäfte schief, muss allzu oft der Steu­er­zahler die Rechnung begleichen. Und statt auf ihre Gewinne Steuern zu zahlen, lagern euro­päische Banken jährlich 20 Mil­li­arden Euro in Steueroasen. 

Jubel im Sommer 2021, nachdem die G20-Staaten  sich auf eine Min­dest­steuer von 15 Prozent für global agie­rende Unter­nehmen geeinigt hatten. Die Finanz­mi­nister der G20-Gruppe beschlossen bei ihrem Treffen in Venedig eine ent­spre­chende Steu­er­reform. Neue Recherchen zeigen, dass der  vor­ge­schlagene Vertrag zwar, den Regie­rungen der Länder, in denen mul­ti­na­tionale Kon­zerne ihren Hauptsitz haben, das Recht ein­räumen wird, eine Auf­sto­ckungs­abgabe zu erheben, um sicher­zu­stellen, dass der volle globale Min­destsatz auf alle Ein­künfte gezahlt wird,  jedoch wahr­scheinlich Banken aus­schließen wird, nachdem die City of London und andere inter­na­tionale Finanz­zentren Lob­by­arbeit geleistet haben.

Bereits 2016 for­derten die G20 – Finanz­mi­nister in Washington Maß­nahmen. Sie erhöhten nach der Ver­öf­fent­li­chung der Panama Papers den Druck auf Steu­er­oasen. In einer gemein­samen Erklärung kün­digten die G20-Finanz­mi­nister in Washington „Abwehr­maß­nahmen“ gegen unko­ope­rative Länder an. Bis zum G20 ‑Gipfel 2017 in Hamburg sollten alle Länder ohne Aus­nahme Fort­schritte beim Thema Steu­er­trans­parenz vor­weisen können. Und  vor ein paar Jahren wollte auch die EU-Kom­mission Anwälte, Banker und Wirt­schafts­prüfer dazu ver­pflichten, sich am Kampf gegen Steu­er­flucht umfassend zu betei­ligen. Doch schon im Fall „Luxemburg Leaks“ ist nicht ein ein­ziger Poli­tiker, Finanz­be­amter oder füh­render Manager der betei­ligten Firmen und Unter­neh­mens­be­rater zurück­ge­treten, geschweige denn juris­tisch belangt worden. Jean-Claude Juncker, der die Steu­eroase Luxemburg erst mit ermög­lichte, wurde trotz allem Kom­mis­si­ons­prä­sident der EU.

Bei den vielen Skan­dalen um die Off­shore-Steu­er­pa­ra­diese wird nie erwähnt, dass sich dank her­vor­ra­gender recht­licher und steu­er­licher Rah­men­be­din­gungen das Groß­her­zogtum Luxemburg in den letzten Jahren zum wich­tigsten Fonds­platz Europas ent­wi­ckelt hat. Davon pro­fi­tieren Fonds­ge­sell­schaften aus der ganzen Welt. Der Finanz­platz Luxemburg ist heute Europas füh­rendes Zentrum für Invest­ment­fonds und steht weltweit auf Platz 2 nach den USA. Ein Drittel des welt­weiten Fonds­ver­mögens, rund zwei Bil­lionen Euro, wird in Luxemburg ver­waltet. Bereits am 30. Sep­tember 2015 waren in Luxemburg 143 Banken aus 27 ver­schie­denen Ländern regis­triert. Hiervon kommen ins­gesamt 26 aus Deutschland; Damit sind die deut­schen Banken auf dem Luxem­burger Ban­ken­markt mit Abstand am zahl­reichsten ver­treten. Der Whist­le­b­lower von „Lux­leaks“ wurde sogar  bestraft und der Mit­ver­ant­wort­liche Jean-Claude‪ Juncker‬ blieb wei­terhin Prä­sident der EU-Kommission. 

Wie Kon­zerne Europas Kassen plündern!

Panama-Papers

Die Panama Papers sorgten 2016 weltweit für Wirbel und mit der Ver­öf­fent­li­chung der PanamaPapiere wurde das enorme Ausmaß der weit gestrickten glo­balen Steu­er­ver­mei­dungs­netze einmal mehr deutlich. Als Panama Papers werden ver­trau­liche Unter­lagen des pana­mai­schen Off­shore-Dienst­leisters Mossack Fonseca bezeichnet, die am 3. April 2016 an die Öffent­lichkeit gelangten. Der islän­dische Minis­ter­prä­sident David Sig­mundur Gunn­laugsson musste nach der Affäre um die Panama-Papers zurück­treten. Auch in Pakistan sorgte die Ent­hül­lungen für zahl­reiche Pro­teste, hier betraf es Paki­stans Premier Nawaz Sharif.  Er hat dar­aufhin das Land ver­lassen. In Deutschland waren auch Banken betroffen, doch zum Bei­spiel zahlte die Skan­dalbank HSH Mil­lionen-Bußgeld für Panama-Geschäfte. Nur kurze Zeit später wurde die Skan­dalbank, mit 100 Toch­ter­un­ter­nehmen in Steu­er­oasen von den Steu­er­zahlern gerettet.

Die HSH hatte als erste Lan­desbank ein­ge­standen, sys­te­ma­tisch Bei­hilfe zur Steu­er­hin­ter­ziehung geleistet zu haben. Spä­testens ab 2005 hatte die HSH-Filiale in Luxemburg Brief­kas­ten­firmen in Panama ver­mittelt. Unmit­telbar zur gleichen Zeit wurde auch bekannt, dass die Steu­er­zahler die HSH retten müssen. Auf der einen Seite Geld in Steu­er­oasen, auf der anderen Seite soll die Lan­desbank von Hamburg und Schleswig-Hol­stein bis 2018 ver­kauft werden, so for­derte es die EU.

Cer­berus, Skan­dalbank HSH Nordbank mit 100 Toch­ter­un­ter­nehmen in Steu­er­oasen, Deutsche Bank – Panama-Papers

 

Wenn man bedenkt, dass acht der Top-10-Inves­toren von Cer­berus staat­liche Ren­ten­systeme sind, kann man argu­men­tieren, dass das Unter­nehmen zumindest teil­weise von den Steu­er­zahlern finan­ziert wird . Und auch der Verkauf der HSH-Nordbank hin­terließ einen Schul­denberg von 20.Milliarden Euro, den jetzt die Bürger und Bür­ge­rinnen von Schleswig-Hol­stein und Hamburg tragen müssen. 

Die Geschichte der Deut­schen Bank liest sich wie ein span­nender Kri­mi­nal­roman. Zu einem span­nenden Krimi gehört: ein Kasino in Las Vegas, Geschäfte mit Waffen, Geld­wäsche und Ver­brecher. Alles das findet man bei der Deut­schen Bank und dazu reichlich Skandale. Ein Krimi über die ita­lie­nische Mafia könnte nicht span­nender sein. Nur ein Bei­spiel: Im Jahr 2007 stieg Stephen Feinberg bei der  Bawag-Bank in Öster­reich ein. Seit Mitte  2017 ist er nach dem Bund mit fünf Prozent auch zweit­größter Aktionär bei der Com­merzbank und nur ein paar Monate später wurde er mit 3 Prozent einer der größten Aktionäre bei der Deut­schen Bank. Gekauft hat das Paket die Invest­mentbank Morgan Stanley, die ihren Anteil an der Deut­schen Bank von 0,47 auf 6,86 Prozent auf­ge­stockt hatte. Im Februar 2018 kaufte er die HSH Nordbank. Hand in Hand mit „Heu­schrecken“. Siehe auch Wie bei der Mafia – die Deutsche Bank ihr „Casino“!

Wie schon erwähnt, ist der Nutz­nießer von dem Verkauf der HSH der ame­ri­ka­nische Finanz-Inves­toren Cer­berus Das Fiasko kostet den Steu­er­zahler ca. 20 Mil­li­arden Euro! Der Käufer Cer­berus kauft auf der ganzen Welt Banken auf, auch in Aus­tralien die Bluestone’s Asia Pacific. Erst im November 2017 wurde Stephen Feinberg Groß­ak­tionär der Deut­schen Bank. Er ist nicht nur eine „Heu­schrecke“, sondern seinem Unter­nehmen Cer­berus gehört der private Sicher­heits- und Mili­tär­dienst DynCorp. Inter­na­tional – der im Irak, in Afgha­nistan, Bosnien-Her­ze­gowina, Kolumbien und Somalia aktiv ist. Im Mai 2018 wählte Prä­sident Trump Feinberg zum Leiter seines Geheim­dienst­beirats. Sein Konzern Cer­berus hat in letzter Zeit mit seiner Inves­tition in die Lebens­mit­tel­kette Albertsons und seinen glo­balen Immo­bi­li­en­fonds noch mehr Umsätze erzielt. Laut Forbes verfügt Feinberg über ein Ver­mögen von 2,6 Mil­li­arden Euro.

Cer­berus Capital ist dafür bekannt, sich an Unter­nehmen zu betei­ligen und nach einer Umstruk­tu­rierung wieder zu ver­äußern. Seit 2006 ist der frühere US-Finanz­mi­nister John W. Snow CEO des Finanz­fonds. Zum Vor­stand gehört außerdem der ehe­malige US-Vize­prä­sident Dan Quayle. Cer­berus hat seinen Hauptsitz in New York City und verfügt über Toch­ter­ge­sell­schaften und/oder Bera­tungs­büros in den USA, Europa und Asien. Mitt­ler­weile wurde laut Cer­berus 29 Mrd. $ in Immo­bilien inves­tiert. Dazu auch: Wo ist all das Geld geblieben? – Where Has All The Money Gone?

Immer wieder ist Cer­berus in Skan­dalen ver­wi­ckelt – auch im Mord an Jamal Khashoggi

Cer­berus ist übrigens eine Schat­tenbank. Schat­ten­banken, die für die Finanz­krise von 2008 ver­ant­wortlich gemacht wurden. Sie gehörten auch 2009 zu den größten Emp­fängern von Rettungsaktionen. 
Ein Bei­spiel: Cer­berus  kon­trol­lierte zu dem Zeit­punkt Chrysler Financial. Der Konzern bekam für die Rettung  von der US-Regierung 1,5 Mil­li­arden US-Dollar und erlitt nach dem Zusam­men­bruch von Chrysler nur einen kleinen Kratzer. 

Bis vor kurzem hatte Cer­berus eine Mehr­heits­be­tei­ligung an der von Skan­dalen geplagten DynCorp – die, während sie unter der Kon­trolle von Cer­berus stand, in Fällen von sexu­eller Beläs­tigung und Schmier­geldern für schuldig befunden oder mit einer Geld­strafe belegt wurde , wobei ein mas­siver Fall von Men­schen­handel noch anhängig ist. Der Firma wurde vor­ge­worfen , vom Mas­saker an der Sandy-Hook-Schule pro­fi­tiert zu haben , weil sie ver­sprach, ihren Besitz an Waf­fen­her­stellern zu beenden , es dann aber nicht tat – zumindest nicht bis ihre Firma Remington Arms 2018 in Konkurs ging. Und Cer­berus ist der Eigen­tümer und Gründer der Tier 1 Group, dem Unter­nehmen , das vier Mit­glieder des Tiger Squad aus­bildete , das den Jour­na­listen der Washington Post, Jamal Khashoggi, ermordete und zerstückelte.

„Was also hat eine Schat­tenbank, die in der düs­teren Welt der pri­vaten Mili­tär­un­ter­nehmen und der Spio­na­ge­po­litik ver­ankert ist, mit lokalen Nach­richten zu tun?“ so eine aktuelle Frage, die man sich in den USA stellt. Im Jahr 2019 lieh Cer­berus einer Alden– Toch­ter­ge­sell­schaft Geld, die Reading Eagle kaufte und sofort fast die Hälfte der Mit­ar­beiter der Zeitung entließ. Dann kam die Über­nahme von Tribune Publi­shing, die Ende Mai 2021 abge­schlossen wurde. Der Deal wäre nicht zustande gekommen, ohne dass Cer­berus zuge­stimmt hätte , 218 Mil­lionen US-Dollar zu ver­leihen, damit Alden die Kette kaufen konnte. Alden Global Capital ist ein Hedge­fonds mit Sitz in Man­hattan , New York City. Es wurde 2007 von Randall D. Smith gegründet. Bis Mitte 2020 war Alden an rund 200 ame­ri­ka­ni­schen Zei­tungen beteiligt. Das Unter­nehmen erwei­terte sein Port­folio im Mai 2021 um weitere Zei­tungen, als es Tribune Publi­shing kaufte und zum zweit­größten Zei­tungs­verlag in den Ver­ei­nigten Staaten wurde.

Das Hedge­fonds mitt­ler­weile die Medien kon­trol­lieren ist nicht neu, denn auch in Deutschland sind Hedge­fonds an Medien, wie derm Springer-Verlag, beteiligt. 

Der Finanz­in­vestor Cer­berus besitzt  übrigens nen­nens­werte Anteile an Deut­scher Bank und Com­merzbank. Es war auch Cer­berus-Chef Stephen Feinberg, der  sich gegen eine Fusion der beiden Institute aus­ge­sprochen hatte. Auch die Deutsche Bank ist immer wieder in Skandale ver­wi­ckelt, u.a. auch in Geld­wäsche und wie aktuelle Recherchen zeigen,  noch immer in Steu­er­oasen tätig. Siehe: Wie bei der Mafia – die Deutsche Bank und ihr „Casino“!

Der Gründer und CEO von Cer­berus, Stephen Feinberg ist äußerst pres­se­scheu:  „Wir ver­suchen, uns religiös zu ver­stecken“, sagte Feinberg einmal den Anlegern . „Wenn jemand bei Cer­berus sein Bild in der Zeitung und ein Bild seiner Wohnung hat, werden wir mehr tun, als diese Person zu feuern. Wir werden ihn töten. Die Gefäng­nis­strafe wird sich lohnen.“

20 bis 30 Bil­lionen Dollar Finanz­ver­mögen liegen weltweit in Steueroasen.

Die feh­lenden Steu­er­ein­nahmen bringen mitt­ler­weile ganze Staaten an den Rand des Ruins. Auch in Deutschland werden Mil­li­arden erwirt­schaftet, ohne dass darauf Steuern gezahlt werden. Und noch immer wird nichts unter­nommen, denn eine aktuelle Studie aus 2020 zeigt, dass  Deutschland 18 Mrd. EUR  entgehen.

Inter­net­riesen wie Amazon und Google senken Ihre Steu­erlast durch kom­pli­zierte Unter­neh­mens­kon­strukte über Irland und Holland – und das mit Erfolg. Doch in den aller­meisten Fällen lohnt sich das kost­spielige Erzeugen eines solchen Kon­strukts für ein Unter­nehmen nicht, wenn es nicht gerade mehrere Mil­li­arden Euro Umsatz jährlich erzielt. Daher haben einige Unter­nehmen eine Alter­native gesucht und diese in Malta mit seiner Malta Limited gefunden. Dazu zählen unter anderem Geobra Brand­stätter (Play­mobil), Tipico und XXXLutz aus Österreich.

„Die Nie­der­lande sind die neuen Bermudas“

Star­bucks, Microsoft, Apple, BASF, ja sogar Pop­stars wie Elton John und die Rolling Stones resi­dieren zwi­schen Ams­terdam, Den Haag und dem Ijs­selmeer. Die Nie­der­lande sind „in“. Rund 12 000 aus­län­dische Firmen – dar­unter 800 deutsche – wan­derten bereits aus, 85 Prozent betreiben mit­ar­bei­terfrei nicht mehr als einen Brief­kasten. Einer Studie der Stiftung für wirt­schaft­liche For­schung zufolge bis zu 30 Mil­li­arden Euro im Jahr.

Panama Papers, Malta-Files, Paradise Papers – immer neue Unternehmensteuer‐Skandale erinnern daran, dass die Steu­er­ver­meidung bei Unter­nehmen noch immer weit ver­breitet ist.

Die Paradise Papers bieten einen spek­ta­ku­lären und empö­renden Blick in eine Par­al­lelwelt, in der Super-Reiche, mächtige Poli­tiker und Kon­zerne ein trick­reiches Spiel nach ihren eigenen Regeln spielen. Die Kanzlei Appleby hilft ihnen.

Und wie eine Steu­er­kanzlei auf­zeigt, wird sich daran nichts ändern, wie zum Bei­spiel Irland: „Irland zeichnet sich mit 12.5% für aktive Ein­künfte durch einen der nied­rigsten Kör­per­schaft­steu­er­sätze in der EU aus. Obwohl sich Irland großem Druck von Seiten anderer EU-Länder aus­ge­setzt sieht, wird sich daran so schnell auch nichts ändern“.

Allein die EU ver­liert jährlich 170 Mrd. Euro Steuer-Ein­nahmen, wie Recherchen zeigen.

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Euro­päische Banken lagern jährlich 20 Mil­li­arden Euro in Steueroasen

„Haben euro­päische Banken die Steu­er­oasen ver­lassen?“ so die Frage, die sich  EU Tax Obser­vatory  stellte und ging der Frage nach. Dieser Bericht doku­men­tiert die Akti­vität euro­päi­scher Banken in Steu­er­oasen und wie sich diese Akti­vität seit 2014 ent­wi­ckelt hat. Die Analyse umfasst 36 sys­tem­re­le­vante euro­päische Banken, die seit 2014 län­der­spe­zi­fische Daten zu ihren Akti­vi­täten ver­öf­fent­lichen müssen.  EU Tax Obser­vatory  unter­suchte die Höhe und Ent­wicklung der Gewinne dieser Banken in Steu­er­oasen im Zeitraum 2014–2020. Sie berech­neten auch ihre effek­tiven Steu­er­sätze und ihr Steu­er­de­fizit – defi­niert als die Dif­ferenz zwi­schen dem, was diese Banken derzeit an Steuern zahlen, und dem, was sie zahlen würden, wenn sie in jedem Land einem effek­tiven Min­dest­steu­ersatz unter­liegen würden.

Auf der fol­genden Tabelle sehen Sie die Steueroasen:

https://www.taxobservatory.eu/

Auch Katar ist auf­ge­listet. SCHEICH TAMIM BIN HAMAD AL THANI ist nicht nur einer der größten Aktionäre der Deut­schen Bank, sondern 2007 gab die Deutsche Bank bekannt, eine neue Filiale im inter­na­tio­nalen Finanz­zentrum von Doha, dem Qatar Financial Centre (QFC) , offi­ziell eröffnet zu haben. Die Deutsche Bank wird ihren Kunden Dienst­leis­tungen im Invest­ment­banking und Private Wealth Management anbieten.

Recherche zufolge ver­buchten die füh­renden euro­päi­schen Banken zuletzt jährlich ins­gesamt rund 20 Mil­li­arden Euro in 17 Gebieten mit besonders nied­rigen Steuern – dar­unter die Bahamas, Panama, aber auch EU-Staaten wie Irland, Malta und Luxemburg. Das ent­spricht demnach rund 14 Prozent ihrer vor­steu­er­lichen Erlöse.

Fol­gende 36 mul­ti­na­tionale Banken mit Sitz in elf euro­päische Länder sind in Steu­er­oasen:  (d. h. Öster­reich (1), Belgien (1), Dänemark (1) Frank­reich (6), Finnland (1), Deutschland (7),
Italien (3), Nie­der­lande (3), Spanien (5), Schweden (4) und Ver­ei­nigtes König­reich (6))

https://www.taxobservatory.eu/

Laut Studie meldet die Deutsche Bank weiter durch­schnittlich 21 Prozent Profit in Steu­er­pa­ra­diesen zwi­schen 2018 und 2020. Die Nord LB kommt zwi­schen 2018 und 2020 auf 27,6 Prozent – 0,4 Pro­zent­punkte mehr als im Schnitt der drei Jahre davor.

Ver­än­de­rungen des in Steu­er­oasen ver­buchten Vorsteuergewinns:

https://www.taxobservatory.eu/

Diese Tabelle ordnet die Banken nach ihrem aus­län­di­schen Steu­er­de­fizit ein, aus­ge­drückt als Pro­zentsatz des Unternehmenseinkommens
Steuern, die sie tat­sächlich bezahlt haben. Nur das im Ausland, in Nicht- Steuern-Part­ner­ländern und in Steu­er­oasen erzeugte Steuerdefizit,
wird berück­sichtigt. Für jedes Jahr im Stich­pro­ben­zeitraum sind die fünf größten pro­zen­tualen Steu­er­de­fizite und die zuge­hö­rigen Banken
auf­ge­listet. Es wird von einem effek­tiven Min­dest­steu­ersatz von 15% aus­ge­gangen. Es sind dar­unter auch Deutsche Landesbanken.

https://www.taxobservatory.eu/

Der Bericht der Orga­ni­sation legt nahe, dass bei einem solchen Steu­ersatz die im Bericht aus­ge­wählte Stich­probe euro­päi­scher Banken jährlich 10 bis 13 Mil­li­arden Euro an zusätz­lichen Steuern zahlen müssten. Nied­rigere Steu­er­sätze redu­zieren die Gewinne auf 6 bis 9 Mrd. € bei einem Steu­ersatz von 21 % und zwi­schen 3 und 5 Mrd. € bei einem Steu­ersatz von 15 %. Auf­grund ihrer Größe weist der Bericht darauf hin, dass HSBC, Bar­clays, die fran­zö­si­schen mul­ti­na­tio­nalen Kon­zerne BNP Paribas und Société Générale sowie Standard Char­tered die größten ein­bring­lichen Steu­er­de­fizite aufweisen.

Das Tax Obser­vatory ist eine unab­hängige For­schungs­ein­richtung, die von der Euro­päi­schen Union mit­fi­nan­ziert wird. In der Studie wurden 17 Staaten betrachtet, die als Steu­er­pa­ra­diese ein­ge­stuft werden. Das sind die Bahamas, Bermuda, die Bri­ti­schen Jun­frau­inseln, Cayman Islands, Guernsey, Gibraltar, Hongkong, Irland, Isle of Man, Jersey, Kuwait, Luxem­bourg, Macao, Malta, Mau­ritius, Panama und Katar.

Das Steu­er­thema dürfte in der EU weiter an Brisanz gewinnen. Die Staaten werden in den kom­menden Jahren damit beschäftigt sein, ihre  auf­ge­türmten Schul­den­berge abzu­tragen. Auch mit Blick auf die großen Tech- Giganten gibt es bereits Bestre­bungen einen gemein­samen Steu­ersatz fest­zu­legen, doch mit Erfolg?

Apple und Irland gewinnen Berufung vor einem EU-Gericht wegen Steuernachzahlungen

Erst im Juli 2020 haben die irische Regierung und Apple gegen eine EU-Ent­scheidung aus dem Jahr 2016 gewonnen, die besagt, dass Apple der iri­schen Regierung 13 Mil­li­arden Euro an Steuern nach­zahlen muss – Geld, das Irland nicht einmal wollte. Irland brachte den Fall vor das zweit­höchste Gericht Europas und gewann. Richter urteilten, dass die Euro­päische Kom­mission „falsch erklärt“ hat, dass Dublin Apple durch niedrige Steuern eine Son­der­be­handlung gewährt hat.

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Die Unge­rech­tigkeit nimmt immer mehr zu, weil es keine inter­na­tio­nalen Regeln gibt, um Steu­er­betrug zu unterbinden.

Der Finanz­mi­nister von Franklin Roo­sevelt meinte einst:

„Steuern sind der Preis, den wir für eine zivi­li­sierte Gesell­schaft bezahlen müssen.“

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Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org