Will­kommen in Dummland: Ein Monat nach der Bundestagswahl

Ein Kom­mentar von Stefan Müller

In der Politik schaut man sich die Leistung von Ver­ant­wort­lichen in regel­mä­ßigen Zeit­ab­ständen an, um Aus­sagen über deren Leistung zu treffen. Seit der Bun­des­tagswahl sind nun gut vier Wochen ins Land gezogen. Was aber hat die neue Regierung bisher geleistet?

Die Antwort ist recht einfach und fällt zudem auch noch knapp aus: NICHTS!
Genau­ge­nommen gibt es ja noch über­haupt keine neue Bun­des­re­gierung, da die schwarz-gelb-grüne „Jamaica“-Koalition sich über­haupt noch nicht kon­sti­tuiert hat. Auf gut Deutsch: Die Plätze am Fresstrog sind noch nicht aus­ge­handelt worden. Der Voll­stän­digkeit halber sollte man natürlich hin­zu­fügen, dass vier Wochen im euro­päi­schen Schnitt ja auch geradezu lächerlich kurz sind …

Aber ist in den vier Wochen gar nichts pas­siert? Ganz im Gegenteil, denn es gab eine Farce mit Sitz­ver­teilung im Bun­destag und die gesam­melten „Demo­kraten“ haben (bisher) erfolg­reich Albrecht Glaser (AfD) als Bun­destags-Vize ver­hindert. Inwiefern diese Aktion aber eigentlich an sich demo­kra­tisch war? Nun, das ist sicherlich abhängig vom Blick­punkt des Betrachters…

Aber die Zeit ist nicht ste­hen­ge­blieben. In den poli­ti­schen Talk­shows wurde der deutsche Michel dann damit kon­fron­tiert, was es laut den Spitzen von FDP, CDU und Grün*INNEN als drin­gendste Pro­bleme in Deutschland gibt: Zuerst ist da natürlich die AfD und dann ist da noch die schlechte Infra­struktur des Glas­fa­ser­netzes. Dies wurde u.a. in der Sendung Maisch­berger mit begeis­tertem Beifall belohnt.

FDP-Chef Lindner machte dann bei Lanz am Namen „Schi­manski“ fest, dass es in Deutschland schon lange keine „kul­turell ein­heit­liche“ Bevöl­kerung mehr gäbe und feierte dar­aufhin im nächsten Atemzug den fran­zö­si­schen Staats­pä­si­denten und Soros Liebling Emmanuel Macron als his­to­rische Chance für die EU. Noch Fragen?

Doch all das inter­es­siert die 87% der Wähler, die den Ein­heitsbrei aus SPD/CDU/CSU/Grünen/FDP gewählt haben, kaum oder gar nicht. Anstelle dessen sind Trump, Erdogan, Orban und Putin immer noch doof und böse. Neu hinzu gekommen sind in den letzten Tagen Sebastian Kurz (Öster­reich) und Adrej Babis (Tsche­chien). Anstelle dessen liebt man in diesem Lager frag­würdige Licht­ge­stalten wie Macron, den kana­di­schen Prä­si­denten Trudeau und natürlich die strah­lende Licht­figur der inter­na­tio­nalen Politik: Angela „Mutti“ Merkel.
Kritik an dem aus­bleiben jeg­licher Real­po­litik in Deutschland gibt es wenig bis gar nicht, schließlich sei das ja ein voll­kommen legi­timer Prozess. Ernst­hafte Pro­bleme gibt es ja sowieso keine, bzw. den „ver­dammten“ Rechts­po­pu­listen wird man ja doch schon irgendwie beikommen!
Nur, liebe 87%: Deutschland strebt momentan auf eine extrem iso­lierte Position zu, dank der geliebten und geach­teten Gal­le­ons­figur Angela Merkel. Diese Frau wurde von Euch erneut gewählt – für die zukünftige Ent­wicklung tragt Ihr die Ver­ant­wortung, auch wenn Ihr es dann wieder nicht gewesen sein wollt…

Das Zeit­alter des Glo­ba­lismus nähert sich seinem Ende. In Europa gibt es nur noch zwei glü­hende Ver­fechter davon: Angela Merkel und Emmanuel Macron. Sollte es in einem dieser beiden Ländern zu ernsten wirt­schaft­lichen Pro­blemen kommen, dann könnte die Fackel der Inter­na­tio­na­listen langsam aus­gehen. Aber macht Euch keine Sorgen, liebe Wirk­lich­keits­ver­wei­gerer: Auch in diesem Land kann man den “Wind of Change” schon mehr als deutlich spüren. Der Lauf der Welt lässt sich eben nicht aufhalten!