Der Chef der Türkischen Gemeinde in Deutschland Gökay Sofuoglu fühlt sich diskriminiert und fordert eine Migrantenquote von 20 Prozent. Dies sei notwendig „zur Gestaltung unseres Landes als Einwanderungsgesellschaft“.
(Von Emilla David)
Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, fordert analog zur Frauenquote auch eine Migrantenquote.
„Wir wünschen uns eine Gesellschaft in der sich die 20 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in allen gesellschaftlichen Bereichen widerfinden“, schreibt er im Tagesspiegel. Grund für diese Forderung seien „krasse Repräsentationsdefizite und nachgewiesene Diskriminierungen in etlichen Bereichen“.
Die Migrantenquote sei ein notwendiges Instrument „zur Gestaltung unseres Landes als Einwanderungsgesellschaft“.
Denn zwar habe mittlerweile jeder fünfte Mensch einen Migrationshintergrund. Doch in staatlichen Institutionen und Behörden, den Parlamenten (3–6%) und Medien (ca. 2–3%) seien Migranten nicht hinreichend repräsentiert.
“Dabei erscheint es doch überaus einleuchtend, dass die Herausforderungen der Einwanderungsgesellschaft am besten durch ein Spiegelbild der Gesellschaft in den Führungspositionen gemeistert werden könne.”
Zwei Argumente seien für die Türkische Gemeinde in Deutschland auschlaggebend, schreibt ihr Vorsitzender Gökay Sofuoglu.
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Die Sichtbarkeit von Menschen mit Migrationshintergrund in Parlamenten, Medien und staatlichen Institutionen erhöht die Identifikation der Bevölkerung mit Migrationshintergrund mit den staatlichen Behörden und seinen politischen Institutionen, fördert das Vertrauen in die Demokratie und ermutigt Menschen mit Migrationshintergrund, an politischen Willensbildungsprozessen und dem gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
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Ohne die entsprechende Repräsentation aller Bevölkerungsgruppen an Willensbildungs‑, Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen können keine zukunftsfähigen Konzepte für die Einwanderungsgesellschaft entstehen. Die Menschen mit Migrationshintergrund können durch ihre Präsenz neue Perspektiven und Meinungen in die Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft miteinbringen.
Bild: Screenshot Youtube
Quelle: BerlinJournal.biz