Die Enkel müssens aus­baden: Erstmals 100 Jahre Laufzeit auf Staats­an­leihen in Öster­reich in Milliardenhöhe

Die Öster­reicher haben eine weitere Mil­liarde Euro Schulden gemacht. Aller­dings ist die Laufzeit der Anleihe mit hundert Jahren unge­wöhnlich hoch. Zurück­zahlen sollen das einst die Enkel. 

Am Dienstag hat Öster­reich erstmals eine Staats­an­leihe mit einer Laufzeit von 100 Jahren begeben. Die Öster­rei­chische Bun­des­fi­nan­zie­rungs­agentur ver­zeichnete Auf­träge über elf Mil­li­arden Euro bei einem Angebot von einer Mil­liarde Euro.

Es ist die erste erfolg­reiche Anleihe, die ein Mit­glied der Eurozone in dieser langen Laufzeit und mit einem derart hohen Emis­si­ons­vo­lumen plat­ziert hat. Invest­ment­banker schätzten die Rendite der 100-jäh­rigen Anleihe auf knapp 2,1 Prozent, berichtet die FAZ.

Zwar haben auch Belgien und Irland schon „Jahr­hun­dert­an­leihen“ begeben. Doch diese rich­teten sich nur an aus­ge­wählte Inves­toren und hatten mit 50 oder 100 Mil­lionen Euro deutlich geringere Volumina.

Anleihen mit 50 Jahren sind in der Eurozone weit ver­breitet. Frank­reich, Spanien oder Italien emit­tieren solche Titel regel­mäßig. Deutschland hin­gegen deckt seine lang­fris­tigen Schul­den­be­dürf­nisse über die 30-jäh­rigen Anleihen ab.

Außerhalb von Europa sind Staats­an­leihen mit einer Laufzeit von 100 Jahren von Mexiko und zuletzt von Argen­tinien begeben worden. Im Oktober 2016 hatten die Öster­reicher bereits eine Anleihe mit einer Laufzeit von 70 Jahren begeben. Damals hatte der Zins­kupon 1,5 Prozent betragen.

 

Bild: Wiki­media Commons / Öster­rei­chische Nationalbank

Quelle: BerlinJournal.biz