Das Lachen vergeht Merkel und Seehofer immer mehr - ihre Tage scheinen gezählt zu sein (c) Screenshot Youtube

Koali­ti­ons­ver­hand­lungen: In trüben Gewässern

Wenn das Fern­sehen einmal nicht trügt, hat die derzeit geschäfts­füh­rende Kanz­lerin letztlich etliche Pfunde zugelegt. Sen­dungen über Son­die­rungen in Sachen Jamaika brachten die Aus­wir­kungen anstren­gender Arbeits­essen ans Licht der Öffent­lichkeit. Im Ver­gleich mit dem ranken Gesprächs­partner Christian Lindner von der FDP wurden die Run­dungen um die Hüften von Frau Merkel besonders augenfällig.

Die zuneh­menden Pols­terung der CDU-Vor­sit­zenden bilden vor allem einen krassen Gegensatz zu den Wahl­er­geb­nissen ihrer Partei. Während sich die Chefin ein­dickte, verlor die Union bei den Wahlen zum Landtag in Nie­der­sachsen erheblich an Gewicht. Schon beim Urnengang zum Bun­destag waren die Christ­de­mo­kraten dras­tisch abge­magert. Die macht­hungrige Klette im Kanz­leramt giert indessen nach einen wei­teren Amtszeit.

Dazu lockt die Uner­sätt­liche den FDP-Chef mit einem dicken Köder. Lindner möchte dem Ver­nehmen nach gern Finanz­mi­nister werden. Wie zufällig hat Merkel den lang­jäh­rigen Amts­in­haber Wolfgang Schäuble kürzlich aus dem Weg geräumt. Sie lobte ihn zum Prä­si­denten des neuen Bun­destags empor und vor allem aus dem Kabinett hinaus. Der Ver­schub aufs Abstell­gleis dürfte die Rache dafür gewesen sein, daß Schäuble die Kanz­lerin 2015 mit einem toll­pat­schigen Ski­fahrer ver­glichen hat, der durch zahllose Selfies mit Migranten eine Lawine unge­setz­licher Zuwan­derer auslöste.

Ob der dünne Lindner nach dem Happen hascht, ist offen. Er weiß, daß der dar­ge­botene Bissen einen Haken birgt. Koali­tions-Partner jeder Regierung unter Merkel wurden sämtlich von Aus­zehrung befallen. Auch die Libe­ralen hatte die Dau­er­kanz­lerin schon einmal ver­früh­stückt. Nach vier Jahren unter ihrer Fuchtel flog die aus­ge­laugte FDP 2013 aus dem Bun­destag und danach auch aus den meisten Landtagen.

Seither rackerte Lindner für die Rückkehr an die Fut­ter­krippen. Dazu for­derte er unter anderem die Amtszeit des Kanzlers und ins­be­sondere Kanz­lerin auf eine Wie­derwahl zu beschränken. Aber die Schlank­heitskur hat offenbar auch ihn hungrig gemacht. Jetzt hält er Merkel die Steig­bügel, damit sie zum vierten Mal auf­zu­sitzen kann. Wer weiß, wie die Tafel­freuden einer Jamaika-Koali­titon der FDP diesmal bekommen werden.

Die Bezeichnung des ange­strebte Bünd­nisses von Alt­par­teien erklärt sich aus den Farben der Flagge Jamaikas, eines Insel­staats in der Karibik: die her­kömm­liche Tönung Schwarz für die Union, Gelb für die Libe­ralen und natürlich Grün für Bündnis 90/Grüne.

Die Zustände in dem namens­ge­benden Land Mit­tel­ame­rikas sind aller­dings alles andere als vor­bildlich für eine deutsche Regierung. Laut Wiki­pedia liegt die Lebens­qua­lität dort danieder. Die Kri­mi­na­lität gilt dagegen als die höchste der Welt. Schutzgeld-Erpres­sungen sind an der Tages­ordnung. Der Dro­gen­handel ufert aus. Auch bei der Kor­ruption hält Jamaika einen Spitzenplatz.

Außerdem war aus kari­bi­schen Gewässern neulich vor allem trüb­liches zu hören wie von einer ver­hee­renden Ölpest und zunehmend hef­tigen Unwettern, die vormals idyl­lische Strände unter Palmen heim­suchen. Das sind keine guten Vor­zeichen für ein Unter­nehmen Jamaika in Deutschland.

Soeben hat die Bundes-Anwalt­schaft wieder einmal einen Ter­ro­risten dingfest gemacht. Ein 19-jäh­riger Syrer namens Yamen A. bereitete offenbar in Schwerin einen isla­mis­ti­schen Anschlag vor, um mög­lichst viele Men­schen zu töten oder zu ver­letzen. Der Tat­ver­dächtige war 2015 dank Merkels „Will­kommens-Kultur“ als „Flüchtling“ ins Land gelangt. Kurz zuvor hatte die Polizei bei einer Razzia in Berlin ein umfang­reiches Waf­fen­lager von Isla­misten nebst dreißig Kisten Munition ausgehoben.

Die Zugriffe der Fahnder erfolgten zu einem Zeit­punkt, an dem die Grünen die Jamaika-Gespräche zu blo­ckieren drohten. Sie beharrten. auf wei­teren Zuzug von Migranten und deren Famlien, vor allem aus dem Nahen Osten. CDU und CSU wollen dagegen die Zuwan­derung zu begrenzen, zumindest der Form nach.

Diese Hürde könnte zum Stol­per­stein für die unver­wüst­liche Kanz­lerin werden. Wohl darum hat sie als einzige die Zuver­sicht geäußert, es wäre in Reich­weite bei den wider­stre­benden Stand­punkten „die Enden zu ver­binden“. Alle anderen Anwärter für Jamaika sehen das anders, nämlich vorerst noch sehr fern.

Auf­fällig am Fall des Bom­ben­bauers Yamen A. mutet an, daß die Straf­ver­folger die Kon­takte des Syrers zum Isla­mi­schen Staat erklär­ter­maßen nicht belegen konnten. Bei bewährter Vor­ge­hens­weise hätten sie mit dem Zugriff so lange gewartet, bis das ganze Netzwerk des Ter­ro­risten ermittelt war. Jetzt erhalten Mit­täter Gele­genheit ihre Spuren zu ver­wi­schen. Daran dürfte den Fahndern nicht gelegen sein, weil ihnen etliche Fische durch die Maschen schlüpfen und wei­terhin eine große Gefahr darstellen.

Nun unter­stehen Bun­des­po­lizei und Ver­fas­sungs­schutz dem Innen­mi­nis­terium in Berlin. Der­zei­tiger geschäfts­füh­render Amts­in­haber ist Thomas de Mai­zière, CDU. Er hat gegenüber den Straf­ver­folgern des Bundes Wei­sungs­be­fugnis. Man könnte meinen, die unreifen Früchte der Poli­zei­arbeit wurden auf Geheiß der Politik vor­zeitig geerntet, um die Grünen unter Druck zu setzen.

Somit wären Sicherheit, Gesundheit und Leben der Deut­schen beim Schachern um Posten zur Ver­hand­lungs­masse in einer Jamaika-Koalition ver­kommen. Das scheint für Frau Merkel auch für alles andere zu gelten, was den Deut­schen hoch und heilig ist. Haupt­sache sie bleibt an der Macht!

Das wäre noch ein dunkles Vor­zeichen mehr. Aber fette Karpfen gedeihen in trüben Gewässern am besten.