Ohne die Familien geht unsere Kultur zugrunde

Die Familie ist die Keim­zelle jeder gesunden und tra­di­tio­nellen Gesell­schaft. Wo es keine Familien gibt, kann keine kul­tur­starke Gesell­schaft mehr exis­tieren. Und wenn die Familien erst zer­stört und in ihre Ein­zel­teile zer­brochen sind, können die äußeren Gewalten — also die des Staates — auf den Ein­zelnen zugreifen, weil das natür­liche soziale Gefüge, das jede Familie im Regelfall dar­stellt, zer­bröselt ist.

Der Sozi­al­staat als “Retter”

Dieser Zugriff von außen heisst im offi­zi­ellen Sprach­ge­brauch natürlich nicht Staats­gewalt, sondern euphe­mis­tisch “Sozi­al­staat”: Unter diesem Begriff wird heute all das sub­su­miert, was his­to­risch die Aufgabe der Familien war. Das beinhaltete das Kin­der­kriegen, die Baby­be­treuung und Kin­der­er­ziehung,  die Haus­halts­führung und die soziale Umsorgung und Betreuung der älteren Fami­li­en­mit­glieder bis hin zu deren Pflege.

Weil die Fami­li­enz­er­störung schon sehr weit fort­ge­schritten ist, haben wir gar nicht mehr den genauen Blick dafür und glauben, das müsse so sein. Wir halten vieles sogar für einen Fort­schritt.  Insti­tu­tionen wie Pfle­ge­heime und Ganz­tags­be­treu­ungen schon für die ganz kleinen Kinder sind Alltag und haben längst ihren fixen und gar nicht mehr weg­zu­den­kenden Platz in der Gesell­schaft. Und natürlich brauchen wir diese Ein­rich­tungen auch.

Argu­men­tiert wird deren wach­sende Not­wen­digkeit nicht nur mit der Demo­grafie und der Zunahme der älteren Bevöl­kerung, sondern meist auch mit der neuen Rolle der Frau. War es früher die vor­nehm­liche Aufgabe der Frauen, die unter­stüt­zenden, betreu­enden und pflegend-hegenden Maß­nahmen in der Familie zu leisten, so herrscht heute der Trend, diese unbe­dingt aus der Familie aus­zu­lagern, weil die Frau immer mehr ins all­ge­meine Arbeits­leben inte­griert werden soll. (Übrigens wird immer noch ein Großteil der Alten­be­treuung durch Frauen zu Hause erledigt, aber der Staat will hier eingreifen.)

Die Befreiung der Frau

Mann nennt diesen gesell­schaft­lichen Trans­for­ma­ti­ons­prozess gerne auch “Befreiung der Frau”, merkt aber gar nicht, dass die Frau vom fami­liären Umfeld, wo sie angeblich stets unter­drückt und aus­ge­beutet wurde,  in die Kno­chen­mühle der Arbeitswelt gewechselt hat und dort neuen, oft bru­talen Abhän­gig­keiten aus­ge­liefert ist. Dass der Schritt von der Haus­arbeit zur Lohn­arbeit wirklich ein befrei­ender war, ist zu daher zu bezweifeln.

Die Femi­nis­tinnen erklären uns des­wegen immer, dass der Befrei­ungs­prozess der Frau erst dann abge­schlossen sein wird, wenn eine absolute Gleich­stellung von Mann und Frau erreicht ist. Sie sagen aller­dings nie dazu, dass diese Gleichheit auf­grund der ana­to­mi­schen und bio­lo­gi­schen Gege­ben­heiten ja gar nicht möglich ist — außer, man strebt ein all­ge­meines Dasein als Neutrum an.  Die einzige fun­da­mentale Annä­herung an die Gleichheit der Geschlechter kann nur erfolgen, wenn die Frau das Kin­der­kriegen aufgibt. Und das pas­siert in zuneh­mendem Maße, die extrem nied­rigen Gebur­ten­raten beweisen es.

Trotzki war ein heller Kopf

Die frühen Mar­xisten haben im Sinne ihrer am Staat ori­en­tierten Doktrin glasklar die Not­wen­digkeit erkannt, die Familie zer­stören zu müssen: Leo Trotzki beschäf­tigte sich mit dem Zerfall der klas­sische Familie und hatte diesen auch als Ziel for­mu­liert. An die Stelle der Vater-Mutter-Kinder-Familie sollte das Leben im Kol­lektiv treten und alle Haus­halts­auf­gaben, Erzie­hungs­maß­nahmen usw. sollten in kom­mu­nis­ti­schen (also staat­lichen) Ein­rich­tungen erfolgen. Die Kom­mu­nisten wollten so die Inte­gration von Mann und Frau in die staatlich vor­ge­ge­benen Arbeits­ab­läufe gewährleisten.

Der Kom­mu­nismus sowje­ti­scher Prägung ist zu Recht zugrunde gegangen. Die Gründe dafür kennen wir alle. Was in der west­lichen Welt von ihm geblieben ist, nennt man heute Kul­tur­mar­xismus. Dieser Spin-off der trotz­kis­tisch-mar­xis­ti­schen Gedan­kenwelt ist mitt­ler­weile eine eigene Ideo­logie geworden und hat wei­terhin die Auf­lösung der Familie und die Gleich­stellung von allem mit allem im Sinne. Die Agenten des Kul­tur­mar­xismus findet man in der Politik (und zwar in allen Par­teien, auch in den bür­ger­lichen!) und man findet sie natürlich in den Mainstreammedien.

Die Hypes kommen vom Kulturmarxismus

All die Phä­nomene, die mit schöner Regel­mä­ßigkeit öffentlich gehypt werden, sind ein­deutige Effekte des Kul­tur­mar­xismus: Die mit Druck gefor­derte absolute Gleich­stellung der Frauen, die mit jako­bi­ni­schem Eifer ent­wi­ckelten diversen Anti-Dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setze, die mit pseu­do­mo­ra­li­scher Inbrunst aus­ge­rollten Anti-Hate­speech-Kam­pagnen zur Ein­dämmung der Mei­nungs­freiheit, die seitens zen­tra­lis­tisch den­kender Poli­tiker stets gefor­derte Ein­ebnung und Leugnung aller Unter­schiede zwi­schen den Völkern und Kul­turen, das Streben nach dem Ein­heits­staat Europa, die offenen Staats­grenzen, die För­derung der Homo­se­xu­el­len­be­we­gungen, die Ein­führung der “EheFuerAlle”, die völlige Freigabe der Abtreibung unter dem zyni­schen Titel “Repro­duktive Rechte der Frau” usw.

Ein Trep­penwitz der Geschichte

Die schick­sals­hafte Ironie bei all diesen so gut gemeinten, aber umso destruk­ti­veren kul­tur­mar­xis­ti­schen Zielen ist, dass sie nicht nur die Ver­ein­zelung und Iso­lierung der Indi­viduen bewirken und der Staat damit bes­seren Zugriff auf den Bürger hat, sondern dass sie auch massiv den kon­zern­ka­pi­ta­lis­ti­schen Inter­essen in die Hände spielen. Die Oli­gopole und Mega-Kon­zerne brauchen Arbeits­kräfte und Kon­su­menten, das ist ihr höchstes Interesse.

Wenn es den Kul­tur­mar­xisten gelingt, die Segre­gation der Gesell­schaft  weiter voran zu bringen, die Frauen im größten Täu­schungs­ma­növer der Geschichte aus den ange­stammten Mütter- und Fami­li­en­po­si­tionen unter der Vor­spie­gelung der “Befreiung” heraus zu locken und ihnen ihre Lebens­er­füllung als kin­derlose Berufs­tätige schmackhaft zu machen, dann befriedigt diese Abart des Mar­xismus nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch das ewig hungrige Kapital: Am Ende dieser Ent­wick­lungen steht nämlich der rein kon­sum­ori­en­tierte, vom Sozi­al­staat wie vom Arbeit­geber glei­cher­maßen abhängige Einzel- und Ein­heits­mensch, der in einer erbärm­lichen Abkap­selung lebt und Mün­digkeit wie Freiheit gegen die totale Obsorge des kapi­ta­lis­tisch-kul­tur­mar­xis­ti­schen, gön­ner­haften und all­mäch­tigen Großen Bruders ein­ge­tauscht hat.

Untergang und Aufstieg

Sol­cherart geht die west­liche Kultur zugrunde. Dieser Nie­dergang bringt noch eine weitere Ironie mit sich: Die Dege­ne­ration des Westens und die Zer­störung der tra­di­tio­nellen Familie als Träger der kul­tu­rellen Iden­ti­täten bereiten den Boden für die Über­nahme Europas durch eine fremde Kultur, in der Familie und Sippe eine zen­trale und mächtige Rolle spielen. Die Rede ist vom Islam. Die dege­ne­rierten und weit­gehend kin­der­losen Europäer werden in dieser spe­zi­ellen “Brave New World” natürlich weiter exis­tieren: Die neuen Herren brauchen sie als soge­nannte “Dhimmis” (geduldete Fremd­ar­beiter), weil irgend­jemand muss die anfal­lenden Arbeiten ja erle­digen. Und das werden die euro­päi­schen Männer und Frauen tun, wenn sie nicht heute und gleich dem Kul­tur­mar­xismus abschwören.

Dr. Marcus Franz / thedailyfranz.at